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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
eigene Welle, und verbindet diese mittels Räder und lösbarer Kupplung,
oder man steckt beide Wurme auf ein und dieselbe Welle g, Fig. 1225,
aber frei drehbar, und verbindet jeden Wurm mit der Welle durch je ein
ausrückbares Kuppelstück k. Der Wurm w ist mit einer Art Kammzapfen
versehen, der in eine zweitheilige, in eine Bohrung des Gestells e ge-
schobene und dort geeignet befestigte Büchse l gelegt ist. Bei kleineren
Maschinen dreht man die Welle g mittels Rädervorgelege und Handrad,
oder mittels Hebel und Ratsche, bei grösseren wird g durch die Maschine
[Abbildung] Fig. 1226.
angetrieben. Dieser Maschinenantrieb ist für schwerere Maschinen noth-
wendig, weil einerseits das Nähern der Walzen unter Ueberwindung des
Widerstandes Q (Fig. 1218) stattfinden muss, anderseits rasches Zurück-
schieben der Biegewalze erwünscht ist.

Das Ausheben der mittleren Walze, zu dem Zweck sie aus dem zu-
sammengebogenen Werkstück zu ziehen, findet bei kleinen Maschinen
mittels der Hand statt. Es können bei solchen auch die Lager der in
Rede stehenden Walze einfacher gestaltet werden, z. B. nach Fig. 1226.
Es liegt der Zapfen a in einer Büchse b, welche einseitig offen ist und sich
in einer Bohrung des Maschinengestells e drehen lässt. In der gezeich-
neten Lage befindet sich die Oeffnung der Büchse b oben, und es ist Zapfen
a und Walze C frei auszuheben oder einzulegen. Nachdem b um 180°
gedreht ist, stützt sie den Zapfen a nach oben. Das Herabfallen der Walze

[Abbildung] Fig. 1227.
hindert der am Ende der Bohrung für
b stehen gelassene Rand am Maschinen-
gestell. In eine Nuth von b greift die
Spitze einer Schraube und hindert hier-
durch die Büchse, aus ihrer Bohrung
zu schlüpfen.

Für Reifenbiegemaschinen, welche
nur kurzer Walzen bedürfen, lagert man
oft den Zapfen a der Walze C, Fig. 1227,
in einer Büchse, deren Durchmesser ein wenig grösser ist als der Durch-
messer der Walze. So ist möglich, die Walze C nebst Büchse b durch
das betreffende, in dem Maschinengestell e befindliche Loch zu ziehen.
Ein Einsteckstift, welcher in eine in b gedrehte Nuth greift, hindert die
Büchse eigenmächtig nach aussen zu treten. Im vorliegenden Falle ist C
die angetriebene Walze, weshalb man den Mantel von C gerieft hat.

Nahe verwandt mit der letztern ist die Einrichtung, welche Fig. 1228
darstellt. Die Walzen dieser Maschine stehen lothrecht. Die aufrechte Auf-
stellungsweise der Biegemaschinen hat -- was hier eingeschaltet werden
mag -- manche Vorzüge gegenüber der liegenden, insbesondere wenn die

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
eigene Welle, und verbindet diese mittels Räder und lösbarer Kupplung,
oder man steckt beide Wurme auf ein und dieselbe Welle g, Fig. 1225,
aber frei drehbar, und verbindet jeden Wurm mit der Welle durch je ein
ausrückbares Kuppelstück k. Der Wurm w ist mit einer Art Kammzapfen
versehen, der in eine zweitheilige, in eine Bohrung des Gestells e ge-
schobene und dort geeignet befestigte Büchse l gelegt ist. Bei kleineren
Maschinen dreht man die Welle g mittels Rädervorgelege und Handrad,
oder mittels Hebel und Ratsche, bei grösseren wird g durch die Maschine
[Abbildung] Fig. 1226.
angetrieben. Dieser Maschinenantrieb ist für schwerere Maschinen noth-
wendig, weil einerseits das Nähern der Walzen unter Ueberwindung des
Widerstandes Q (Fig. 1218) stattfinden muss, anderseits rasches Zurück-
schieben der Biegewalze erwünscht ist.

Das Ausheben der mittleren Walze, zu dem Zweck sie aus dem zu-
sammengebogenen Werkstück zu ziehen, findet bei kleinen Maschinen
mittels der Hand statt. Es können bei solchen auch die Lager der in
Rede stehenden Walze einfacher gestaltet werden, z. B. nach Fig. 1226.
Es liegt der Zapfen a in einer Büchse b, welche einseitig offen ist und sich
in einer Bohrung des Maschinengestells e drehen lässt. In der gezeich-
neten Lage befindet sich die Oeffnung der Büchse b oben, und es ist Zapfen
a und Walze C frei auszuheben oder einzulegen. Nachdem b um 180°
gedreht ist, stützt sie den Zapfen a nach oben. Das Herabfallen der Walze

[Abbildung] Fig. 1227.
hindert der am Ende der Bohrung für
b stehen gelassene Rand am Maschinen-
gestell. In eine Nuth von b greift die
Spitze einer Schraube und hindert hier-
durch die Büchse, aus ihrer Bohrung
zu schlüpfen.

Für Reifenbiegemaschinen, welche
nur kurzer Walzen bedürfen, lagert man
oft den Zapfen a der Walze C, Fig. 1227,
in einer Büchse, deren Durchmesser ein wenig grösser ist als der Durch-
messer der Walze. So ist möglich, die Walze C nebst Büchse b durch
das betreffende, in dem Maschinengestell e befindliche Loch zu ziehen.
Ein Einsteckstift, welcher in eine in b gedrehte Nuth greift, hindert die
Büchse eigenmächtig nach aussen zu treten. Im vorliegenden Falle ist C
die angetriebene Walze, weshalb man den Mantel von C gerieft hat.

Nahe verwandt mit der letztern ist die Einrichtung, welche Fig. 1228
darstellt. Die Walzen dieser Maschine stehen lothrecht. Die aufrechte Auf-
stellungsweise der Biegemaschinen hat — was hier eingeschaltet werden
mag — manche Vorzüge gegenüber der liegenden, insbesondere wenn die

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[684/0702] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. eigene Welle, und verbindet diese mittels Räder und lösbarer Kupplung, oder man steckt beide Wurme auf ein und dieselbe Welle g, Fig. 1225, aber frei drehbar, und verbindet jeden Wurm mit der Welle durch je ein ausrückbares Kuppelstück k. Der Wurm w ist mit einer Art Kammzapfen versehen, der in eine zweitheilige, in eine Bohrung des Gestells e ge- schobene und dort geeignet befestigte Büchse l gelegt ist. Bei kleineren Maschinen dreht man die Welle g mittels Rädervorgelege und Handrad, oder mittels Hebel und Ratsche, bei grösseren wird g durch die Maschine [Abbildung Fig. 1226.] angetrieben. Dieser Maschinenantrieb ist für schwerere Maschinen noth- wendig, weil einerseits das Nähern der Walzen unter Ueberwindung des Widerstandes Q (Fig. 1218) stattfinden muss, anderseits rasches Zurück- schieben der Biegewalze erwünscht ist. Das Ausheben der mittleren Walze, zu dem Zweck sie aus dem zu- sammengebogenen Werkstück zu ziehen, findet bei kleinen Maschinen mittels der Hand statt. Es können bei solchen auch die Lager der in Rede stehenden Walze einfacher gestaltet werden, z. B. nach Fig. 1226. Es liegt der Zapfen a in einer Büchse b, welche einseitig offen ist und sich in einer Bohrung des Maschinengestells e drehen lässt. In der gezeich- neten Lage befindet sich die Oeffnung der Büchse b oben, und es ist Zapfen a und Walze C frei auszuheben oder einzulegen. Nachdem b um 180° gedreht ist, stützt sie den Zapfen a nach oben. Das Herabfallen der Walze [Abbildung Fig. 1227.] hindert der am Ende der Bohrung für b stehen gelassene Rand am Maschinen- gestell. In eine Nuth von b greift die Spitze einer Schraube und hindert hier- durch die Büchse, aus ihrer Bohrung zu schlüpfen. Für Reifenbiegemaschinen, welche nur kurzer Walzen bedürfen, lagert man oft den Zapfen a der Walze C, Fig. 1227, in einer Büchse, deren Durchmesser ein wenig grösser ist als der Durch- messer der Walze. So ist möglich, die Walze C nebst Büchse b durch das betreffende, in dem Maschinengestell e befindliche Loch zu ziehen. Ein Einsteckstift, welcher in eine in b gedrehte Nuth greift, hindert die Büchse eigenmächtig nach aussen zu treten. Im vorliegenden Falle ist C die angetriebene Walze, weshalb man den Mantel von C gerieft hat. Nahe verwandt mit der letztern ist die Einrichtung, welche Fig. 1228 darstellt. Die Walzen dieser Maschine stehen lothrecht. Die aufrechte Auf- stellungsweise der Biegemaschinen hat — was hier eingeschaltet werden mag — manche Vorzüge gegenüber der liegenden, insbesondere wenn die

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/702>, abgerufen am 22.11.2024.