Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. ausgebildet sind. Man bemerkt nun an der linken Seite der Fig. 80, dassdie Leiste b die zugehörige Furche nicht ganz ausfüllt, so dass die senk- rechten Wände der letzteren an der Führung sich nicht betheiligen. Die rechtsseitige Leiste b dagegen liegt eng zwischen der einen Seitenwand der zugehörigen Furche und der nachstellbaren Leiste c. Man überlässt die seitliche Führung des Tisches der einen Seite, theils wegen der Schwierigkeit die Theile beiderseitig genau passend zu machen, theils weil bei Temperaturwechseln der freier von der Luft umspülte Tisch früher die entsprechenden Dehnungen erfährt als das Bett, also -- wenn auch nur vorübergehend -- Klemmungen eintreten würden, wenn beide Leisten von b seitlich vom Bett eng eingeschlossen wären. Die seichten Vertiefungen der Furchensohlen, welche Fig. 81 und 82 erkennen lassen, sollen das Schmieröl zurückhalten und die am Ende der Furchen- sohlen ausgebildeten Näpfe zum Auffangen abfliessenden Oeles dienen. Das Nachstellen der Leiste c findet durch Schrauben d statt, deren Mutter- gewinde in dem benachbarten Furchenrande sich befindet. Um nun jede eigenmächtige Lagenänderung der Leiste c zu verhüten, sind die Schrauben d, Fig. 83, in ihrer Längenrichtung durchbohrt und Bolzen in c geschraubt, welche durch d hindurch reichen und aussen mit einer Mutter und Gegen- mutter versehen sind. Das sogen. spitze Ende jeder Schraube d drückt gegen c, das Kopfende gegen die mit c verbundene Mutter, so dass bei beiden Drehrichtungen von d die Leiste c folgen muss. [Abbildung]
Fig. 83. [Abbildung]
Fig. 84. [Abbildung]
Fig. 85. Vielfach beliebt ist die Führung am dreikantigen Stabe. Letzterer verhütet, ebenso wie der Stab rechteckigen Querschnitts Der dreikantige -- Voll- oder Hohl- -- Stab ist als Führungsmittel Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. ausgebildet sind. Man bemerkt nun an der linken Seite der Fig. 80, dassdie Leiste b die zugehörige Furche nicht ganz ausfüllt, so dass die senk- rechten Wände der letzteren an der Führung sich nicht betheiligen. Die rechtsseitige Leiste b dagegen liegt eng zwischen der einen Seitenwand der zugehörigen Furche und der nachstellbaren Leiste c. Man überlässt die seitliche Führung des Tisches der einen Seite, theils wegen der Schwierigkeit die Theile beiderseitig genau passend zu machen, theils weil bei Temperaturwechseln der freier von der Luft umspülte Tisch früher die entsprechenden Dehnungen erfährt als das Bett, also — wenn auch nur vorübergehend — Klemmungen eintreten würden, wenn beide Leisten von b seitlich vom Bett eng eingeschlossen wären. Die seichten Vertiefungen der Furchensohlen, welche Fig. 81 und 82 erkennen lassen, sollen das Schmieröl zurückhalten und die am Ende der Furchen- sohlen ausgebildeten Näpfe zum Auffangen abfliessenden Oeles dienen. Das Nachstellen der Leiste c findet durch Schrauben d statt, deren Mutter- gewinde in dem benachbarten Furchenrande sich befindet. Um nun jede eigenmächtige Lagenänderung der Leiste c zu verhüten, sind die Schrauben d, Fig. 83, in ihrer Längenrichtung durchbohrt und Bolzen in c geschraubt, welche durch d hindurch reichen und aussen mit einer Mutter und Gegen- mutter versehen sind. Das sogen. spitze Ende jeder Schraube d drückt gegen c, das Kopfende gegen die mit c verbundene Mutter, so dass bei beiden Drehrichtungen von d die Leiste c folgen muss. [Abbildung]
Fig. 83. [Abbildung]
Fig. 84. [Abbildung]
Fig. 85. Vielfach beliebt ist die Führung am dreikantigen Stabe. Letzterer verhütet, ebenso wie der Stab rechteckigen Querschnitts Der dreikantige — Voll- oder Hohl- — Stab ist als Führungsmittel <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0066" n="52"/><fw place="top" type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/> ausgebildet sind. Man bemerkt nun an der linken Seite der Fig. 80, dass<lb/> die Leiste <hi rendition="#i">b</hi> die zugehörige Furche nicht ganz ausfüllt, so dass die senk-<lb/> rechten Wände der letzteren an der Führung sich nicht betheiligen. Die<lb/> rechtsseitige Leiste <hi rendition="#i">b</hi> dagegen liegt eng zwischen der einen Seitenwand der<lb/> zugehörigen Furche und der nachstellbaren Leiste <hi rendition="#i">c</hi>. Man überlässt die seitliche<lb/> Führung des Tisches der einen Seite, theils wegen der Schwierigkeit die Theile<lb/> beiderseitig genau passend zu machen, theils weil bei Temperaturwechseln der<lb/> freier von der Luft umspülte Tisch früher die entsprechenden Dehnungen erfährt<lb/> als das Bett, also — wenn auch nur vorübergehend — Klemmungen eintreten<lb/> würden, wenn beide Leisten von <hi rendition="#i">b</hi> seitlich vom Bett eng eingeschlossen wären.<lb/> Die seichten Vertiefungen der Furchensohlen, welche Fig. 81 und 82 erkennen<lb/> lassen, sollen das Schmieröl zurückhalten und die am Ende der Furchen-<lb/> sohlen ausgebildeten Näpfe zum Auffangen abfliessenden Oeles dienen. Das<lb/> Nachstellen der Leiste <hi rendition="#i">c</hi> findet durch Schrauben <hi rendition="#i">d</hi> statt, deren Mutter-<lb/> gewinde in dem benachbarten Furchenrande sich befindet. Um nun jede<lb/> eigenmächtige Lagenänderung der Leiste <hi rendition="#i">c</hi> zu verhüten, sind die Schrauben <hi rendition="#i">d</hi>,<lb/> Fig. 83, in ihrer Längenrichtung durchbohrt und Bolzen in <hi rendition="#i">c</hi> geschraubt,<lb/> welche durch <hi rendition="#i">d</hi> hindurch reichen und aussen mit einer Mutter und Gegen-<lb/> mutter versehen sind. Das sogen. spitze Ende jeder Schraube <hi rendition="#i">d</hi> drückt<lb/> gegen <hi rendition="#i">c</hi>, das Kopfende gegen die mit <hi rendition="#i">c</hi> verbundene Mutter, so dass bei<lb/> beiden Drehrichtungen von <hi rendition="#i">d</hi> die Leiste <hi rendition="#i">c</hi> folgen muss.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 83.</head> </figure><lb/> <figure> <head>Fig. 84.</head> </figure><lb/> <figure> <head>Fig. 85.</head> </figure><lb/> <p>Vielfach beliebt ist die <hi rendition="#g">Führung am dreikantigen Stabe</hi>.</p><lb/> <p>Letzterer verhütet, ebenso wie der Stab rechteckigen Querschnitts<lb/> ohne weiteres eine Drehung des geführten Stückes um den Führungsstab,<lb/> auch liegen nach Fig. 84 die Flächentheile, welche versuchter Drehung<lb/> entgegentreten, in der Nähe der Kanten, so dass die Mitteltheile der<lb/> Führungsflächen nach Fig. 85 entbehrt werden können. Ist der Querschnitt<lb/> des Stabes <hi rendition="#i">a</hi> ein gleichseitiges Dreieck, so treten dem Moment <hi rendition="#i">M</hi>, welches<lb/> den Schlitten <hi rendition="#i">b</hi> um die Axe des Stabes zu drehen versucht, die drei Mo-<lb/> mente <hi rendition="#i">p · r</hi> entgegen. Ist nicht bequem, dem Stabe <hi rendition="#i">a</hi> das ganze Dreieck<lb/> als Querschnitt zu geben, so kann man sich mit zwei der Momente <hi rendition="#i">p · r</hi> als<lb/> widerstehende begnügen, wobei diese selbstverständlich grösser ausfallen.<lb/> Die Fig. 86 u. 87 deuten zwei derartige Ausführungsformen an; bei ersterer<lb/> umfasst das geführte Stück <hi rendition="#i">b</hi> den Führungsstab <hi rendition="#i">a</hi>, bei letzterer findet das<lb/> Umgekehrte statt, es ist hier <hi rendition="#i">a</hi> gewissermassen ein Hohlstab. In diesen<lb/> Figuren sind die widerstehenden Momente, aus denen die auf die Führungs-<lb/> flächen wirkenden Drucke berechnet werden, nicht auf die Axe des Stabes,<lb/> sondern auf Kippaxen bezogen, was die in Rede stehende Berechnung<lb/> erleichtert.</p><lb/> <p>Der dreikantige — Voll- oder Hohl- — Stab ist als Führungsmittel<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0066]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
ausgebildet sind. Man bemerkt nun an der linken Seite der Fig. 80, dass
die Leiste b die zugehörige Furche nicht ganz ausfüllt, so dass die senk-
rechten Wände der letzteren an der Führung sich nicht betheiligen. Die
rechtsseitige Leiste b dagegen liegt eng zwischen der einen Seitenwand der
zugehörigen Furche und der nachstellbaren Leiste c. Man überlässt die seitliche
Führung des Tisches der einen Seite, theils wegen der Schwierigkeit die Theile
beiderseitig genau passend zu machen, theils weil bei Temperaturwechseln der
freier von der Luft umspülte Tisch früher die entsprechenden Dehnungen erfährt
als das Bett, also — wenn auch nur vorübergehend — Klemmungen eintreten
würden, wenn beide Leisten von b seitlich vom Bett eng eingeschlossen wären.
Die seichten Vertiefungen der Furchensohlen, welche Fig. 81 und 82 erkennen
lassen, sollen das Schmieröl zurückhalten und die am Ende der Furchen-
sohlen ausgebildeten Näpfe zum Auffangen abfliessenden Oeles dienen. Das
Nachstellen der Leiste c findet durch Schrauben d statt, deren Mutter-
gewinde in dem benachbarten Furchenrande sich befindet. Um nun jede
eigenmächtige Lagenänderung der Leiste c zu verhüten, sind die Schrauben d,
Fig. 83, in ihrer Längenrichtung durchbohrt und Bolzen in c geschraubt,
welche durch d hindurch reichen und aussen mit einer Mutter und Gegen-
mutter versehen sind. Das sogen. spitze Ende jeder Schraube d drückt
gegen c, das Kopfende gegen die mit c verbundene Mutter, so dass bei
beiden Drehrichtungen von d die Leiste c folgen muss.
[Abbildung Fig. 83. ]
[Abbildung Fig. 84. ]
[Abbildung Fig. 85. ]
Vielfach beliebt ist die Führung am dreikantigen Stabe.
Letzterer verhütet, ebenso wie der Stab rechteckigen Querschnitts
ohne weiteres eine Drehung des geführten Stückes um den Führungsstab,
auch liegen nach Fig. 84 die Flächentheile, welche versuchter Drehung
entgegentreten, in der Nähe der Kanten, so dass die Mitteltheile der
Führungsflächen nach Fig. 85 entbehrt werden können. Ist der Querschnitt
des Stabes a ein gleichseitiges Dreieck, so treten dem Moment M, welches
den Schlitten b um die Axe des Stabes zu drehen versucht, die drei Mo-
mente p · r entgegen. Ist nicht bequem, dem Stabe a das ganze Dreieck
als Querschnitt zu geben, so kann man sich mit zwei der Momente p · r als
widerstehende begnügen, wobei diese selbstverständlich grösser ausfallen.
Die Fig. 86 u. 87 deuten zwei derartige Ausführungsformen an; bei ersterer
umfasst das geführte Stück b den Führungsstab a, bei letzterer findet das
Umgekehrte statt, es ist hier a gewissermassen ein Hohlstab. In diesen
Figuren sind die widerstehenden Momente, aus denen die auf die Führungs-
flächen wirkenden Drucke berechnet werden, nicht auf die Axe des Stabes,
sondern auf Kippaxen bezogen, was die in Rede stehende Berechnung
erleichtert.
Der dreikantige — Voll- oder Hohl- — Stab ist als Führungsmittel
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