von unten nach oben (Fig. 1192 u. 1193, S. 615), meistens von oben nach unten. Es kommt jedoch auch die liegende Anordnung vor.1) Es dürfte in manchen Fällen diese liegende Aufstellungsweise der aufrechten vorzuziehen sein, weil bei ihr die Höhenlage des Werkstücks während des Schmiedens unverändert bleibt.
Vorherrschend ist für die Gestelle die thorartige Gestalt gebräuchlich, was angesichts der Grösse der auftretenden Kräfte nahe liegt. Man findet jedoch auch C-förmige Gestelle, dann nämlich, wenn es sich um mässige Kräfte handelt und mit kleiner Ausladung auszukommen ist.2)
[Abbildung]
Fig. 1116.
Zur ersteren Bauart gehören die S. 615 beschriebene Dampfdruck-Schmiedepresse und zwei in unten verzeichneter Quelle3) ange- gebene. Ein ferneres Beispiel stellt Fig. 1116 schaubildlich dar. Die Presse ist von der Watson & Stillmann Maschinenfabrik in New- York 207 East Fortytird street, gebaut, arbeitet mit 175 kg/qcm Wasserdruck und übt einen Druck von etwa 50 t aus. In dem Bilde be- merkt man rechts einen Steuerhahn, welcher das Druckwasser entweder über den Press- kolben oder unter den Rückzugskolben leitet, bezw. von diesen Stellen abfliessen lässt. Die Oberfläche der unteren Platte liegt rund 800 mm über dem Fussboden; der grösste Abstand der zum Befestigen der Werkzeuge dienenden Aufspannplatten beträgt 380 mm und die grösste Verschiebbarkeit der oberen Platte 150 mm.
Es ist nicht zu erwarten, dass die Werk- stücke genau genug vorgelegt werden, um den Widerstand in die Axe des Mönchs fallen zu lassen; es wird vielmehr in der Regel die Mitte des Widerstandes ausserhalb der Axe des Mönchs liegen. Demgemäss müssen der beweglichen Aufspannplatte kräftige Führun- gen geboten werden. Hierfür werden einer- seits die vier starken Bolzen, welche Kopf und Fuss der Presse verbinden, mit in An- spruch genommen, anderseits die Stopfbüchse des Hauptmönchs benutzt. Je grösser der lothrechte Abstand zwischen den beiden Führungsstellen ist, um so ge- ringer fällt der wagerechte Druck gegen die aufrechten Führungsflächen aus. Aus diesem Grunde legt man oft die Dichtung des Mönchs -- statt in den unteren Theil der Nonne -- an den oberen Rand des Mönches (Fig. 1110, S. 624); alsdann muss selbstverständlich die Nonne in ihrer ganzen Länge ausgebohrt werden.
1)Daelen, Stahl und Eisen, 1892, S. 155 u. f., mit Abb. American Projec- tile Comp. The Iron Age, Febr. 1892, S. 344, mit Abb.
2) Stahl und Eisen, 1892, S. 162, mit Abb.; D. R.-P. Nr. 80945.
3) Stahl und Eisen, Dec. 1894, S. 1071, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
von unten nach oben (Fig. 1192 u. 1193, S. 615), meistens von oben nach unten. Es kommt jedoch auch die liegende Anordnung vor.1) Es dürfte in manchen Fällen diese liegende Aufstellungsweise der aufrechten vorzuziehen sein, weil bei ihr die Höhenlage des Werkstücks während des Schmiedens unverändert bleibt.
Vorherrschend ist für die Gestelle die thorartige Gestalt gebräuchlich, was angesichts der Grösse der auftretenden Kräfte nahe liegt. Man findet jedoch auch C-förmige Gestelle, dann nämlich, wenn es sich um mässige Kräfte handelt und mit kleiner Ausladung auszukommen ist.2)
[Abbildung]
Fig. 1116.
Zur ersteren Bauart gehören die S. 615 beschriebene Dampfdruck-Schmiedepresse und zwei in unten verzeichneter Quelle3) ange- gebene. Ein ferneres Beispiel stellt Fig. 1116 schaubildlich dar. Die Presse ist von der Watson & Stillmann Maschinenfabrik in New- York 207 East Fortytird street, gebaut, arbeitet mit 175 kg/qcm Wasserdruck und übt einen Druck von etwa 50 t aus. In dem Bilde be- merkt man rechts einen Steuerhahn, welcher das Druckwasser entweder über den Press- kolben oder unter den Rückzugskolben leitet, bezw. von diesen Stellen abfliessen lässt. Die Oberfläche der unteren Platte liegt rund 800 mm über dem Fussboden; der grösste Abstand der zum Befestigen der Werkzeuge dienenden Aufspannplatten beträgt 380 mm und die grösste Verschiebbarkeit der oberen Platte 150 mm.
Es ist nicht zu erwarten, dass die Werk- stücke genau genug vorgelegt werden, um den Widerstand in die Axe des Mönchs fallen zu lassen; es wird vielmehr in der Regel die Mitte des Widerstandes ausserhalb der Axe des Mönchs liegen. Demgemäss müssen der beweglichen Aufspannplatte kräftige Führun- gen geboten werden. Hierfür werden einer- seits die vier starken Bolzen, welche Kopf und Fuss der Presse verbinden, mit in An- spruch genommen, anderseits die Stopfbüchse des Hauptmönchs benutzt. Je grösser der lothrechte Abstand zwischen den beiden Führungsstellen ist, um so ge- ringer fällt der wagerechte Druck gegen die aufrechten Führungsflächen aus. Aus diesem Grunde legt man oft die Dichtung des Mönchs — statt in den unteren Theil der Nonne — an den oberen Rand des Mönches (Fig. 1110, S. 624); alsdann muss selbstverständlich die Nonne in ihrer ganzen Länge ausgebohrt werden.
1)Daelen, Stahl und Eisen, 1892, S. 155 u. f., mit Abb. American Projec- tile Comp. The Iron Age, Febr. 1892, S. 344, mit Abb.
2) Stahl und Eisen, 1892, S. 162, mit Abb.; D. R.-P. Nr. 80945.
3) Stahl und Eisen, Dec. 1894, S. 1071, mit Abb.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
von unten nach oben (Fig. 1192 u. 1193, S. 615), meistens von oben nach
unten. Es kommt jedoch auch die liegende Anordnung vor. 1) Es dürfte in
manchen Fällen diese liegende Aufstellungsweise der aufrechten vorzuziehen
sein, weil bei ihr die Höhenlage des Werkstücks während des Schmiedens
unverändert bleibt.
Vorherrschend ist für die Gestelle die thorartige Gestalt gebräuchlich,
was angesichts der Grösse der auftretenden Kräfte nahe liegt. Man findet
jedoch auch C-förmige Gestelle, dann nämlich, wenn es sich um mässige
Kräfte handelt und mit kleiner Ausladung auszukommen ist. 2)
[Abbildung Fig. 1116. ]
Zur ersteren Bauart gehören die S. 615
beschriebene Dampfdruck-Schmiedepresse und
zwei in unten verzeichneter Quelle 3) ange-
gebene. Ein ferneres Beispiel stellt Fig. 1116
schaubildlich dar. Die Presse ist von der
Watson & Stillmann Maschinenfabrik in New-
York 207 East Fortytird street, gebaut, arbeitet
mit 175 kg/qcm Wasserdruck und übt einen
Druck von etwa 50 t aus. In dem Bilde be-
merkt man rechts einen Steuerhahn, welcher
das Druckwasser entweder über den Press-
kolben oder unter den Rückzugskolben leitet,
bezw. von diesen Stellen abfliessen lässt. Die
Oberfläche der unteren Platte liegt rund
800 mm über dem Fussboden; der grösste
Abstand der zum Befestigen der Werkzeuge
dienenden Aufspannplatten beträgt 380 mm
und die grösste Verschiebbarkeit der oberen
Platte 150 mm.
Es ist nicht zu erwarten, dass die Werk-
stücke genau genug vorgelegt werden, um
den Widerstand in die Axe des Mönchs fallen
zu lassen; es wird vielmehr in der Regel die
Mitte des Widerstandes ausserhalb der Axe
des Mönchs liegen. Demgemäss müssen der
beweglichen Aufspannplatte kräftige Führun-
gen geboten werden. Hierfür werden einer-
seits die vier starken Bolzen, welche Kopf
und Fuss der Presse verbinden, mit in An-
spruch genommen, anderseits die Stopfbüchse
des Hauptmönchs benutzt. Je grösser der
lothrechte Abstand zwischen den beiden Führungsstellen ist, um so ge-
ringer fällt der wagerechte Druck gegen die aufrechten Führungsflächen
aus. Aus diesem Grunde legt man oft die Dichtung des Mönchs — statt
in den unteren Theil der Nonne — an den oberen Rand des Mönches
(Fig. 1110, S. 624); alsdann muss selbstverständlich die Nonne in ihrer
ganzen Länge ausgebohrt werden.
1) Daelen, Stahl und Eisen, 1892, S. 155 u. f., mit Abb. American Projec-
tile Comp. The Iron Age, Febr. 1892, S. 344, mit Abb.
2) Stahl und Eisen, 1892, S. 162, mit Abb.; D. R.-P. Nr. 80945.
3) Stahl und Eisen, Dec. 1894, S. 1071, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/644>, abgerufen am 22.11.2024.
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