gegebenen ausreichen, so hat man es doch immer mit grossen Gewichten zu thun.
Es liegt daher der Gedanke nahe, das Gewicht der ganzen Maschine in das Ambossgewicht mit einzuschliessen, d. h. das Maschinengestell und sonstigen Zubehör mit dem Amboss fest zu ver- binden. Dann muss alles die weiter oben erwähnten Bewegungen mitmachen, und da diese in sehr kurzer Zeit ver- laufen, sich heftige Erschütterungen ge- fallen lassen. Diese dürften auf das Gestell um so zerstörender wirken, je grösser der Grad des Ausweichens ist, weshalb für die Maschine selbst zweckmässig erscheint, sie möglichst unnachgiebig zu stützen. C. Norland1) empfiehlt denn auch lebhaft, diejenigen Hämmer -- er hat Reibhämmer mit 63 bis 870 kg Bärgewicht im Auge --, deren Gestell mit dem Amboss verbunden ist, auf eine harte Unterlage (Granit in Cement gemauert) zu stellen, und führt Beispiele an, nach welchen bei dieser Aufstellungsweise weniger Brüche vorge- kommen sind, als bei der elastischen Stützung durch hohe, aus Stücken zu- sammengefügte Holzstöcke. Freilich wird man bei der harten Stütze grössere Erschütterungen des Erdbodens empfin- den, als bei der elastischen. Dieser Umstand dürfte der Anlass zu der in Deutschland meistens vorkommenden elastischen Stützung sein. Fig. 1075 und 1076 zeigen die für den Luftfederhammer, Fig. 1071 und 1072, S. 597, bestimmte Unterlage. Sie besteht aus zwei Lagen zusammengeschraubter Holzbalken. Die Rückwirkung des Amboss auf das Ge- stell sucht man zunächst durch möglichst unmittelbare Verbindung beider unschäd- lich zu machen (vergl. Fig. 1026, S. 564); man sucht sie oft durch elastische Ein- lagen -- Holz, Leder, Kork, Filz -- zu mildern.
[Abbildung]
Fig. 1076.
[Abbildung]
Fig. 1075.
Erfahrungsgemäss ist jedoch nur für kleinere Hämmer die Verbindung von Gestell und Amboss unbedenk- lich; für grössere Hämmer vermeidet man sie, trennt sogar so viel wie möglich die Fundamente beider.
1) American Machinist, Febr. 1895, S. 130, mit Abb.
III. Theil. Schmiedemaschinen.
gegebenen ausreichen, so hat man es doch immer mit grossen Gewichten zu thun.
Es liegt daher der Gedanke nahe, das Gewicht der ganzen Maschine in das Ambossgewicht mit einzuschliessen, d. h. das Maschinengestell und sonstigen Zubehör mit dem Amboss fest zu ver- binden. Dann muss alles die weiter oben erwähnten Bewegungen mitmachen, und da diese in sehr kurzer Zeit ver- laufen, sich heftige Erschütterungen ge- fallen lassen. Diese dürften auf das Gestell um so zerstörender wirken, je grösser der Grad des Ausweichens ist, weshalb für die Maschine selbst zweckmässig erscheint, sie möglichst unnachgiebig zu stützen. C. Norland1) empfiehlt denn auch lebhaft, diejenigen Hämmer — er hat Reibhämmer mit 63 bis 870 kg Bärgewicht im Auge —, deren Gestell mit dem Amboss verbunden ist, auf eine harte Unterlage (Granit in Cement gemauert) zu stellen, und führt Beispiele an, nach welchen bei dieser Aufstellungsweise weniger Brüche vorge- kommen sind, als bei der elastischen Stützung durch hohe, aus Stücken zu- sammengefügte Holzstöcke. Freilich wird man bei der harten Stütze grössere Erschütterungen des Erdbodens empfin- den, als bei der elastischen. Dieser Umstand dürfte der Anlass zu der in Deutschland meistens vorkommenden elastischen Stützung sein. Fig. 1075 und 1076 zeigen die für den Luftfederhammer, Fig. 1071 und 1072, S. 597, bestimmte Unterlage. Sie besteht aus zwei Lagen zusammengeschraubter Holzbalken. Die Rückwirkung des Amboss auf das Ge- stell sucht man zunächst durch möglichst unmittelbare Verbindung beider unschäd- lich zu machen (vergl. Fig. 1026, S. 564); man sucht sie oft durch elastische Ein- lagen — Holz, Leder, Kork, Filz — zu mildern.
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Fig. 1076.
[Abbildung]
Fig. 1075.
Erfahrungsgemäss ist jedoch nur für kleinere Hämmer die Verbindung von Gestell und Amboss unbedenk- lich; für grössere Hämmer vermeidet man sie, trennt sogar so viel wie möglich die Fundamente beider.
1) American Machinist, Febr. 1895, S. 130, mit Abb.
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III. Theil. Schmiedemaschinen.
gegebenen ausreichen, so hat man es doch immer mit grossen Gewichten
zu thun.
Es liegt daher der Gedanke nahe, das Gewicht der ganzen Maschine
in das Ambossgewicht mit einzuschliessen,
d. h. das Maschinengestell und sonstigen
Zubehör mit dem Amboss fest zu ver-
binden. Dann muss alles die weiter
oben erwähnten Bewegungen mitmachen,
und da diese in sehr kurzer Zeit ver-
laufen, sich heftige Erschütterungen ge-
fallen lassen. Diese dürften auf das
Gestell um so zerstörender wirken, je
grösser der Grad des Ausweichens ist,
weshalb für die Maschine selbst
zweckmässig erscheint, sie möglichst
unnachgiebig zu stützen. C. Norland 1)
empfiehlt denn auch lebhaft, diejenigen
Hämmer — er hat Reibhämmer mit 63
bis 870 kg Bärgewicht im Auge —,
deren Gestell mit dem Amboss verbunden
ist, auf eine harte Unterlage (Granit in
Cement gemauert) zu stellen, und führt
Beispiele an, nach welchen bei dieser
Aufstellungsweise weniger Brüche vorge-
kommen sind, als bei der elastischen
Stützung durch hohe, aus Stücken zu-
sammengefügte Holzstöcke. Freilich
wird man bei der harten Stütze grössere
Erschütterungen des Erdbodens empfin-
den, als bei der elastischen. Dieser
Umstand dürfte der Anlass zu der in
Deutschland meistens vorkommenden
elastischen Stützung sein. Fig. 1075 und
1076 zeigen die für den Luftfederhammer,
Fig. 1071 und 1072, S. 597, bestimmte
Unterlage. Sie besteht aus zwei Lagen
zusammengeschraubter Holzbalken. Die
Rückwirkung des Amboss auf das Ge-
stell sucht man zunächst durch möglichst
unmittelbare Verbindung beider unschäd-
lich zu machen (vergl. Fig. 1026, S. 564);
man sucht sie oft durch elastische Ein-
lagen — Holz, Leder, Kork, Filz —
zu mildern.
[Abbildung Fig. 1076. ]
[Abbildung Fig. 1075. ]
Erfahrungsgemäss ist jedoch nur
für kleinere Hämmer die Verbindung von Gestell und Amboss unbedenk-
lich; für grössere Hämmer vermeidet man sie, trennt sogar so viel wie
möglich die Fundamente beider.
1) American Machinist, Febr. 1895, S. 130, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/619>, abgerufen am 22.11.2024.
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