Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.III. Theil. Schmiedemaschinen. über dem Kolben liefert, die höhere Mittellage aber das Entgegengesetzte.Letztere lässt die Hammerbahn vielleicht gar nicht oder nur leicht zum Aufschlagen kommen, während erstere geringe Hubhöhe des Bärs zur Folge hat. Durch gleichzeitige geschickte Benutzung der unter 1 bis 3 genannten Regelungsmittel, oder auch nur des ersten und dritten, ist eine weitgehende Regelung hinsichtlich der Schlagstärke sowohl als der in der Minute zu erzielenden Schlagzahl zu erreichen. Man kann sogar durch das letztere Regelungsmittel ohne weiteres sehr starke Schläge in langsamer Folge her- vorbringen, so, wie das Schmieden im Gesenk es erfordert. Es wird der Bolzen, um welchen der Hebel a, Fig. 1044, schwingt, gehoben, so dass der Bär (vergl. Fig. 1049) in seine höchste Lage kommt und dann rasch nach unten bewegt, um die reichlichere Zuführung von Oberdampf und den freieren Auslass des unter dem Kolben befindlichen Dampfes, wie Fig. 1048 erkennen lässt, für das Fallen des Bärs zu benutzen. Aus den bisherigen Erörterungen folgt, dass die Hammerbahn mit [Abbildung]
Fig. 1050. [Abbildung]
Fig. 1051. welcher die Hammerbahn das Werkstück trifft, hängt aber von der Dickedes letzteren ab. Man soll deshalb die gegensätzliche Lage der Hammer- bahn zum Drehzapfen des Steuerhebels (a, Fig. 1044) einstellbar machen, was auch geschieht (s. weiter unten). Wenn jedoch keine erhebliche Dicken- verschiedenheit der Werkstücke vorkommt, so ist der vorliegende Zweck in genügendem Grade durch die Höhenänderung des Drehzapfens zu er- reichen. Man wählt für die in Rede stehenden Hämmer, so weit ihr Bärgewicht Wegen der Wirkung des Dampfes bei solchen Hämmern mache ich Das Gesetz, nach welchem der Steuerschieber gegenüber dem Bär 1) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1873, S. 483; 1877, S. 230. 37*
III. Theil. Schmiedemaschinen. über dem Kolben liefert, die höhere Mittellage aber das Entgegengesetzte.Letztere lässt die Hammerbahn vielleicht gar nicht oder nur leicht zum Aufschlagen kommen, während erstere geringe Hubhöhe des Bärs zur Folge hat. Durch gleichzeitige geschickte Benutzung der unter 1 bis 3 genannten Regelungsmittel, oder auch nur des ersten und dritten, ist eine weitgehende Regelung hinsichtlich der Schlagstärke sowohl als der in der Minute zu erzielenden Schlagzahl zu erreichen. Man kann sogar durch das letztere Regelungsmittel ohne weiteres sehr starke Schläge in langsamer Folge her- vorbringen, so, wie das Schmieden im Gesenk es erfordert. Es wird der Bolzen, um welchen der Hebel a, Fig. 1044, schwingt, gehoben, so dass der Bär (vergl. Fig. 1049) in seine höchste Lage kommt und dann rasch nach unten bewegt, um die reichlichere Zuführung von Oberdampf und den freieren Auslass des unter dem Kolben befindlichen Dampfes, wie Fig. 1048 erkennen lässt, für das Fallen des Bärs zu benutzen. Aus den bisherigen Erörterungen folgt, dass die Hammerbahn mit [Abbildung]
Fig. 1050. [Abbildung]
Fig. 1051. welcher die Hammerbahn das Werkstück trifft, hängt aber von der Dickedes letzteren ab. Man soll deshalb die gegensätzliche Lage der Hammer- bahn zum Drehzapfen des Steuerhebels (a, Fig. 1044) einstellbar machen, was auch geschieht (s. weiter unten). Wenn jedoch keine erhebliche Dicken- verschiedenheit der Werkstücke vorkommt, so ist der vorliegende Zweck in genügendem Grade durch die Höhenänderung des Drehzapfens zu er- reichen. Man wählt für die in Rede stehenden Hämmer, so weit ihr Bärgewicht Wegen der Wirkung des Dampfes bei solchen Hämmern mache ich Das Gesetz, nach welchem der Steuerschieber gegenüber dem Bär 1) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1873, S. 483; 1877, S. 230. 37*
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III. Theil. Schmiedemaschinen.
über dem Kolben liefert, die höhere Mittellage aber das Entgegengesetzte.
Letztere lässt die Hammerbahn vielleicht gar nicht oder nur leicht zum
Aufschlagen kommen, während erstere geringe Hubhöhe des Bärs zur Folge
hat. Durch gleichzeitige geschickte Benutzung der unter 1 bis 3 genannten
Regelungsmittel, oder auch nur des ersten und dritten, ist eine weitgehende
Regelung hinsichtlich der Schlagstärke sowohl als der in der Minute zu
erzielenden Schlagzahl zu erreichen. Man kann sogar durch das letztere
Regelungsmittel ohne weiteres sehr starke Schläge in langsamer Folge her-
vorbringen, so, wie das Schmieden im Gesenk es erfordert. Es wird der
Bolzen, um welchen der Hebel a, Fig. 1044, schwingt, gehoben, so dass
der Bär (vergl. Fig. 1049) in seine höchste Lage kommt und dann rasch
nach unten bewegt, um die reichlichere Zuführung von Oberdampf und den
freieren Auslass des unter dem Kolben befindlichen Dampfes, wie Fig. 1048
erkennen lässt, für das Fallen des Bärs zu benutzen.
Aus den bisherigen Erörterungen folgt, dass die Hammerbahn mit
voller Schlagstärke nur in bestimmter Höhe wirkt. Diejenige Höhe, in
[Abbildung Fig. 1050.]
[Abbildung Fig. 1051.]
welcher die Hammerbahn das Werkstück trifft, hängt aber von der Dicke
des letzteren ab. Man soll deshalb die gegensätzliche Lage der Hammer-
bahn zum Drehzapfen des Steuerhebels (a, Fig. 1044) einstellbar machen,
was auch geschieht (s. weiter unten). Wenn jedoch keine erhebliche Dicken-
verschiedenheit der Werkstücke vorkommt, so ist der vorliegende Zweck
in genügendem Grade durch die Höhenänderung des Drehzapfens zu er-
reichen.
Man wählt für die in Rede stehenden Hämmer, so weit ihr Bärgewicht
500 kg nicht überschreitet, das auf die untere Kolbenfläche bezogene a zu-
weilen zu 4 bis 5 und nennt sie dann Schnellhämmer, da sie minutlich
bis zu 300 oder mehr Schläge auszuüben vermögen.
Wegen der Wirkung des Dampfes bei solchen Hämmern mache ich
noch auf zwei bemerkenswerthe kleine Abhandlungen 1) aufmerksam.
Das Gesetz, nach welchem der Steuerschieber gegenüber dem Bär
sich bewegt, wird ein wenig anders, wenn man den Steuerhebel a, Fig. 1044,
nicht gerade macht, sondern nach Fig. 1050 als Winkelhebel ausbildet.
1) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1873, S. 483; 1877, S. 230.
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