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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
würde. Man verwendet deshalb für die schwereren Hämmer zwei Abheber
und (Fig. 1014) drei Treibrollen. Die Fig. 1013 und 1014 zeigen im
übrigen eine etwas andere Anordnung des Querstücks q, an welchem einer-
seits das Wellchen r gelagert ist, anderseits die Führungsstangen des Gegen-
gewichts befestigt sind, nämlich für den Fall, dass die Antriebswelle e eine
besondere Lagerung besitzt.

Zu Fig. 1009 und 1010 zurückkehrend, mache ich noch auf folgende
Einrichtung aufmerksam. Zum Auswechseln der Amboss- oder Hammer-
bahn, bezw. irgend welcher Gesenke muss der Bär längere Zeit im ge-
hobenen Zustande beharren. Deshalb ist eine Sperrklinke m vorgesehen,
welche in verschiedenen Höhen angebracht werden kann. Wird sie mittels
der Stangen unter den Bär gelegt, so trägt sie diesen sicher bis zu ihrer
Auslösung.

c) Bei einer Reihe von Hämmern wird der Bär durch eine mit ihm
verbundene steife Stange gehoben, auf welche Reibrollen wirken. Man
nennt diese wohl Stangen-Reibhämmer.

[Abbildung] Fig. 1013.
[Abbildung] Fig. 1014.

Fig. 1015 stellt einen solchen Hammer schematisch dar. Der Bär b
wird, wie bei den vorhin beschriebenen, lothrecht geführt und ist mit der
Stange s fest verbunden. s liegt zwischen zwei über dem Bär gelagerten
Rollen r, die so einander genähert werden können, dass sie vermöge der
zwischen ihnen und der Stange auftretenden Reibung den Bär heben.1)

Bielass2) hat, nach Fig. 1016, vorgeschlagen, den sonst wie immer
geführten Bär b mit einem Querhaupt zu versehen, an dem zwei nach
unten gerichtete Hubstangen s befestigt sind. Die Reibrollen r liegen dem-
zufolge nur wenig höher als der Amboss, und die für die Aufstellung des
Hammers erforderliche Raumhöhe wird geringer. Ob nicht andere schäd-

1) Sammlung von Zeichn. f. d. "Hütte" 1855, Blatt 7; 1867, Blatt 16. Zeitschr.
d. Ver. deutscher Ingen. 1870, S. 751; 1887, S. 469; 1897, S. 17, sämmtl. mit Abb. Dingl.
polyt. Journ. 1874, Bd. 213, S. 458; 1879, Bd. 234, S. 364; 1882, Bd. 245, S. 493; 1893,
Bd. 290, S. 275, sämmtl. mit Abb. Uhland, Prakt. Masch.-Konstr. 1896, S. 38, mit Abb.
American Machinist, 10. Jan. 1895; 19. Dec. 1895; Febr. 1898, mit Schaubild und Abb.
The Iron Age, 30. Dec. 1897, mit Schaubild und Abb.
2) Zeitschr. f. Werkzeugm. und Werkzeuge, Jan. 1897, S. 120, mit Abb.; D. R.-P.
Nr. 89013.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
würde. Man verwendet deshalb für die schwereren Hämmer zwei Abheber
und (Fig. 1014) drei Treibrollen. Die Fig. 1013 und 1014 zeigen im
übrigen eine etwas andere Anordnung des Querstücks q, an welchem einer-
seits das Wellchen r gelagert ist, anderseits die Führungsstangen des Gegen-
gewichts befestigt sind, nämlich für den Fall, dass die Antriebswelle e eine
besondere Lagerung besitzt.

Zu Fig. 1009 und 1010 zurückkehrend, mache ich noch auf folgende
Einrichtung aufmerksam. Zum Auswechseln der Amboss- oder Hammer-
bahn, bezw. irgend welcher Gesenke muss der Bär längere Zeit im ge-
hobenen Zustande beharren. Deshalb ist eine Sperrklinke m vorgesehen,
welche in verschiedenen Höhen angebracht werden kann. Wird sie mittels
der Stangen unter den Bär gelegt, so trägt sie diesen sicher bis zu ihrer
Auslösung.

c) Bei einer Reihe von Hämmern wird der Bär durch eine mit ihm
verbundene steife Stange gehoben, auf welche Reibrollen wirken. Man
nennt diese wohl Stangen-Reibhämmer.

[Abbildung] Fig. 1013.
[Abbildung] Fig. 1014.

Fig. 1015 stellt einen solchen Hammer schematisch dar. Der Bär b
wird, wie bei den vorhin beschriebenen, lothrecht geführt und ist mit der
Stange s fest verbunden. s liegt zwischen zwei über dem Bär gelagerten
Rollen r, die so einander genähert werden können, dass sie vermöge der
zwischen ihnen und der Stange auftretenden Reibung den Bär heben.1)

Bielass2) hat, nach Fig. 1016, vorgeschlagen, den sonst wie immer
geführten Bär b mit einem Querhaupt zu versehen, an dem zwei nach
unten gerichtete Hubstangen s befestigt sind. Die Reibrollen r liegen dem-
zufolge nur wenig höher als der Amboss, und die für die Aufstellung des
Hammers erforderliche Raumhöhe wird geringer. Ob nicht andere schäd-

1) Sammlung von Zeichn. f. d. „Hütte“ 1855, Blatt 7; 1867, Blatt 16. Zeitschr.
d. Ver. deutscher Ingen. 1870, S. 751; 1887, S. 469; 1897, S. 17, sämmtl. mit Abb. Dingl.
polyt. Journ. 1874, Bd. 213, S. 458; 1879, Bd. 234, S. 364; 1882, Bd. 245, S. 493; 1893,
Bd. 290, S. 275, sämmtl. mit Abb. Uhland, Prakt. Masch.-Konstr. 1896, S. 38, mit Abb.
American Machinist, 10. Jan. 1895; 19. Dec. 1895; Febr. 1898, mit Schaubild und Abb.
The Iron Age, 30. Dec. 1897, mit Schaubild und Abb.
2) Zeitschr. f. Werkzeugm. und Werkzeuge, Jan. 1897, S. 120, mit Abb.; D. R.-P.
Nr. 89013.
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[558/0576] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. würde. Man verwendet deshalb für die schwereren Hämmer zwei Abheber und (Fig. 1014) drei Treibrollen. Die Fig. 1013 und 1014 zeigen im übrigen eine etwas andere Anordnung des Querstücks q, an welchem einer- seits das Wellchen r gelagert ist, anderseits die Führungsstangen des Gegen- gewichts befestigt sind, nämlich für den Fall, dass die Antriebswelle e eine besondere Lagerung besitzt. Zu Fig. 1009 und 1010 zurückkehrend, mache ich noch auf folgende Einrichtung aufmerksam. Zum Auswechseln der Amboss- oder Hammer- bahn, bezw. irgend welcher Gesenke muss der Bär längere Zeit im ge- hobenen Zustande beharren. Deshalb ist eine Sperrklinke m vorgesehen, welche in verschiedenen Höhen angebracht werden kann. Wird sie mittels der Stangen unter den Bär gelegt, so trägt sie diesen sicher bis zu ihrer Auslösung. c) Bei einer Reihe von Hämmern wird der Bär durch eine mit ihm verbundene steife Stange gehoben, auf welche Reibrollen wirken. Man nennt diese wohl Stangen-Reibhämmer. [Abbildung Fig. 1013. ] [Abbildung Fig. 1014. ] Fig. 1015 stellt einen solchen Hammer schematisch dar. Der Bär b wird, wie bei den vorhin beschriebenen, lothrecht geführt und ist mit der Stange s fest verbunden. s liegt zwischen zwei über dem Bär gelagerten Rollen r, die so einander genähert werden können, dass sie vermöge der zwischen ihnen und der Stange auftretenden Reibung den Bär heben. 1) Bielass 2) hat, nach Fig. 1016, vorgeschlagen, den sonst wie immer geführten Bär b mit einem Querhaupt zu versehen, an dem zwei nach unten gerichtete Hubstangen s befestigt sind. Die Reibrollen r liegen dem- zufolge nur wenig höher als der Amboss, und die für die Aufstellung des Hammers erforderliche Raumhöhe wird geringer. Ob nicht andere schäd- 1) Sammlung von Zeichn. f. d. „Hütte“ 1855, Blatt 7; 1867, Blatt 16. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1870, S. 751; 1887, S. 469; 1897, S. 17, sämmtl. mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1874, Bd. 213, S. 458; 1879, Bd. 234, S. 364; 1882, Bd. 245, S. 493; 1893, Bd. 290, S. 275, sämmtl. mit Abb. Uhland, Prakt. Masch.-Konstr. 1896, S. 38, mit Abb. American Machinist, 10. Jan. 1895; 19. Dec. 1895; Febr. 1898, mit Schaubild und Abb. The Iron Age, 30. Dec. 1897, mit Schaubild und Abb. 2) Zeitschr. f. Werkzeugm. und Werkzeuge, Jan. 1897, S. 120, mit Abb.; D. R.-P. Nr. 89013.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/576>, abgerufen am 22.11.2024.