Es sind die Maschinenarten, welche die Bearbeitung der Metalle auf Grund der Bildsamkeit der letzteren bewirken, sehr zahlreich. Nach dem Plan des vorliegenden Buches sollen nur einige von ihnen hier behandelt werden, nämlich die Hämmer, Schmiedepressen, Nietmaschinen, Biege-, Richt-, Krämp- und Kümpelmaschinen, während die Blech- und Stabwalzen, Draht- ziehmaschinen, Maschinen zum Fertigen der Röhren, Nägel, Nadeln, Ketten, Draht- und Dünnblechwaaren, sogenannte Kurzwaaren und Ver- wandtes nicht erörtert werden sollen.
Die Grundlagen für eine rechnerische Behandlung der vorliegenden Werkzeugmaschinen sind bisher weniger entwickelt als diejenigen der span- abhebenden Werkzeugmaschinen, sowie der Scheren und Durchschnitte. Es sind die Gesetze der Bildsamkeit bisher nur wenig durchforscht; für die mechanischen Versuchsanstalten der technischen Hochschulen bieten sie ein grosses, fast jungfräuliches Feld. Möge es fleissig beackert werden!
Weil z. Z. die Gesetze, nach welchen in bildsamen Stoffen die kleinsten Theile sich gegensätzlich verschieben lassen, noch wenig be- kannt sind, verzichte ich auf den Versuch einer allgemeinen Behand- lung der hier in Rede stehenden Maschinen und ziehe statt dessen vor, sie in fünf Gruppen: Hämmer, Schmiedepressen, Nietmaschinen, Biege- und Richtmaschinen, Krämp- und Kümpelmaschinen, zerlegt zu erörtern.
Es müssen die mittels dieser Maschinen zu bearbeitenden Metalle ein ziemliches Fliessungsvermögen besitzen, so dass möglich wird, ihre Theil- chen in erheblichem Grade gegen einander zu verschieben, ohne hierdurch eine Trennung herbeizuführen. Man findet diese Eigenschaft bei dem Blei, Zinn, Zink und manchen Legirungen dieser Metalle, dem Kupfer und kupferreichen Legirungen und dem schmiedbaren Eisen. Letzteres ist das bei weitem vorherrschende Metall und soll deshalb fast ausschliesslich den folgenden Erörterungen zu Grunde gelegt werden.
Man kann die Theilchen eines Werkstücks durch Zug oder durch Druck gegeneinander verschieben. Ersteres Verfahren führt leicht zu einer Trennung, zum Bruch, letzteres hindert in der Druckrichtung die Trennung und erleichtert deshalb die beabsichtigte Umgestaltungsweise. Es wirken daher die vorliegenden Maschinen ausnahmslos drückend, während Zug-
III. Theil. Schmiedemaschinen.
I. Allgemeines.
Es sind die Maschinenarten, welche die Bearbeitung der Metalle auf Grund der Bildsamkeit der letzteren bewirken, sehr zahlreich. Nach dem Plan des vorliegenden Buches sollen nur einige von ihnen hier behandelt werden, nämlich die Hämmer, Schmiedepressen, Nietmaschinen, Biege-, Richt-, Krämp- und Kümpelmaschinen, während die Blech- und Stabwalzen, Draht- ziehmaschinen, Maschinen zum Fertigen der Röhren, Nägel, Nadeln, Ketten, Draht- und Dünnblechwaaren, sogenannte Kurzwaaren und Ver- wandtes nicht erörtert werden sollen.
Die Grundlagen für eine rechnerische Behandlung der vorliegenden Werkzeugmaschinen sind bisher weniger entwickelt als diejenigen der span- abhebenden Werkzeugmaschinen, sowie der Scheren und Durchschnitte. Es sind die Gesetze der Bildsamkeit bisher nur wenig durchforscht; für die mechanischen Versuchsanstalten der technischen Hochschulen bieten sie ein grosses, fast jungfräuliches Feld. Möge es fleissig beackert werden!
Weil z. Z. die Gesetze, nach welchen in bildsamen Stoffen die kleinsten Theile sich gegensätzlich verschieben lassen, noch wenig be- kannt sind, verzichte ich auf den Versuch einer allgemeinen Behand- lung der hier in Rede stehenden Maschinen und ziehe statt dessen vor, sie in fünf Gruppen: Hämmer, Schmiedepressen, Nietmaschinen, Biege- und Richtmaschinen, Krämp- und Kümpelmaschinen, zerlegt zu erörtern.
Es müssen die mittels dieser Maschinen zu bearbeitenden Metalle ein ziemliches Fliessungsvermögen besitzen, so dass möglich wird, ihre Theil- chen in erheblichem Grade gegen einander zu verschieben, ohne hierdurch eine Trennung herbeizuführen. Man findet diese Eigenschaft bei dem Blei, Zinn, Zink und manchen Legirungen dieser Metalle, dem Kupfer und kupferreichen Legirungen und dem schmiedbaren Eisen. Letzteres ist das bei weitem vorherrschende Metall und soll deshalb fast ausschliesslich den folgenden Erörterungen zu Grunde gelegt werden.
Man kann die Theilchen eines Werkstücks durch Zug oder durch Druck gegeneinander verschieben. Ersteres Verfahren führt leicht zu einer Trennung, zum Bruch, letzteres hindert in der Druckrichtung die Trennung und erleichtert deshalb die beabsichtigte Umgestaltungsweise. Es wirken daher die vorliegenden Maschinen ausnahmslos drückend, während Zug-
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III. Theil.
Schmiedemaschinen.
I. Allgemeines.
Es sind die Maschinenarten, welche die Bearbeitung der Metalle auf
Grund der Bildsamkeit der letzteren bewirken, sehr zahlreich. Nach dem
Plan des vorliegenden Buches sollen nur einige von ihnen hier behandelt
werden, nämlich die Hämmer, Schmiedepressen, Nietmaschinen, Biege-, Richt-,
Krämp- und Kümpelmaschinen, während die Blech- und Stabwalzen, Draht-
ziehmaschinen, Maschinen zum Fertigen der Röhren, Nägel, Nadeln,
Ketten, Draht- und Dünnblechwaaren, sogenannte Kurzwaaren und Ver-
wandtes nicht erörtert werden sollen.
Die Grundlagen für eine rechnerische Behandlung der vorliegenden
Werkzeugmaschinen sind bisher weniger entwickelt als diejenigen der span-
abhebenden Werkzeugmaschinen, sowie der Scheren und Durchschnitte. Es
sind die Gesetze der Bildsamkeit bisher nur wenig durchforscht; für die
mechanischen Versuchsanstalten der technischen Hochschulen bieten sie ein
grosses, fast jungfräuliches Feld. Möge es fleissig beackert werden!
Weil z. Z. die Gesetze, nach welchen in bildsamen Stoffen die
kleinsten Theile sich gegensätzlich verschieben lassen, noch wenig be-
kannt sind, verzichte ich auf den Versuch einer allgemeinen Behand-
lung der hier in Rede stehenden Maschinen und ziehe statt dessen vor,
sie in fünf Gruppen: Hämmer, Schmiedepressen, Nietmaschinen, Biege-
und Richtmaschinen, Krämp- und Kümpelmaschinen, zerlegt zu erörtern.
Es müssen die mittels dieser Maschinen zu bearbeitenden Metalle ein
ziemliches Fliessungsvermögen besitzen, so dass möglich wird, ihre Theil-
chen in erheblichem Grade gegen einander zu verschieben, ohne hierdurch
eine Trennung herbeizuführen. Man findet diese Eigenschaft bei dem Blei,
Zinn, Zink und manchen Legirungen dieser Metalle, dem Kupfer und
kupferreichen Legirungen und dem schmiedbaren Eisen. Letzteres ist das
bei weitem vorherrschende Metall und soll deshalb fast ausschliesslich den
folgenden Erörterungen zu Grunde gelegt werden.
Man kann die Theilchen eines Werkstücks durch Zug oder durch
Druck gegeneinander verschieben. Ersteres Verfahren führt leicht zu einer
Trennung, zum Bruch, letzteres hindert in der Druckrichtung die Trennung
und erleichtert deshalb die beabsichtigte Umgestaltungsweise. Es wirken
daher die vorliegenden Maschinen ausnahmslos drückend, während Zug-
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. [539]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/557>, abgerufen am 21.11.2024.
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