Bei besonders grossen Schnittgeschwindigkeiten wird man selbst mit diesen Werthen noch nicht auskommen.
Zu den Werkstücken der Durchschnitte gehören noch die Abstreifer. Der Stempel erfährt in den geschnittenen Löchern auch auf seinem Rück- wege eine erhebliche Reibung und ist deshalb geneigt, das Werkstück mit- zunehmen. Es ist der Zweck des Abstreichers, solches zu verhindern. Ueber die hierzu erforderliche Kraft vermag ich keine Angaben zu machen. Die Beschreibung der Abstreicher passt besser zu der Erörterung der Befestig- ungsweisen der Stempel und Lochringe, als hierher, und wird deshalb dort angeschlossen werden.
B. Befestigung der Scheerblätter, Stempel und Lochringe an den Maschinen und die Abstreifer.
1. Die Scheerblätter unterliegen in der Arbeitsrichtung dem Druck p und quer gegen dieselbe dem Druck w. Nach Gl. 104 u. 110 ist für
[Formel 1]
:
[Formel 2]
und
[Formel 3]
also:
[Formel 4]
ferner für
[Formel 5]
:
[Formel 6]
und
[Formel 7]
also:
[Formel 8]
Es fällt daher die Mittelkraft von p und w in, bezw. zwischen die beiden, in Fig. 925, gezeichneten schrägen Linien, d. h. die Scheerblätter werden durch sie mit den beiden Flächen, welche an dem Maschinengestell A, bezw. dem Schlitten B liegen, gegen diese gedrückt. Die Scheerblätter bedürfen deshalb gegenüber p und w keiner Befestigung. Die gebräuch- liche Befestigung durch Schrauben, wie Fig. 925 sie darstellt, ist also für nebensächliche Beanspruchungen einzurichten. Sie bezweckt vor allem, die Zwischenlagen, welche der Einstellung dienen, festzuhalten. Die in Fig. 925 eingeschriebenen Maasse gelten einer Scheere, welche bis zu 10 mm dicke unerwärmte Eisenblechplatten zu durchschneiden hat. C bezeichnet den- jenigen Theil des Maschinengestelles, an welchem der Schlitten B gleitet.
Die Dicke der Scheerblätter richtet sich nach der für zulässig er- achteten Beanspruchung ihrer rückwirkenden oder Druck-Festigkeit; man findet sie etwa 11/2 mal so gross als die grösste Dicke der zu schneidenden Eisenbleche.
An dieser Stelle glaube ich diejenigen Einrichtungen erörtern zu sollen, welche bestimmt sind, mit der Kraft Q (S. 493) dem Kippen dicker Werk- stücke entgegen zu treten. Diese Kraft Q soll, nach Fig. 903, in einiger
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Bei besonders grossen Schnittgeschwindigkeiten wird man selbst mit diesen Werthen noch nicht auskommen.
Zu den Werkstücken der Durchschnitte gehören noch die Abstreifer. Der Stempel erfährt in den geschnittenen Löchern auch auf seinem Rück- wege eine erhebliche Reibung und ist deshalb geneigt, das Werkstück mit- zunehmen. Es ist der Zweck des Abstreichers, solches zu verhindern. Ueber die hierzu erforderliche Kraft vermag ich keine Angaben zu machen. Die Beschreibung der Abstreicher passt besser zu der Erörterung der Befestig- ungsweisen der Stempel und Lochringe, als hierher, und wird deshalb dort angeschlossen werden.
B. Befestigung der Scheerblätter, Stempel und Lochringe an den Maschinen und die Abstreifer.
1. Die Scheerblätter unterliegen in der Arbeitsrichtung dem Druck p und quer gegen dieselbe dem Druck w. Nach Gl. 104 u. 110 ist für
[Formel 1]
:
[Formel 2]
und
[Formel 3]
also:
[Formel 4]
ferner für
[Formel 5]
:
[Formel 6]
und
[Formel 7]
also:
[Formel 8]
Es fällt daher die Mittelkraft von p und w in, bezw. zwischen die beiden, in Fig. 925, gezeichneten schrägen Linien, d. h. die Scheerblätter werden durch sie mit den beiden Flächen, welche an dem Maschinengestell A, bezw. dem Schlitten B liegen, gegen diese gedrückt. Die Scheerblätter bedürfen deshalb gegenüber p und w keiner Befestigung. Die gebräuch- liche Befestigung durch Schrauben, wie Fig. 925 sie darstellt, ist also für nebensächliche Beanspruchungen einzurichten. Sie bezweckt vor allem, die Zwischenlagen, welche der Einstellung dienen, festzuhalten. Die in Fig. 925 eingeschriebenen Maasse gelten einer Scheere, welche bis zu 10 mm dicke unerwärmte Eisenblechplatten zu durchschneiden hat. C bezeichnet den- jenigen Theil des Maschinengestelles, an welchem der Schlitten B gleitet.
Die Dicke der Scheerblätter richtet sich nach der für zulässig er- achteten Beanspruchung ihrer rückwirkenden oder Druck-Festigkeit; man findet sie etwa 1½ mal so gross als die grösste Dicke der zu schneidenden Eisenbleche.
An dieser Stelle glaube ich diejenigen Einrichtungen erörtern zu sollen, welche bestimmt sind, mit der Kraft Q (S. 493) dem Kippen dicker Werk- stücke entgegen zu treten. Diese Kraft Q soll, nach Fig. 903, in einiger
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0514"n="500"/><fwplace="top"type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/><p>Bei besonders grossen Schnittgeschwindigkeiten wird man selbst mit diesen<lb/>
Werthen noch nicht auskommen.</p><lb/><p>Zu den Werkstücken der Durchschnitte gehören noch die <hirendition="#g">Abstreifer</hi>.<lb/>
Der Stempel erfährt in den geschnittenen Löchern auch auf seinem Rück-<lb/>
wege eine erhebliche Reibung und ist deshalb geneigt, das Werkstück mit-<lb/>
zunehmen. Es ist der Zweck des Abstreichers, solches zu verhindern. Ueber<lb/>
die hierzu erforderliche Kraft vermag ich keine Angaben zu machen. Die<lb/>
Beschreibung der Abstreicher passt besser zu der Erörterung der Befestig-<lb/>
ungsweisen der Stempel und Lochringe, als hierher, und wird deshalb dort<lb/>
angeschlossen werden.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">B. Befestigung der Scheerblätter, Stempel und Lochringe an den<lb/>
Maschinen und die Abstreifer.</hi></head><lb/><p>1. Die <hirendition="#g">Scheerblätter</hi> unterliegen in der Arbeitsrichtung dem Druck<lb/><hirendition="#i">p</hi> und quer gegen dieselbe dem Druck <hirendition="#i">w</hi>.<lb/>
Nach Gl. 104 u. 110 ist für <formula/>:<lb/><hirendition="#c"><formula/> und <formula/></hi><lb/>
also:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi> ferner für <formula/>:<lb/><hirendition="#c"><formula/> und <formula/></hi><lb/>
also:<lb/><hirendition="#c"><formula/></hi> Es fällt daher die Mittelkraft von <hirendition="#i">p</hi> und <hirendition="#i">w</hi> in, bezw. zwischen die beiden,<lb/>
in Fig. 925, gezeichneten schrägen Linien, d. h. die Scheerblätter werden<lb/>
durch sie mit den beiden Flächen, welche an dem Maschinengestell <hirendition="#i">A</hi>,<lb/>
bezw. dem Schlitten <hirendition="#i">B</hi> liegen, gegen diese gedrückt. Die Scheerblätter<lb/>
bedürfen deshalb gegenüber <hirendition="#i">p</hi> und <hirendition="#i">w</hi> keiner Befestigung. Die gebräuch-<lb/>
liche Befestigung durch Schrauben, wie Fig. 925 sie darstellt, ist also für<lb/>
nebensächliche Beanspruchungen einzurichten. Sie bezweckt vor allem, die<lb/>
Zwischenlagen, welche der Einstellung dienen, festzuhalten. Die in Fig. 925<lb/>
eingeschriebenen Maasse gelten einer Scheere, welche bis zu 10 mm dicke<lb/>
unerwärmte Eisenblechplatten zu durchschneiden hat. <hirendition="#i">C</hi> bezeichnet den-<lb/>
jenigen Theil des Maschinengestelles, an welchem der Schlitten <hirendition="#i">B</hi> gleitet.</p><lb/><p>Die Dicke der Scheerblätter richtet sich nach der für zulässig er-<lb/>
achteten Beanspruchung ihrer rückwirkenden oder Druck-Festigkeit; man<lb/>
findet sie etwa 1½ mal so gross als die grösste Dicke der zu schneidenden<lb/>
Eisenbleche.</p><lb/><p>An dieser Stelle glaube ich diejenigen Einrichtungen erörtern zu sollen,<lb/>
welche bestimmt sind, mit der Kraft <hirendition="#i">Q</hi> (S. 493) dem Kippen dicker Werk-<lb/>
stücke entgegen zu treten. Diese Kraft <hirendition="#i">Q</hi> soll, nach Fig. 903, in einiger<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[500/0514]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Bei besonders grossen Schnittgeschwindigkeiten wird man selbst mit diesen
Werthen noch nicht auskommen.
Zu den Werkstücken der Durchschnitte gehören noch die Abstreifer.
Der Stempel erfährt in den geschnittenen Löchern auch auf seinem Rück-
wege eine erhebliche Reibung und ist deshalb geneigt, das Werkstück mit-
zunehmen. Es ist der Zweck des Abstreichers, solches zu verhindern. Ueber
die hierzu erforderliche Kraft vermag ich keine Angaben zu machen. Die
Beschreibung der Abstreicher passt besser zu der Erörterung der Befestig-
ungsweisen der Stempel und Lochringe, als hierher, und wird deshalb dort
angeschlossen werden.
B. Befestigung der Scheerblätter, Stempel und Lochringe an den
Maschinen und die Abstreifer.
1. Die Scheerblätter unterliegen in der Arbeitsrichtung dem Druck
p und quer gegen dieselbe dem Druck w.
Nach Gl. 104 u. 110 ist für [FORMEL]:
[FORMEL] und [FORMEL]
also:
[FORMEL] ferner für [FORMEL]:
[FORMEL] und [FORMEL]
also:
[FORMEL] Es fällt daher die Mittelkraft von p und w in, bezw. zwischen die beiden,
in Fig. 925, gezeichneten schrägen Linien, d. h. die Scheerblätter werden
durch sie mit den beiden Flächen, welche an dem Maschinengestell A,
bezw. dem Schlitten B liegen, gegen diese gedrückt. Die Scheerblätter
bedürfen deshalb gegenüber p und w keiner Befestigung. Die gebräuch-
liche Befestigung durch Schrauben, wie Fig. 925 sie darstellt, ist also für
nebensächliche Beanspruchungen einzurichten. Sie bezweckt vor allem, die
Zwischenlagen, welche der Einstellung dienen, festzuhalten. Die in Fig. 925
eingeschriebenen Maasse gelten einer Scheere, welche bis zu 10 mm dicke
unerwärmte Eisenblechplatten zu durchschneiden hat. C bezeichnet den-
jenigen Theil des Maschinengestelles, an welchem der Schlitten B gleitet.
Die Dicke der Scheerblätter richtet sich nach der für zulässig er-
achteten Beanspruchung ihrer rückwirkenden oder Druck-Festigkeit; man
findet sie etwa 1½ mal so gross als die grösste Dicke der zu schneidenden
Eisenbleche.
An dieser Stelle glaube ich diejenigen Einrichtungen erörtern zu sollen,
welche bestimmt sind, mit der Kraft Q (S. 493) dem Kippen dicker Werk-
stücke entgegen zu treten. Diese Kraft Q soll, nach Fig. 903, in einiger
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/514>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.