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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
während das andere Ende
dieser Vorrichtung um
einen entsprechend weit
entfernten festen Bolzen
sich dreht.

Auch andere Quer-
schnittsformen prismati-
scher Flächen erlauben
eine solche gegensätzliche
Führung zwischen Werk-
stück und Stichel, dass
die Schneide des letzteren
sich als Berührende an die
Querschnittsbegrenzung
der Fläche legt, z. B. die
Evolvente und die Cy-
cloide.1)

g. Die geraden Haupt-
wege des Stichels schneiden
sich, gehörig verlängert,
in einem Punkte. Ist in
diesem Falle der Schalt-
weg geradlinig, so entsteht
eine ebene Fläche. Meines
Wissens wird von diesem
Arbeitsverfahren kein Ge-
brauch gemacht, weshalb
hier seine Anführung ge-
nügt.

Der gekrümmte Schalt-
weg liefert eine Kegel-
fläche.

Es giebt Stossmaschi-

[Abbildung] Fig. 42.
nen,2) auch die, durch die Fig. 41 und 42 dargestellte ist eine solche,
welche nach Fig. 44 die Führung des Stichel-Schlittens schräg zu stellen
gestatten. Befestigt man nun das Werkstück W auf dem Tisch T so,
dass die Axen o beider zusammenfallen, neigt die Bahn des Stichels s
um den verlangten halben Spitzenwinkel gegen die Axe o und stellt den
Tisch im übrigen so ein, dass die gerad-
linige Verlängerung der Stichel-Bahn die
Axe o schneidet, so räumt der arbeitende
Stichel alles ausserhalb des fraglichen
gemeinen Kegels Liegende hinweg, wenn
durch ruckweises Drehen des Tisches T
die Schaltbewegung hervorgebracht wird.
Es ist leicht zu übersehen, dass die
Schneide des Stichels bei sämmtlichen
Schnitten die Kegelfläche berührt, wenn
[Abbildung] Fig. 43.

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 13.
2) Dingler, polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 302, mit Abb.

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
während das andere Ende
dieser Vorrichtung um
einen entsprechend weit
entfernten festen Bolzen
sich dreht.

Auch andere Quer-
schnittsformen prismati-
scher Flächen erlauben
eine solche gegensätzliche
Führung zwischen Werk-
stück und Stichel, dass
die Schneide des letzteren
sich als Berührende an die
Querschnittsbegrenzung
der Fläche legt, z. B. die
Evolvente und die Cy-
cloide.1)

γ. Die geraden Haupt-
wege des Stichels schneiden
sich, gehörig verlängert,
in einem Punkte. Ist in
diesem Falle der Schalt-
weg geradlinig, so entsteht
eine ebene Fläche. Meines
Wissens wird von diesem
Arbeitsverfahren kein Ge-
brauch gemacht, weshalb
hier seine Anführung ge-
nügt.

Der gekrümmte Schalt-
weg liefert eine Kegel-
fläche.

Es giebt Stossmaschi-

[Abbildung] Fig. 42.
nen,2) auch die, durch die Fig. 41 und 42 dargestellte ist eine solche,
welche nach Fig. 44 die Führung des Stichel-Schlittens schräg zu stellen
gestatten. Befestigt man nun das Werkstück W auf dem Tisch T so,
dass die Axen o beider zusammenfallen, neigt die Bahn des Stichels s
um den verlangten halben Spitzenwinkel gegen die Axe o und stellt den
Tisch im übrigen so ein, dass die gerad-
linige Verlängerung der Stichel-Bahn die
Axe o schneidet, so räumt der arbeitende
Stichel alles ausserhalb des fraglichen
gemeinen Kegels Liegende hinweg, wenn
durch ruckweises Drehen des Tisches T
die Schaltbewegung hervorgebracht wird.
Es ist leicht zu übersehen, dass die
Schneide des Stichels bei sämmtlichen
Schnitten die Kegelfläche berührt, wenn
[Abbildung] Fig. 43.

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 13.
2) Dingler, polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 302, mit Abb.
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[37/0051] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. während das andere Ende dieser Vorrichtung um einen entsprechend weit entfernten festen Bolzen sich dreht. Auch andere Quer- schnittsformen prismati- scher Flächen erlauben eine solche gegensätzliche Führung zwischen Werk- stück und Stichel, dass die Schneide des letzteren sich als Berührende an die Querschnittsbegrenzung der Fläche legt, z. B. die Evolvente und die Cy- cloide. 1) γ. Die geraden Haupt- wege des Stichels schneiden sich, gehörig verlängert, in einem Punkte. Ist in diesem Falle der Schalt- weg geradlinig, so entsteht eine ebene Fläche. Meines Wissens wird von diesem Arbeitsverfahren kein Ge- brauch gemacht, weshalb hier seine Anführung ge- nügt. Der gekrümmte Schalt- weg liefert eine Kegel- fläche. Es giebt Stossmaschi- [Abbildung Fig. 42.] nen, 2) auch die, durch die Fig. 41 und 42 dargestellte ist eine solche, welche nach Fig. 44 die Führung des Stichel-Schlittens schräg zu stellen gestatten. Befestigt man nun das Werkstück W auf dem Tisch T so, dass die Axen o beider zusammenfallen, neigt die Bahn des Stichels s um den verlangten halben Spitzenwinkel gegen die Axe o und stellt den Tisch im übrigen so ein, dass die gerad- linige Verlängerung der Stichel-Bahn die Axe o schneidet, so räumt der arbeitende Stichel alles ausserhalb des fraglichen gemeinen Kegels Liegende hinweg, wenn durch ruckweises Drehen des Tisches T die Schaltbewegung hervorgebracht wird. Es ist leicht zu übersehen, dass die Schneide des Stichels bei sämmtlichen Schnitten die Kegelfläche berührt, wenn [Abbildung Fig. 43.] 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 13. 2) Dingler, polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 302, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/51>, abgerufen am 21.11.2024.