über einander bringen und zu Brüchen führen, weshalb man die Scheer- blattkanten gegen einander neigt und dafür sorgt, dass sie auch bei der grössten Oeffnung des Scheerenmauls (Fig. 904) mit einander in Fühlung bleiben. w wächst, nach Gl. 110 u. 111, mit dem Quadrat der Blechdicke; es ist daher für grosse Werkstückdicken das angegebene Verfahren allein nicht ausreichend.
Einige Zahlenbeispiele mögen das erläutern.
Es sei e = 9°, also tg e = rund 0,16; s = 60 kg/qmm. Dann gewinnt man bei
[Formel 1]
für: d = 5 10 20 30 40 mm o = 375 1500 6000 13 500 24 000 kg und bei
[Formel 2]
für: d = 5 10 20 30 40 mm o = 937 3750 15 000 33 750 60 000 kg
[Abbildung]
Fig. 907.
Demnach steigt, selbst bei dem günstigsten Verhältniss
[Formel 3]
der Druck w bei dicken Werkstücken zu bedeutender Höhe; bei dem ungünstigsten Werth
[Formel 4]
aber in dem Maasse, dass selbst für mässig dicke Werkstücke eine Ent- lastung der Scheerblätter in der Richtung von w mindestens sehr erwünscht ist. Zu diesem Zwecke lässt man, links vom Scheerblatt A, in Bezug auf Figur 903, einen Druck Q wirken, sei es in Gestalt eines aufgelegten Klotzes, oder durch Federn, oder eines durch Dampf oder Druckwasser aufgedrückten Balkens.
Die Kräfte p und w wandern während des Schneidens von links nach rechts, Fig. 907. Wenn c die wagerechte Länge der Scheerblatt-Ueberlappung bei grösster Maulweite und b die Länge der Scheerblätter bezeichnet, so beträgt der Abstand der Endlagen der Kräfte:
[Formel 5]
.
Wenn nun, was die Regel bildet, die thätige Kraft in der Mittellinie mm des oberen Scheerblattes angreift, so erfordert dieses Wandern des Widerstandes eine kräftige Führung des Schlittens, an dem das Scheerblatt
II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
über einander bringen und zu Brüchen führen, weshalb man die Scheer- blattkanten gegen einander neigt und dafür sorgt, dass sie auch bei der grössten Oeffnung des Scheerenmauls (Fig. 904) mit einander in Fühlung bleiben. w wächst, nach Gl. 110 u. 111, mit dem Quadrat der Blechdicke; es ist daher für grosse Werkstückdicken das angegebene Verfahren allein nicht ausreichend.
Einige Zahlenbeispiele mögen das erläutern.
Es sei η = 9°, also tg η = rund 0,16; σ = 60 kg/qmm. Dann gewinnt man bei
[Formel 1]
für: δ = 5 10 20 30 40 mm ω = 375 1500 6000 13 500 24 000 kg und bei
[Formel 2]
für: δ = 5 10 20 30 40 mm ω = 937 3750 15 000 33 750 60 000 kg
[Abbildung]
Fig. 907.
Demnach steigt, selbst bei dem günstigsten Verhältniss
[Formel 3]
der Druck w bei dicken Werkstücken zu bedeutender Höhe; bei dem ungünstigsten Werth
[Formel 4]
aber in dem Maasse, dass selbst für mässig dicke Werkstücke eine Ent- lastung der Scheerblätter in der Richtung von w mindestens sehr erwünscht ist. Zu diesem Zwecke lässt man, links vom Scheerblatt A, in Bezug auf Figur 903, einen Druck Q wirken, sei es in Gestalt eines aufgelegten Klotzes, oder durch Federn, oder eines durch Dampf oder Druckwasser aufgedrückten Balkens.
Die Kräfte p und w wandern während des Schneidens von links nach rechts, Fig. 907. Wenn c die wagerechte Länge der Scheerblatt-Ueberlappung bei grösster Maulweite und b die Länge der Scheerblätter bezeichnet, so beträgt der Abstand der Endlagen der Kräfte:
[Formel 5]
.
Wenn nun, was die Regel bildet, die thätige Kraft in der Mittellinie mm des oberen Scheerblattes angreift, so erfordert dieses Wandern des Widerstandes eine kräftige Führung des Schlittens, an dem das Scheerblatt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0507"n="493"/><fwplace="top"type="header">II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.</fw><lb/>
über einander bringen und zu Brüchen führen, weshalb man die Scheer-<lb/>
blattkanten gegen einander neigt und dafür sorgt, dass sie auch bei der<lb/>
grössten Oeffnung des Scheerenmauls (Fig. 904) mit einander in Fühlung<lb/>
bleiben. <hirendition="#i">w</hi> wächst, nach Gl. 110 u. 111, mit dem Quadrat der Blechdicke; es<lb/>
ist daher für grosse Werkstückdicken das angegebene Verfahren allein nicht<lb/>
ausreichend.</p><lb/><p>Einige Zahlenbeispiele mögen das erläutern.</p><lb/><p>Es sei <hirendition="#i">η</hi> = 9°, also tg <hirendition="#i">η</hi> = rund 0,16; <hirendition="#i">σ</hi> = 60 kg/qmm. Dann gewinnt<lb/>
man bei <formula/> für:<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#i">δ</hi> = 5 10 20 30 40 mm<lb/><hirendition="#i">ω</hi> = 375 1500 6000 13 500 24 000 kg</hi><lb/>
und bei <formula/> für:<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#i">δ</hi> = 5 10 20 30 40 mm<lb/><hirendition="#i">ω</hi> = 937 3750 15 000 33 750 60 000 kg</hi><lb/><figure><head>Fig. 907.</head></figure><lb/>
Demnach steigt, selbst bei dem günstigsten Verhältniss <formula/> der Druck <hirendition="#i">w</hi> bei<lb/>
dicken Werkstücken zu bedeutender Höhe; bei dem ungünstigsten Werth<lb/><formula/> aber in dem Maasse, dass selbst für mässig dicke Werkstücke eine Ent-<lb/>
lastung der Scheerblätter in der Richtung von <hirendition="#i">w</hi> mindestens sehr erwünscht<lb/>
ist. Zu diesem Zwecke lässt man, links vom Scheerblatt <hirendition="#i">A</hi>, in Bezug auf<lb/>
Figur 903, einen Druck <hirendition="#i">Q</hi> wirken, sei es in Gestalt eines aufgelegten Klotzes,<lb/>
oder durch Federn, oder eines durch Dampf oder Druckwasser aufgedrückten<lb/>
Balkens.</p><lb/><p>Die Kräfte <hirendition="#i">p</hi> und <hirendition="#i">w</hi> wandern während des Schneidens von links nach<lb/>
rechts, Fig. 907. Wenn <hirendition="#i">c</hi> die wagerechte Länge der Scheerblatt-Ueberlappung<lb/>
bei grösster Maulweite und <hirendition="#i">b</hi> die Länge der Scheerblätter bezeichnet, so<lb/>
beträgt der Abstand der Endlagen der Kräfte: <formula/>.</p><lb/><p>Wenn nun, was die Regel bildet, die thätige Kraft in der Mittellinie<lb/><hirendition="#i">mm</hi> des oberen Scheerblattes angreift, so erfordert dieses Wandern des<lb/>
Widerstandes eine kräftige Führung des Schlittens, an dem das Scheerblatt<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[493/0507]
II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
über einander bringen und zu Brüchen führen, weshalb man die Scheer-
blattkanten gegen einander neigt und dafür sorgt, dass sie auch bei der
grössten Oeffnung des Scheerenmauls (Fig. 904) mit einander in Fühlung
bleiben. w wächst, nach Gl. 110 u. 111, mit dem Quadrat der Blechdicke; es
ist daher für grosse Werkstückdicken das angegebene Verfahren allein nicht
ausreichend.
Einige Zahlenbeispiele mögen das erläutern.
Es sei η = 9°, also tg η = rund 0,16; σ = 60 kg/qmm. Dann gewinnt
man bei [FORMEL] für:
δ = 5 10 20 30 40 mm
ω = 375 1500 6000 13 500 24 000 kg
und bei [FORMEL] für:
δ = 5 10 20 30 40 mm
ω = 937 3750 15 000 33 750 60 000 kg
[Abbildung Fig. 907.]
Demnach steigt, selbst bei dem günstigsten Verhältniss [FORMEL] der Druck w bei
dicken Werkstücken zu bedeutender Höhe; bei dem ungünstigsten Werth
[FORMEL] aber in dem Maasse, dass selbst für mässig dicke Werkstücke eine Ent-
lastung der Scheerblätter in der Richtung von w mindestens sehr erwünscht
ist. Zu diesem Zwecke lässt man, links vom Scheerblatt A, in Bezug auf
Figur 903, einen Druck Q wirken, sei es in Gestalt eines aufgelegten Klotzes,
oder durch Federn, oder eines durch Dampf oder Druckwasser aufgedrückten
Balkens.
Die Kräfte p und w wandern während des Schneidens von links nach
rechts, Fig. 907. Wenn c die wagerechte Länge der Scheerblatt-Ueberlappung
bei grösster Maulweite und b die Länge der Scheerblätter bezeichnet, so
beträgt der Abstand der Endlagen der Kräfte: [FORMEL].
Wenn nun, was die Regel bildet, die thätige Kraft in der Mittellinie
mm des oberen Scheerblattes angreift, so erfordert dieses Wandern des
Widerstandes eine kräftige Führung des Schlittens, an dem das Scheerblatt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/507>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.