scheidende Vorrichtung wird von der Granger Foundry & Mach. Co. Provi- dence, R. J., ausgeführt.1)
In die Muttern der Befestigungsschrauben schneidet man die Gewinde mittels Gewindebohrer, welche das Loch einfach durchschreiten.2) Es ist hierfür eine gewöhnliche Lochbohrmaschine zu verwenden, indem man in ihre Spindel den Gewindebohrer steckt und unter diesem die Mutter ge- eignet festhält; der Gewindebohrer fällt dann nach vollzogener Arbeit ohne weiteres nach unten. Ebenso arbeitet eine Maschine von Breitfeld3); es sind aber gleichzeitig mehrere Spindeln in Thätigkeit. Bei der Maschine von Smith & Coventry4) sind ebenfalls mehrere Spindeln vorhanden; diese sind aber unverschieblich gelagert, weshalb die Muttern ihnen von unten nach oben entgegen geschoben werden.
Watteeu's Maschine5) enthält in einer um eine lothrechte Axe langsam kreisenden Scheibe 12 im Kreise vertheilte kurze, hohle Spindeln. Diese Spindeln enthalten genau zu Längseinschnitten der Gewindebohrer passende Futter. Nahe unter diesen Spindeln befindet sich eine kreisförmige, im Boden ringsum geschlitzte Bahn; nur an einer Stelle erweitert sich dieser Schlitz bis zur Breite der Bahn. Hier soll je eine Mutter eingelegt und ein Gewindebohrer eingesteckt werden. Haben Mutter und Bohrer die Bahn durchschritten, so ist das Gewinde fertig und beide, Gewindebohrer und Mutter, fallen nach unten.
Wedding6) kehrt die Lage der Spindeln um, so dass die Bohrer nach oben gerichtet sind. Die Muttern werden oben aufgelegt und durch den sie führenden Schlitten gegen die Bohrer gedrückt. Die fertigen Muttern sammeln sich, so weit der Raum reicht, am Hals der Gewindebohrer und werden dann von hier entfernt. Es gehört hierher unter anderen auch die Maschine der National-Machinery Comp. in Tiffin, O.7)
Endlich giebt es Maschinen, bei welchen die Muttern gewissermassen eine Schleuse durchlaufen; es wird der nach oben gerichtete Gewindebohrer zunächst an seinem unteren Ende festgehalten, so dass die in einer Art Röhre, die sich dreht, nach unten gedrückte Mutter von ihm aufgenommen wird. Demnächst wird der Gewindebohrer an seinem oberen Ende festgehalten, worauf die untere Befestigungsvorrichtung sich entfernt und die Mutter über den Gewindebohrer hinwegschlüpfen und hinabfallen kann.8) Beide angeführten Maschinen sind mit -- sehr verschiedenen -- selbstthätigen Zutheilvorrichtungen versehen. Die Cook'sche Maschine soll in 10 Arbeits- stunden 12000 bis 15000 Muttern mit 1/2" Gewinde, die Meischner'sche in derselben Zeit 9000 Muttern mit 3/4" Gewinde versehen können.
1) Amer. Mach., 29. Jan. 1891, S. 3, mit Abb. und Schaubild.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1885, S. 257.
3) Polyt. Centralbl. 1865, S. 625, mit Abb.
4) Prakt. Masch.-Constr. 1868, S. 236, mit Abb.
5) Dingl. polyt. Journ. 1870, Bd. 197, S. 7, mit Abb.
6) Wiebe's Skizzenbuch 1869, Heft 65, Blatt 9.
7) The Iron Age, 21. März 1889, mit Abb. und Schaubild.
8) Cook, American Mach., 29. Okt. 1892, mit Schaubild. Meischner, Uhland's techn. Rundschau 1897, S. 25, mit Schaubild.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 27
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
scheidende Vorrichtung wird von der Granger Foundry & Mach. Co. Provi- dence, R. J., ausgeführt.1)
In die Muttern der Befestigungsschrauben schneidet man die Gewinde mittels Gewindebohrer, welche das Loch einfach durchschreiten.2) Es ist hierfür eine gewöhnliche Lochbohrmaschine zu verwenden, indem man in ihre Spindel den Gewindebohrer steckt und unter diesem die Mutter ge- eignet festhält; der Gewindebohrer fällt dann nach vollzogener Arbeit ohne weiteres nach unten. Ebenso arbeitet eine Maschine von Breitfeld3); es sind aber gleichzeitig mehrere Spindeln in Thätigkeit. Bei der Maschine von Smith & Coventry4) sind ebenfalls mehrere Spindeln vorhanden; diese sind aber unverschieblich gelagert, weshalb die Muttern ihnen von unten nach oben entgegen geschoben werden.
Watteeu’s Maschine5) enthält in einer um eine lothrechte Axe langsam kreisenden Scheibe 12 im Kreise vertheilte kurze, hohle Spindeln. Diese Spindeln enthalten genau zu Längseinschnitten der Gewindebohrer passende Futter. Nahe unter diesen Spindeln befindet sich eine kreisförmige, im Boden ringsum geschlitzte Bahn; nur an einer Stelle erweitert sich dieser Schlitz bis zur Breite der Bahn. Hier soll je eine Mutter eingelegt und ein Gewindebohrer eingesteckt werden. Haben Mutter und Bohrer die Bahn durchschritten, so ist das Gewinde fertig und beide, Gewindebohrer und Mutter, fallen nach unten.
Wedding6) kehrt die Lage der Spindeln um, so dass die Bohrer nach oben gerichtet sind. Die Muttern werden oben aufgelegt und durch den sie führenden Schlitten gegen die Bohrer gedrückt. Die fertigen Muttern sammeln sich, so weit der Raum reicht, am Hals der Gewindebohrer und werden dann von hier entfernt. Es gehört hierher unter anderen auch die Maschine der National-Machinery Comp. in Tiffin, O.7)
Endlich giebt es Maschinen, bei welchen die Muttern gewissermassen eine Schleuse durchlaufen; es wird der nach oben gerichtete Gewindebohrer zunächst an seinem unteren Ende festgehalten, so dass die in einer Art Röhre, die sich dreht, nach unten gedrückte Mutter von ihm aufgenommen wird. Demnächst wird der Gewindebohrer an seinem oberen Ende festgehalten, worauf die untere Befestigungsvorrichtung sich entfernt und die Mutter über den Gewindebohrer hinwegschlüpfen und hinabfallen kann.8) Beide angeführten Maschinen sind mit — sehr verschiedenen — selbstthätigen Zutheilvorrichtungen versehen. Die Cook’sche Maschine soll in 10 Arbeits- stunden 12000 bis 15000 Muttern mit ½″ Gewinde, die Meischner’sche in derselben Zeit 9000 Muttern mit ¾″ Gewinde versehen können.
1) Amer. Mach., 29. Jan. 1891, S. 3, mit Abb. und Schaubild.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1885, S. 257.
3) Polyt. Centralbl. 1865, S. 625, mit Abb.
4) Prakt. Masch.-Constr. 1868, S. 236, mit Abb.
5) Dingl. polyt. Journ. 1870, Bd. 197, S. 7, mit Abb.
6) Wiebe’s Skizzenbuch 1869, Heft 65, Blatt 9.
7) The Iron Age, 21. März 1889, mit Abb. und Schaubild.
8) Cook, American Mach., 29. Okt. 1892, mit Schaubild. Meischner, Uhland’s techn. Rundschau 1897, S. 25, mit Schaubild.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 27
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
scheidende Vorrichtung wird von der Granger Foundry & Mach. Co. Provi-
dence, R. J., ausgeführt. 1)
In die Muttern der Befestigungsschrauben schneidet man die Gewinde
mittels Gewindebohrer, welche das Loch einfach durchschreiten. 2) Es ist
hierfür eine gewöhnliche Lochbohrmaschine zu verwenden, indem man in
ihre Spindel den Gewindebohrer steckt und unter diesem die Mutter ge-
eignet festhält; der Gewindebohrer fällt dann nach vollzogener Arbeit ohne
weiteres nach unten. Ebenso arbeitet eine Maschine von Breitfeld 3); es
sind aber gleichzeitig mehrere Spindeln in Thätigkeit. Bei der Maschine
von Smith & Coventry 4) sind ebenfalls mehrere Spindeln vorhanden; diese
sind aber unverschieblich gelagert, weshalb die Muttern ihnen von unten
nach oben entgegen geschoben werden.
Watteeu’s Maschine 5) enthält in einer um eine lothrechte Axe langsam
kreisenden Scheibe 12 im Kreise vertheilte kurze, hohle Spindeln. Diese
Spindeln enthalten genau zu Längseinschnitten der Gewindebohrer passende
Futter. Nahe unter diesen Spindeln befindet sich eine kreisförmige, im
Boden ringsum geschlitzte Bahn; nur an einer Stelle erweitert sich dieser
Schlitz bis zur Breite der Bahn. Hier soll je eine Mutter eingelegt und
ein Gewindebohrer eingesteckt werden. Haben Mutter und Bohrer die Bahn
durchschritten, so ist das Gewinde fertig und beide, Gewindebohrer und
Mutter, fallen nach unten.
Wedding 6) kehrt die Lage der Spindeln um, so dass die Bohrer nach
oben gerichtet sind. Die Muttern werden oben aufgelegt und durch den
sie führenden Schlitten gegen die Bohrer gedrückt. Die fertigen Muttern
sammeln sich, so weit der Raum reicht, am Hals der Gewindebohrer und
werden dann von hier entfernt. Es gehört hierher unter anderen auch die
Maschine der National-Machinery Comp. in Tiffin, O. 7)
Endlich giebt es Maschinen, bei welchen die Muttern gewissermassen
eine Schleuse durchlaufen; es wird der nach oben gerichtete Gewindebohrer
zunächst an seinem unteren Ende festgehalten, so dass die in einer Art Röhre,
die sich dreht, nach unten gedrückte Mutter von ihm aufgenommen wird.
Demnächst wird der Gewindebohrer an seinem oberen Ende festgehalten,
worauf die untere Befestigungsvorrichtung sich entfernt und die Mutter
über den Gewindebohrer hinwegschlüpfen und hinabfallen kann. 8) Beide
angeführten Maschinen sind mit — sehr verschiedenen — selbstthätigen
Zutheilvorrichtungen versehen. Die Cook’sche Maschine soll in 10 Arbeits-
stunden 12000 bis 15000 Muttern mit ½″ Gewinde, die Meischner’sche in
derselben Zeit 9000 Muttern mit ¾″ Gewinde versehen können.
1) Amer. Mach., 29. Jan. 1891, S. 3, mit Abb. und Schaubild.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1885, S. 257.
3) Polyt. Centralbl. 1865, S. 625, mit Abb.
4) Prakt. Masch.-Constr. 1868, S. 236, mit Abb.
5) Dingl. polyt. Journ. 1870, Bd. 197, S. 7, mit Abb.
6) Wiebe’s Skizzenbuch 1869, Heft 65, Blatt 9.
7) The Iron Age, 21. März 1889, mit Abb. und Schaubild.
8) Cook, American Mach., 29. Okt. 1892, mit Schaubild. Meischner, Uhland’s
techn. Rundschau 1897, S. 25, mit Schaubild.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 27
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/431>, abgerufen am 25.11.2024.
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