Fig. 780 ist ein Längenschnitt, Fig. 781 eine Endansicht der Maschine, Fig. 782 ein theilweiser Querschnitt und Fig. 783 eine Ansicht des Reitstockes. Fig. 784 eine Ansicht des die Schneidebacken enthaltenden Kopfes, Fig. 785 Schnitt und Vorderansicht des Spindelkopfes.
Die Arbeitsspindel, Fig. 780 links, ist wie eine Drehbankspindel ge- lagert und wird wie eine solche angetrieben; es sind ihr acht verschiedene Geschwindigkeiten zu geben. Sie enthält in ihrem Kopfende eine "Spitze" und ist mit einem Mitnehmerkopf a versehen. In diesem ist der Mitnehmer b, Fig. 785, frei verschiebbar; eine kleine Schraube d, welche in eine Nuth des Mitnehmers greift, hat nur den Zweck, sein Herausfallen zu verhindern. Die Schrauben c klemmen das Werkstück zwischen sich fest.
[Abbildung]
Fig. 782.
[Abbildung]
Fig. 783.
Die zweite Spitze steckt in dem Reitnagel e, Fig. 780, welcher im Reitstock eigenartig verstellt und festgehalten wird. Zum Festhalten dient ein ausgebogtes Klötzchen f, welches eine Schraube quer gegen den Reit- nagel verschiebt (vergl. Fig. 257, S. 128); das Verstellen erfolgt durch eine als Wurmrad ausgebildete Mutter, einen Wurm g und dessen Handrad h. Im groben stellt man, wie sonst gebräuchlich, die Spitzenentfernung durch Verschieben des Reit- stockes ein, der zu diesem Zweck mit einer Zahnstange i versehen ist, in welche das Rad k, Fig. 780 u. 782, greift.
Auf dem Reitstock gleitet, gleichlaufend zur Axenrichtung der Maschine, der Schlitten l; an ihm ist der die Schneidbacken enthal- tende Kopf befestigt,
[Abbildung]
Fig. 784.
[Abbildung]
Fig. 785.
dessen Einrichtung nach dem bisher Erörterten aus der Fig. 784 ohne weiteres erkannt werden dürfte; bei m wird Kühlwasser, bezw. Oel einge- führt, welches abfliessend in dem trogartigen Maschinenbett sich sammelt, bezw. aus diesem abfliesst.
Man kann den Schlitten l in gewöhnlicher Weise durch das ent- stehende Gewinde fortziehen oder ihn durch eine Leitspindel verschieben lassen. In beiden Fällen wird der Schlitten l zunächst mittels der an ihm sitzenden Zahnstange, eines Zahnrades und des Handrades o so weit dem Spindelstock entgegen geschoben, dass die Schneidbacken zum Angriff
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Fig. 780 ist ein Längenschnitt, Fig. 781 eine Endansicht der Maschine, Fig. 782 ein theilweiser Querschnitt und Fig. 783 eine Ansicht des Reitstockes. Fig. 784 eine Ansicht des die Schneidebacken enthaltenden Kopfes, Fig. 785 Schnitt und Vorderansicht des Spindelkopfes.
Die Arbeitsspindel, Fig. 780 links, ist wie eine Drehbankspindel ge- lagert und wird wie eine solche angetrieben; es sind ihr acht verschiedene Geschwindigkeiten zu geben. Sie enthält in ihrem Kopfende eine „Spitze“ und ist mit einem Mitnehmerkopf a versehen. In diesem ist der Mitnehmer b, Fig. 785, frei verschiebbar; eine kleine Schraube d, welche in eine Nuth des Mitnehmers greift, hat nur den Zweck, sein Herausfallen zu verhindern. Die Schrauben c klemmen das Werkstück zwischen sich fest.
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Fig. 782.
[Abbildung]
Fig. 783.
Die zweite Spitze steckt in dem Reitnagel e, Fig. 780, welcher im Reitstock eigenartig verstellt und festgehalten wird. Zum Festhalten dient ein ausgebogtes Klötzchen f, welches eine Schraube quer gegen den Reit- nagel verschiebt (vergl. Fig. 257, S. 128); das Verstellen erfolgt durch eine als Wurmrad ausgebildete Mutter, einen Wurm g und dessen Handrad h. Im groben stellt man, wie sonst gebräuchlich, die Spitzenentfernung durch Verschieben des Reit- stockes ein, der zu diesem Zweck mit einer Zahnstange i versehen ist, in welche das Rad k, Fig. 780 u. 782, greift.
Auf dem Reitstock gleitet, gleichlaufend zur Axenrichtung der Maschine, der Schlitten l; an ihm ist der die Schneidbacken enthal- tende Kopf befestigt,
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Fig. 784.
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Fig. 785.
dessen Einrichtung nach dem bisher Erörterten aus der Fig. 784 ohne weiteres erkannt werden dürfte; bei m wird Kühlwasser, bezw. Oel einge- führt, welches abfliessend in dem trogartigen Maschinenbett sich sammelt, bezw. aus diesem abfliesst.
Man kann den Schlitten l in gewöhnlicher Weise durch das ent- stehende Gewinde fortziehen oder ihn durch eine Leitspindel verschieben lassen. In beiden Fällen wird der Schlitten l zunächst mittels der an ihm sitzenden Zahnstange, eines Zahnrades und des Handrades o so weit dem Spindelstock entgegen geschoben, dass die Schneidbacken zum Angriff
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Fig. 780 ist ein Längenschnitt, Fig. 781 eine Endansicht der Maschine,
Fig. 782 ein theilweiser Querschnitt und Fig. 783 eine Ansicht des Reitstockes.
Fig. 784 eine Ansicht des die Schneidebacken enthaltenden Kopfes, Fig. 785
Schnitt und Vorderansicht des Spindelkopfes.
Die Arbeitsspindel, Fig. 780 links, ist wie eine Drehbankspindel ge-
lagert und wird wie eine solche angetrieben; es sind ihr acht verschiedene
Geschwindigkeiten zu geben. Sie enthält in ihrem Kopfende eine „Spitze“
und ist mit einem Mitnehmerkopf a versehen. In diesem ist der Mitnehmer b,
Fig. 785, frei verschiebbar; eine kleine Schraube d, welche in eine Nuth
des Mitnehmers greift, hat nur den Zweck, sein Herausfallen zu verhindern.
Die Schrauben c klemmen das Werkstück zwischen sich fest.
[Abbildung Fig. 782. ]
[Abbildung Fig. 783. ]
Die zweite Spitze steckt in dem Reitnagel e, Fig. 780, welcher im
Reitstock eigenartig verstellt und festgehalten wird. Zum Festhalten dient
ein ausgebogtes Klötzchen f, welches eine Schraube quer gegen den Reit-
nagel verschiebt (vergl. Fig. 257, S. 128); das Verstellen erfolgt durch eine
als Wurmrad ausgebildete Mutter, einen Wurm g und dessen Handrad h.
Im groben stellt man, wie sonst gebräuchlich, die Spitzenentfernung durch
Verschieben des Reit-
stockes ein, der zu
diesem Zweck mit einer
Zahnstange i versehen
ist, in welche das Rad k,
Fig. 780 u. 782, greift.
Auf dem Reitstock
gleitet, gleichlaufend
zur Axenrichtung der
Maschine, der Schlitten
l; an ihm ist der die
Schneidbacken enthal-
tende Kopf befestigt,
[Abbildung Fig. 784.]
[Abbildung Fig. 785.]
dessen Einrichtung nach dem bisher Erörterten aus der Fig. 784 ohne
weiteres erkannt werden dürfte; bei m wird Kühlwasser, bezw. Oel einge-
führt, welches abfliessend in dem trogartigen Maschinenbett sich sammelt,
bezw. aus diesem abfliesst.
Man kann den Schlitten l in gewöhnlicher Weise durch das ent-
stehende Gewinde fortziehen oder ihn durch eine Leitspindel verschieben
lassen. In beiden Fällen wird der Schlitten l zunächst mittels der an ihm
sitzenden Zahnstange, eines Zahnrades und des Handrades o so weit dem
Spindelstock entgegen geschoben, dass die Schneidbacken zum Angriff
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/427>, abgerufen am 25.11.2024.
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