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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
spannvorrichtung und einer kleinen Bohrmaschine.1) Es gehört hierher die
S. 365 beschriebene Bohrmaschine. Kendall & Gent's Maschine2) unter-
scheidet sich dadurch von der vorigen, dass sie mit der Richtmaschine
verbunden ist. Das ist auch der Fall bei der Maschine von Richards & Co.,3)
welche ausserdem gleichzeitig beide Enden der Werkstücke behandelt.

Die Gestalt der Körnervertiefung besteht nach Fig. 256 a, S. 127 aus
einem Hohlkegel, dessen Fuss rechtwinklig zur Axe begrenzt ist, und einer
Bohrung, die verhindert, dass die eigentliche Spitze dessen, was man Dreh-
bankspitze nennt, zum Anliegen kommt. Es ist ein Bohrer, welcher diese
Gestalt zu erzeugen vermag, nicht leicht in gutem Zustande zu erhalten,
insbesondere unterliegt der vorspringende kleine Bohrer, welcher das engere
Ende des abgestumpften Kegels begrenzen soll, der Gefahr abgebrochen
zu werden. Withney verwendet deshalb zwei Bohrspindeln,4) von denen
die eine, sehr rasch kreisende nur den kleinen Bohrer enthält, während die
andere mit dem Bohrer für die kegelförmige Vertiefung und für deren
genaue Begrenzung an ihrem weiten Ende ausgerüstet ist. Die beiden
Bohrspindeln sind in einem um die Antriebswelle schwenkbaren Körper
gelagert und werden nach einander vor das Werkstück gebracht. Diese
Withney'sche Maschine wird gern gebraucht.

Einfacher lösen Droop & Rein die vorliegende Aufgabe,5) indem sie nur
eine Spindel verwenden, diese aber mit drei je für sich herausnehmbaren
und schleifbaren Werkzeugen versehen. Fig. 765 stellt diese ineinander-
gesteckten Werkzeuge in Querschnitt
und Seitenansicht dar. In der Mitte
steckt ein Stahlstab sternförmigen
Querschnitts b, welcher als Lochbohrer
zugeschliffen ist, diesen umgiebt der
aussen cylindrische Körper c, von dem
zwei einander gegenüberliegende Vier-
tel weggeschnitten sind, so dass durch

[Abbildung] Fig. 765.
Anschliff zwei zur Ausbildung der Kegelfläche geeignete Schneiden ent-
stehen, und diesen umgiebt der ebenfalls in zwei Vierteln weggeschnittene
Hohlkörper a, der zwei zur Ebnung der Randfläche des Hohlkegels be-
stimmte Schneiden besitzt. Diese drei Theile stecken einfach in einander
und werden so in ein Futter geklemmt, dass sie sich nicht an einander ver-
schieben können. Bei Benutzung dieses Werkzeugs ist sonach gemeinsames
Bearbeiten der in Frage kommenden Flächen unbedenklich.

Fig. 766 u. 767 stellen in 1/10 wahrer Grösse eine derartige Ankörn-
maschine dar, und zwar zur Hälfte, wenn beide Enden des Werkstücks
bei einmaligem Aufspannen bearbeitet werden sollen; es ist dann eine der
Spindellagerungen nebst Einspannvorrichtung in der Axenrichtung einstell-
bar zu machen, um die Maschine den verschiedenen Werkstücklängen
anpassen zu können. Soll nur je ein Ende des Werkstücks bearbeitet

1) Manning & Wardle, Dingl. polyt. Journ. 1870, Bd. 197, S. 398. Lefebure, Dingl.
polyt. Journ. 1875, Bd. 216, S. 14, mit Abb. Industries, Aug. 1889, S. 200, mit Schaubild.
2) Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 266, S. 362, mit Schaubild.
3) Dingl. polyt. Journ. 1886, Bd. 262, S. 112, mit Abb.
4) Dingl. polyt. Journ. 1889, Bd. 271, S. 250, mit Abb. Prakt. Masch.-Constr. 1894,
S. 40, mit Abb.
5) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1896, S. 1338, mit Abb. D. R.-G.-M. 59100.

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
spannvorrichtung und einer kleinen Bohrmaschine.1) Es gehört hierher die
S. 365 beschriebene Bohrmaschine. Kendall & Gent’s Maschine2) unter-
scheidet sich dadurch von der vorigen, dass sie mit der Richtmaschine
verbunden ist. Das ist auch der Fall bei der Maschine von Richards & Co.,3)
welche ausserdem gleichzeitig beide Enden der Werkstücke behandelt.

Die Gestalt der Körnervertiefung besteht nach Fig. 256 a, S. 127 aus
einem Hohlkegel, dessen Fuss rechtwinklig zur Axe begrenzt ist, und einer
Bohrung, die verhindert, dass die eigentliche Spitze dessen, was man Dreh-
bankspitze nennt, zum Anliegen kommt. Es ist ein Bohrer, welcher diese
Gestalt zu erzeugen vermag, nicht leicht in gutem Zustande zu erhalten,
insbesondere unterliegt der vorspringende kleine Bohrer, welcher das engere
Ende des abgestumpften Kegels begrenzen soll, der Gefahr abgebrochen
zu werden. Withney verwendet deshalb zwei Bohrspindeln,4) von denen
die eine, sehr rasch kreisende nur den kleinen Bohrer enthält, während die
andere mit dem Bohrer für die kegelförmige Vertiefung und für deren
genaue Begrenzung an ihrem weiten Ende ausgerüstet ist. Die beiden
Bohrspindeln sind in einem um die Antriebswelle schwenkbaren Körper
gelagert und werden nach einander vor das Werkstück gebracht. Diese
Withney’sche Maschine wird gern gebraucht.

Einfacher lösen Droop & Rein die vorliegende Aufgabe,5) indem sie nur
eine Spindel verwenden, diese aber mit drei je für sich herausnehmbaren
und schleifbaren Werkzeugen versehen. Fig. 765 stellt diese ineinander-
gesteckten Werkzeuge in Querschnitt
und Seitenansicht dar. In der Mitte
steckt ein Stahlstab sternförmigen
Querschnitts b, welcher als Lochbohrer
zugeschliffen ist, diesen umgiebt der
aussen cylindrische Körper c, von dem
zwei einander gegenüberliegende Vier-
tel weggeschnitten sind, so dass durch

[Abbildung] Fig. 765.
Anschliff zwei zur Ausbildung der Kegelfläche geeignete Schneiden ent-
stehen, und diesen umgiebt der ebenfalls in zwei Vierteln weggeschnittene
Hohlkörper a, der zwei zur Ebnung der Randfläche des Hohlkegels be-
stimmte Schneiden besitzt. Diese drei Theile stecken einfach in einander
und werden so in ein Futter geklemmt, dass sie sich nicht an einander ver-
schieben können. Bei Benutzung dieses Werkzeugs ist sonach gemeinsames
Bearbeiten der in Frage kommenden Flächen unbedenklich.

Fig. 766 u. 767 stellen in 1/10 wahrer Grösse eine derartige Ankörn-
maschine dar, und zwar zur Hälfte, wenn beide Enden des Werkstücks
bei einmaligem Aufspannen bearbeitet werden sollen; es ist dann eine der
Spindellagerungen nebst Einspannvorrichtung in der Axenrichtung einstell-
bar zu machen, um die Maschine den verschiedenen Werkstücklängen
anpassen zu können. Soll nur je ein Ende des Werkstücks bearbeitet

1) Manning & Wardle, Dingl. polyt. Journ. 1870, Bd. 197, S. 398. Lefebure, Dingl.
polyt. Journ. 1875, Bd. 216, S. 14, mit Abb. Industries, Aug. 1889, S. 200, mit Schaubild.
2) Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 266, S. 362, mit Schaubild.
3) Dingl. polyt. Journ. 1886, Bd. 262, S. 112, mit Abb.
4) Dingl. polyt. Journ. 1889, Bd. 271, S. 250, mit Abb. Prakt. Masch.-Constr. 1894,
S. 40, mit Abb.
5) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1896, S. 1338, mit Abb. D. R.-G.-M. 59100.
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[399/0413] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. spannvorrichtung und einer kleinen Bohrmaschine. 1) Es gehört hierher die S. 365 beschriebene Bohrmaschine. Kendall & Gent’s Maschine 2) unter- scheidet sich dadurch von der vorigen, dass sie mit der Richtmaschine verbunden ist. Das ist auch der Fall bei der Maschine von Richards & Co., 3) welche ausserdem gleichzeitig beide Enden der Werkstücke behandelt. Die Gestalt der Körnervertiefung besteht nach Fig. 256 a, S. 127 aus einem Hohlkegel, dessen Fuss rechtwinklig zur Axe begrenzt ist, und einer Bohrung, die verhindert, dass die eigentliche Spitze dessen, was man Dreh- bankspitze nennt, zum Anliegen kommt. Es ist ein Bohrer, welcher diese Gestalt zu erzeugen vermag, nicht leicht in gutem Zustande zu erhalten, insbesondere unterliegt der vorspringende kleine Bohrer, welcher das engere Ende des abgestumpften Kegels begrenzen soll, der Gefahr abgebrochen zu werden. Withney verwendet deshalb zwei Bohrspindeln, 4) von denen die eine, sehr rasch kreisende nur den kleinen Bohrer enthält, während die andere mit dem Bohrer für die kegelförmige Vertiefung und für deren genaue Begrenzung an ihrem weiten Ende ausgerüstet ist. Die beiden Bohrspindeln sind in einem um die Antriebswelle schwenkbaren Körper gelagert und werden nach einander vor das Werkstück gebracht. Diese Withney’sche Maschine wird gern gebraucht. Einfacher lösen Droop & Rein die vorliegende Aufgabe, 5) indem sie nur eine Spindel verwenden, diese aber mit drei je für sich herausnehmbaren und schleifbaren Werkzeugen versehen. Fig. 765 stellt diese ineinander- gesteckten Werkzeuge in Querschnitt und Seitenansicht dar. In der Mitte steckt ein Stahlstab sternförmigen Querschnitts b, welcher als Lochbohrer zugeschliffen ist, diesen umgiebt der aussen cylindrische Körper c, von dem zwei einander gegenüberliegende Vier- tel weggeschnitten sind, so dass durch [Abbildung Fig. 765.] Anschliff zwei zur Ausbildung der Kegelfläche geeignete Schneiden ent- stehen, und diesen umgiebt der ebenfalls in zwei Vierteln weggeschnittene Hohlkörper a, der zwei zur Ebnung der Randfläche des Hohlkegels be- stimmte Schneiden besitzt. Diese drei Theile stecken einfach in einander und werden so in ein Futter geklemmt, dass sie sich nicht an einander ver- schieben können. Bei Benutzung dieses Werkzeugs ist sonach gemeinsames Bearbeiten der in Frage kommenden Flächen unbedenklich. Fig. 766 u. 767 stellen in 1/10 wahrer Grösse eine derartige Ankörn- maschine dar, und zwar zur Hälfte, wenn beide Enden des Werkstücks bei einmaligem Aufspannen bearbeitet werden sollen; es ist dann eine der Spindellagerungen nebst Einspannvorrichtung in der Axenrichtung einstell- bar zu machen, um die Maschine den verschiedenen Werkstücklängen anpassen zu können. Soll nur je ein Ende des Werkstücks bearbeitet 1) Manning & Wardle, Dingl. polyt. Journ. 1870, Bd. 197, S. 398. Lefebure, Dingl. polyt. Journ. 1875, Bd. 216, S. 14, mit Abb. Industries, Aug. 1889, S. 200, mit Schaubild. 2) Dingl. polyt. Journ. 1887, Bd. 266, S. 362, mit Schaubild. 3) Dingl. polyt. Journ. 1886, Bd. 262, S. 112, mit Abb. 4) Dingl. polyt. Journ. 1889, Bd. 271, S. 250, mit Abb. Prakt. Masch.-Constr. 1894, S. 40, mit Abb. 5) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1896, S. 1338, mit Abb. D. R.-G.-M. 59100.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/413>, abgerufen am 22.11.2024.