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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Zahnstange, in welche ein mit der Scheibe d, bezw. dem Handhebel f ver-
bundenes Rädchen greift. Die Verschiebung der Bohrspindel findet nur
mittels des Handhebels statt, und zwar ist eine Feder angebracht, welche
die Bohrspindel stets nach oben zu schieben sucht, so dass der Arbeiter
beim Zuschieben nicht allein den Widerstand zu überwinden hat, welchen
der Bohrer erfährt, sondern auch den Druck der Feder. Das ist -- ange-
sichts der Kleinheit der Bohrer -- unbedenklich, erleichtert aber in hohem
Grade die Handhabung. An die in c verschiebbare Hülse ist ein Ring mit
Einstellschraube geklemmt, der die nach unten gerichtete Bohrerverschie-
bung begrenzt. Grössere Aenderungen in der Höhenlage des Bohrers
werden durch Verstellen des Bockes c erreicht; mittels der Schraube e be-
festigt man c an dem Ständer. Um für den Hebel f jederzeit die be-
quemste Lage anwenden zu können, ist ersterer mit der Scheibe d durch
einen Einsteckstift gekuppelt. Für gewöhnlich dient der Bohrtisch g zum
Vorlegen der Werkstücke; es lässt sich dieser aber ausschwenken, um
andere Stützungsmittel anwenden zu können, die man mit Hilfe einer langen
Aufspann-Nuth an der vorderen Seite des Ständers befestigt.

In den Fig. 707 und 708 ist z. B. das Aufspannen zum Zweck des
Ankörnens (siehe weiter unten) in Aussicht genommen. Es ist h eine
Klemmvorrichtung, welche den Rundstab oder Bolzen zur Bohrspindel selbst-
thätig ausrichtet. In h sind nämlich zwei Backen mit Hilfe von Zahn-
stangen und gemeinsamen Rades, das mit dem Handhebel k verbunden ist,
so zu verschieben, dass der eine sich genau so viel der Bohrspindelmitte
nähert, bezw. sich von dieser entfernt, wie der andere. Weiter unten ist
ein Hohlkegel i angebracht, in welchem sich das untere Ende des Werk-
stücks ausrichtet.

Für manche Zwecke eignet sich
ein lothrecht verschiebbarer Bohrtisch t,
Fig. 709.1) Dieser wird an einem loth-
rechten, am Bohrmaschinenständer s
festen Führungsstabe mittels Handhebels
a verschoben. a ist um einen im Arm b
des einstellbaren Bockes c steckenden
Bolzen drehbar. c enthält ein zum Ab-
legen von Werkzeugen geeignetes Tisch-
chen. Man ersetzt auch den Handhebel a
durch einen mittels des Kniees oder
Fusses zu bethätigenden Hebel, um beide
Hände des Arbeiters für die Hand-

[Abbildung] Fig. 709.
habung der Werkstücke frei zu lassen. Wird ein solcher verschiebbarer
Tisch angewendet, so pflegt man die Bohrspindel unverschieblich zu lagern,
was erhebliche Vereinfachungen erlaubt.

Die Fig. 710 bis 713 zeigen eine sehr zweckmässige, von Droop & Rein
in Bielefeld gebaute, freistehende Bohrmaschine. Auf der Grundplatte A
erhebt sich ein gebogener Bock B, in dessen Kopf die Bohrspindel a
mittels der hohlen Spindel b, Fig. 712, gelagert ist. Das Schwanzende der
Spindel a steckt in einer längeren Büchse und wird in dieser durch Ring-
muttern so festgehalten, dass sie sich in ihr nur zu drehen vermag. Die

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 1034, mit Abb.

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Zahnstange, in welche ein mit der Scheibe d, bezw. dem Handhebel f ver-
bundenes Rädchen greift. Die Verschiebung der Bohrspindel findet nur
mittels des Handhebels statt, und zwar ist eine Feder angebracht, welche
die Bohrspindel stets nach oben zu schieben sucht, so dass der Arbeiter
beim Zuschieben nicht allein den Widerstand zu überwinden hat, welchen
der Bohrer erfährt, sondern auch den Druck der Feder. Das ist — ange-
sichts der Kleinheit der Bohrer — unbedenklich, erleichtert aber in hohem
Grade die Handhabung. An die in c verschiebbare Hülse ist ein Ring mit
Einstellschraube geklemmt, der die nach unten gerichtete Bohrerverschie-
bung begrenzt. Grössere Aenderungen in der Höhenlage des Bohrers
werden durch Verstellen des Bockes c erreicht; mittels der Schraube e be-
festigt man c an dem Ständer. Um für den Hebel f jederzeit die be-
quemste Lage anwenden zu können, ist ersterer mit der Scheibe d durch
einen Einsteckstift gekuppelt. Für gewöhnlich dient der Bohrtisch g zum
Vorlegen der Werkstücke; es lässt sich dieser aber ausschwenken, um
andere Stützungsmittel anwenden zu können, die man mit Hilfe einer langen
Aufspann-Nuth an der vorderen Seite des Ständers befestigt.

In den Fig. 707 und 708 ist z. B. das Aufspannen zum Zweck des
Ankörnens (siehe weiter unten) in Aussicht genommen. Es ist h eine
Klemmvorrichtung, welche den Rundstab oder Bolzen zur Bohrspindel selbst-
thätig ausrichtet. In h sind nämlich zwei Backen mit Hilfe von Zahn-
stangen und gemeinsamen Rades, das mit dem Handhebel k verbunden ist,
so zu verschieben, dass der eine sich genau so viel der Bohrspindelmitte
nähert, bezw. sich von dieser entfernt, wie der andere. Weiter unten ist
ein Hohlkegel i angebracht, in welchem sich das untere Ende des Werk-
stücks ausrichtet.

Für manche Zwecke eignet sich
ein lothrecht verschiebbarer Bohrtisch t,
Fig. 709.1) Dieser wird an einem loth-
rechten, am Bohrmaschinenständer s
festen Führungsstabe mittels Handhebels
a verschoben. a ist um einen im Arm b
des einstellbaren Bockes c steckenden
Bolzen drehbar. c enthält ein zum Ab-
legen von Werkzeugen geeignetes Tisch-
chen. Man ersetzt auch den Handhebel a
durch einen mittels des Kniees oder
Fusses zu bethätigenden Hebel, um beide
Hände des Arbeiters für die Hand-

[Abbildung] Fig. 709.
habung der Werkstücke frei zu lassen. Wird ein solcher verschiebbarer
Tisch angewendet, so pflegt man die Bohrspindel unverschieblich zu lagern,
was erhebliche Vereinfachungen erlaubt.

Die Fig. 710 bis 713 zeigen eine sehr zweckmässige, von Droop & Rein
in Bielefeld gebaute, freistehende Bohrmaschine. Auf der Grundplatte A
erhebt sich ein gebogener Bock B, in dessen Kopf die Bohrspindel a
mittels der hohlen Spindel b, Fig. 712, gelagert ist. Das Schwanzende der
Spindel a steckt in einer längeren Büchse und wird in dieser durch Ring-
muttern so festgehalten, dass sie sich in ihr nur zu drehen vermag. Die

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 1034, mit Abb.
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[365/0379] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Zahnstange, in welche ein mit der Scheibe d, bezw. dem Handhebel f ver- bundenes Rädchen greift. Die Verschiebung der Bohrspindel findet nur mittels des Handhebels statt, und zwar ist eine Feder angebracht, welche die Bohrspindel stets nach oben zu schieben sucht, so dass der Arbeiter beim Zuschieben nicht allein den Widerstand zu überwinden hat, welchen der Bohrer erfährt, sondern auch den Druck der Feder. Das ist — ange- sichts der Kleinheit der Bohrer — unbedenklich, erleichtert aber in hohem Grade die Handhabung. An die in c verschiebbare Hülse ist ein Ring mit Einstellschraube geklemmt, der die nach unten gerichtete Bohrerverschie- bung begrenzt. Grössere Aenderungen in der Höhenlage des Bohrers werden durch Verstellen des Bockes c erreicht; mittels der Schraube e be- festigt man c an dem Ständer. Um für den Hebel f jederzeit die be- quemste Lage anwenden zu können, ist ersterer mit der Scheibe d durch einen Einsteckstift gekuppelt. Für gewöhnlich dient der Bohrtisch g zum Vorlegen der Werkstücke; es lässt sich dieser aber ausschwenken, um andere Stützungsmittel anwenden zu können, die man mit Hilfe einer langen Aufspann-Nuth an der vorderen Seite des Ständers befestigt. In den Fig. 707 und 708 ist z. B. das Aufspannen zum Zweck des Ankörnens (siehe weiter unten) in Aussicht genommen. Es ist h eine Klemmvorrichtung, welche den Rundstab oder Bolzen zur Bohrspindel selbst- thätig ausrichtet. In h sind nämlich zwei Backen mit Hilfe von Zahn- stangen und gemeinsamen Rades, das mit dem Handhebel k verbunden ist, so zu verschieben, dass der eine sich genau so viel der Bohrspindelmitte nähert, bezw. sich von dieser entfernt, wie der andere. Weiter unten ist ein Hohlkegel i angebracht, in welchem sich das untere Ende des Werk- stücks ausrichtet. Für manche Zwecke eignet sich ein lothrecht verschiebbarer Bohrtisch t, Fig. 709. 1) Dieser wird an einem loth- rechten, am Bohrmaschinenständer s festen Führungsstabe mittels Handhebels a verschoben. a ist um einen im Arm b des einstellbaren Bockes c steckenden Bolzen drehbar. c enthält ein zum Ab- legen von Werkzeugen geeignetes Tisch- chen. Man ersetzt auch den Handhebel a durch einen mittels des Kniees oder Fusses zu bethätigenden Hebel, um beide Hände des Arbeiters für die Hand- [Abbildung Fig. 709.] habung der Werkstücke frei zu lassen. Wird ein solcher verschiebbarer Tisch angewendet, so pflegt man die Bohrspindel unverschieblich zu lagern, was erhebliche Vereinfachungen erlaubt. Die Fig. 710 bis 713 zeigen eine sehr zweckmässige, von Droop & Rein in Bielefeld gebaute, freistehende Bohrmaschine. Auf der Grundplatte A erhebt sich ein gebogener Bock B, in dessen Kopf die Bohrspindel a mittels der hohlen Spindel b, Fig. 712, gelagert ist. Das Schwanzende der Spindel a steckt in einer längeren Büchse und wird in dieser durch Ring- muttern so festgehalten, dass sie sich in ihr nur zu drehen vermag. Die 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 1034, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/379>, abgerufen am 25.11.2024.