[Formel 1]
einzusetzen ist; bei den sonstigen Bohrern beträgt
[Formel 2]
, demnach P etwa: P = 0,44 · d · d · K.
b. Lagerung und Zuschiebung. Die Lagerung der Bohrspindeln gleicht in den seltenen Fällen, in denen man das Werkstück gegen den Bohrer oder den Bohrer nebst Spindel und Spindelkasten gegen das Werk- stück schiebt, der Drehbankspindellagerung (S. 75 bis 78).
In der Regel wird die Bohrspindel ohne den Spindelkasten gegen das ruhende Werkstück geschoben. Demnach steckt sie verschiebbar in einer gut gelagerten hohlen Spindel, wie bei den Ausbohrmaschinen Fig. 666 ge- nauer angegeben, oder mit dem Schwanzende verschiebbar in einem Lager, mit dem anderen Ende ebenso in der gut gelagerten Nabe des Antriebsrades, bezw. der Büchse, welche diese Lagerung vermittelt, oder endlich steckt sie mit dem Schwanzende verschiebbar in der Nabe des Antriebsrades, mit dem anderen in einer verschiebbaren Büchse.
Das erste der hier angeführten Lagerungsverfahren -- ohne Verschieb- barkeit der Spindel gegenüber dem Spindelkasten -- bietet im allgemeinen die sicherste Stütze, wogegen die Verschieb- bezw. Drehbarkeit der Spindel in nicht nachstellbarer Bohrung -- wie bei den anderen Lagerungsarten -- mit der Zeit zu Lockerungen führt. Da jedoch die Lochbohrer sich im Werkstück selbst führen, so bedeuten diese Lockerungen für das Bohren im vollen Metall wenig, so lange sie in mässigen Grenzen bleiben. Wird hochgradige Genauigkeit verlangt, so führt man den Bohrer selbst noch in der Nähe des Werkstücks mittels einer genau passenden, harten Stahlbüchse, oder verwendet die an erster Stelle angeführte Drehbankspindellagerung.
Es bietet die verschiebbare Bohrspindel Bequemlichkeiten in Bezug auf die Ausführung des Zuschiebens, gegenüber der bei grösseren Maschinen schwerfälligen Verschiebung des Spindelstockes.
Man verschiebt die Bohrspindel mittels einer durch Wirbel mit ihr verbundenen Schraube1), oder mittels Zahnstange und Rad. Ersteres Ver- fahren war während längerer Zeit das bei weitem vorherrschende, weil man annahm, dass es einen glatteren Schnitt liefere als das letztere2); in neuerer Zeit verwendet man aber fast ausschliesslich die Zuschiebung mittels Zahn- stange und Rad, die bereits 1830 im Gebrauch war. Es sei gleich hier bemerkt, dass -- da Zahnstange und Rad nicht selbsthemmend sind -- bei diesem Verfahren für stehende Lochbohrmaschinen eine Gewichtsaus- gleichung für die verschiebbaren Theile nöthig ist, was man bereits 1830 berücksichtigte.
Man kann bei der Verschiebung durch eine Schraube diese zwar rasch drehen, erzielt dadurch aber keine so rasche Verschiebung, als für das Ansetzen und Zurückziehen des Bohrers erwünscht ist. Nun ist zwar mög- lich, die Mutter zu öffnen (S. 190) und dann die rasche Verschiebung durch ein anderes Mittel zu bewirken. Demgemäss durchgebildete Bohrmaschinen giebt es; die Handhabung der betreffenden Einrichtung ist jedoch umständ-
1) Pfaff, Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 223, S. 456, mit Abb.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1868, S. 148.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
[Formel 1]
einzusetzen ist; bei den sonstigen Bohrern beträgt
[Formel 2]
, demnach P etwa: P = 0,44 · δ · d · K.
β. Lagerung und Zuschiebung. Die Lagerung der Bohrspindeln gleicht in den seltenen Fällen, in denen man das Werkstück gegen den Bohrer oder den Bohrer nebst Spindel und Spindelkasten gegen das Werk- stück schiebt, der Drehbankspindellagerung (S. 75 bis 78).
In der Regel wird die Bohrspindel ohne den Spindelkasten gegen das ruhende Werkstück geschoben. Demnach steckt sie verschiebbar in einer gut gelagerten hohlen Spindel, wie bei den Ausbohrmaschinen Fig. 666 ge- nauer angegeben, oder mit dem Schwanzende verschiebbar in einem Lager, mit dem anderen Ende ebenso in der gut gelagerten Nabe des Antriebsrades, bezw. der Büchse, welche diese Lagerung vermittelt, oder endlich steckt sie mit dem Schwanzende verschiebbar in der Nabe des Antriebsrades, mit dem anderen in einer verschiebbaren Büchse.
Das erste der hier angeführten Lagerungsverfahren — ohne Verschieb- barkeit der Spindel gegenüber dem Spindelkasten — bietet im allgemeinen die sicherste Stütze, wogegen die Verschieb- bezw. Drehbarkeit der Spindel in nicht nachstellbarer Bohrung — wie bei den anderen Lagerungsarten — mit der Zeit zu Lockerungen führt. Da jedoch die Lochbohrer sich im Werkstück selbst führen, so bedeuten diese Lockerungen für das Bohren im vollen Metall wenig, so lange sie in mässigen Grenzen bleiben. Wird hochgradige Genauigkeit verlangt, so führt man den Bohrer selbst noch in der Nähe des Werkstücks mittels einer genau passenden, harten Stahlbüchse, oder verwendet die an erster Stelle angeführte Drehbankspindellagerung.
Es bietet die verschiebbare Bohrspindel Bequemlichkeiten in Bezug auf die Ausführung des Zuschiebens, gegenüber der bei grösseren Maschinen schwerfälligen Verschiebung des Spindelstockes.
Man verschiebt die Bohrspindel mittels einer durch Wirbel mit ihr verbundenen Schraube1), oder mittels Zahnstange und Rad. Ersteres Ver- fahren war während längerer Zeit das bei weitem vorherrschende, weil man annahm, dass es einen glatteren Schnitt liefere als das letztere2); in neuerer Zeit verwendet man aber fast ausschliesslich die Zuschiebung mittels Zahn- stange und Rad, die bereits 1830 im Gebrauch war. Es sei gleich hier bemerkt, dass — da Zahnstange und Rad nicht selbsthemmend sind — bei diesem Verfahren für stehende Lochbohrmaschinen eine Gewichtsaus- gleichung für die verschiebbaren Theile nöthig ist, was man bereits 1830 berücksichtigte.
Man kann bei der Verschiebung durch eine Schraube diese zwar rasch drehen, erzielt dadurch aber keine so rasche Verschiebung, als für das Ansetzen und Zurückziehen des Bohrers erwünscht ist. Nun ist zwar mög- lich, die Mutter zu öffnen (S. 190) und dann die rasche Verschiebung durch ein anderes Mittel zu bewirken. Demgemäss durchgebildete Bohrmaschinen giebt es; die Handhabung der betreffenden Einrichtung ist jedoch umständ-
1) Pfaff, Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 223, S. 456, mit Abb.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1868, S. 148.
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[358/0372]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
[FORMEL] einzusetzen ist; bei den sonstigen Bohrern beträgt [FORMEL], demnach
P etwa:
P = 0,44 · δ · d · K.
β. Lagerung und Zuschiebung. Die Lagerung der Bohrspindeln
gleicht in den seltenen Fällen, in denen man das Werkstück gegen den
Bohrer oder den Bohrer nebst Spindel und Spindelkasten gegen das Werk-
stück schiebt, der Drehbankspindellagerung (S. 75 bis 78).
In der Regel wird die Bohrspindel ohne den Spindelkasten gegen das
ruhende Werkstück geschoben. Demnach steckt sie verschiebbar in einer
gut gelagerten hohlen Spindel, wie bei den Ausbohrmaschinen Fig. 666 ge-
nauer angegeben, oder mit dem Schwanzende verschiebbar in einem Lager,
mit dem anderen Ende ebenso in der gut gelagerten Nabe des Antriebsrades,
bezw. der Büchse, welche diese Lagerung vermittelt, oder endlich steckt
sie mit dem Schwanzende verschiebbar in der Nabe des Antriebsrades, mit
dem anderen in einer verschiebbaren Büchse.
Das erste der hier angeführten Lagerungsverfahren — ohne Verschieb-
barkeit der Spindel gegenüber dem Spindelkasten — bietet im allgemeinen
die sicherste Stütze, wogegen die Verschieb- bezw. Drehbarkeit der Spindel
in nicht nachstellbarer Bohrung — wie bei den anderen Lagerungsarten —
mit der Zeit zu Lockerungen führt. Da jedoch die Lochbohrer sich im
Werkstück selbst führen, so bedeuten diese Lockerungen für das Bohren
im vollen Metall wenig, so lange sie in mässigen Grenzen bleiben. Wird
hochgradige Genauigkeit verlangt, so führt man den Bohrer selbst noch in
der Nähe des Werkstücks mittels einer genau passenden, harten Stahlbüchse,
oder verwendet die an erster Stelle angeführte Drehbankspindellagerung.
Es bietet die verschiebbare Bohrspindel Bequemlichkeiten in Bezug auf
die Ausführung des Zuschiebens, gegenüber der bei grösseren Maschinen
schwerfälligen Verschiebung des Spindelstockes.
Man verschiebt die Bohrspindel mittels einer durch Wirbel mit ihr
verbundenen Schraube 1), oder mittels Zahnstange und Rad. Ersteres Ver-
fahren war während längerer Zeit das bei weitem vorherrschende, weil man
annahm, dass es einen glatteren Schnitt liefere als das letztere 2); in neuerer
Zeit verwendet man aber fast ausschliesslich die Zuschiebung mittels Zahn-
stange und Rad, die bereits 1830 im Gebrauch war. Es sei gleich hier
bemerkt, dass — da Zahnstange und Rad nicht selbsthemmend sind —
bei diesem Verfahren für stehende Lochbohrmaschinen eine Gewichtsaus-
gleichung für die verschiebbaren Theile nöthig ist, was man bereits 1830
berücksichtigte.
Man kann bei der Verschiebung durch eine Schraube diese zwar rasch
drehen, erzielt dadurch aber keine so rasche Verschiebung, als für das
Ansetzen und Zurückziehen des Bohrers erwünscht ist. Nun ist zwar mög-
lich, die Mutter zu öffnen (S. 190) und dann die rasche Verschiebung durch
ein anderes Mittel zu bewirken. Demgemäss durchgebildete Bohrmaschinen
giebt es; die Handhabung der betreffenden Einrichtung ist jedoch umständ-
1) Pfaff, Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 223, S. 456, mit Abb.
2) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1868, S. 148.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/372>, abgerufen am 22.11.2024.
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