Die Säule, die den Arm d, Fig. 525, 526, 527 und 529 trägt, liegt ausserhalb des Werkstückes oder fällt zwischen dessen Arme, wie Fig. 524 erkennen lässt. Man hat nach Fig. 529 den Arm d mit zwei Bohrungen und das Maschinengestell mit zwei Befestigungsplätzen für die Säule ver- sehen, um letztere seitwärts vom Radkranz, ausserhalb oder innerhalb des- selben anbringen zu können.
Die Colburn'sche Maschine scheint sich einiger Beliebtheit zu erfreuen, trotz der umständlichen Schaltung, der unsicheren Verbindung zwischen Stichelstange c und oberer Führungsstange b, des nicht bequemen Aus- richtens der Werkstücke und des Umstandes, dass der Stichel für seinen Rückgang nicht von der Schnittfläche abgehoben wird.
[Abbildung]
Fig. 530.
[Abbildung]
Fig. 531.
[Abbildung]
Fig. 532.
Decoster1) baute eine Maschine, bei welcher die Stichelstange un- mittelbar gegenüber dem Stichel sichere Stützung findet, also der die Zukömmlichkeit bei der Col- burn'schen Maschine behindernde wagerechte Arm d nebst Ständer in Wegfall kommt, auch die zweifel- hafte Verbindung zwischen Stichel- stange und Führungsstange b ent- behrlich wird. Die Decoster'sche Maschine erleichtert ferner das Aus- richten und Befestigen des Werk- stücks. Sie dürfte sich deshalb zu weiterer Ausbildung eignen. Ebenso ist von R. R. Werner2) eine beachtenswerthe Maschine ent- worfen, welche sich im gleichen Sinne wie die Decoster'sche vor der Colburn'schen auszeichnet, aber an manchen Mängeln leidet.3)
Endlich möge noch die Maschine von Mitts & Merriel4) erwähnt und trotz der Unvollständigkeit in den Angaben der Quelle eingehender beschrieben werden, da neue Ge- sichtspunkte für ihren Entwurf verwerthet sind. Mehrere Einzel- heiten erinnern lebhaft an die Werner'sche Maschine.
Fig. 533 und 534 sind lothrechte Theilschnitte der Mitts & Merriel- Maschine, Fig. 535 ein Grundriss, bezw. wagerechter, über dem Tisch gemachter Schnitt derselben. Es ist der Stichel mit der Stichelstange b aus einem Stück gefertigt, er findet seitliche Führung in einer Nuth des Dornes a. Hinter ihm liegt ein Keil d, der die Lage des Stichels gegen-
1) Publ. industr. 1843, Bd. III, S. 301, mit Abb. Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1893, S. 582 mit Abb.
2) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1863, S. 227, mit Abb.
3) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 236, mit Abb.
4) Revue industrielle, 8. Aug. 1896, S. 314, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Die Säule, die den Arm d, Fig. 525, 526, 527 und 529 trägt, liegt ausserhalb des Werkstückes oder fällt zwischen dessen Arme, wie Fig. 524 erkennen lässt. Man hat nach Fig. 529 den Arm d mit zwei Bohrungen und das Maschinengestell mit zwei Befestigungsplätzen für die Säule ver- sehen, um letztere seitwärts vom Radkranz, ausserhalb oder innerhalb des- selben anbringen zu können.
Die Colburn’sche Maschine scheint sich einiger Beliebtheit zu erfreuen, trotz der umständlichen Schaltung, der unsicheren Verbindung zwischen Stichelstange c und oberer Führungsstange b, des nicht bequemen Aus- richtens der Werkstücke und des Umstandes, dass der Stichel für seinen Rückgang nicht von der Schnittfläche abgehoben wird.
[Abbildung]
Fig. 530.
[Abbildung]
Fig. 531.
[Abbildung]
Fig. 532.
Decoster1) baute eine Maschine, bei welcher die Stichelstange un- mittelbar gegenüber dem Stichel sichere Stützung findet, also der die Zukömmlichkeit bei der Col- burn’schen Maschine behindernde wagerechte Arm d nebst Ständer in Wegfall kommt, auch die zweifel- hafte Verbindung zwischen Stichel- stange und Führungsstange b ent- behrlich wird. Die Decoster’sche Maschine erleichtert ferner das Aus- richten und Befestigen des Werk- stücks. Sie dürfte sich deshalb zu weiterer Ausbildung eignen. Ebenso ist von R. R. Werner2) eine beachtenswerthe Maschine ent- worfen, welche sich im gleichen Sinne wie die Decoster’sche vor der Colburn’schen auszeichnet, aber an manchen Mängeln leidet.3)
Endlich möge noch die Maschine von Mitts & Merriel4) erwähnt und trotz der Unvollständigkeit in den Angaben der Quelle eingehender beschrieben werden, da neue Ge- sichtspunkte für ihren Entwurf verwerthet sind. Mehrere Einzel- heiten erinnern lebhaft an die Werner’sche Maschine.
Fig. 533 und 534 sind lothrechte Theilschnitte der Mitts & Merriel- Maschine, Fig. 535 ein Grundriss, bezw. wagerechter, über dem Tisch gemachter Schnitt derselben. Es ist der Stichel mit der Stichelstange b aus einem Stück gefertigt, er findet seitliche Führung in einer Nuth des Dornes a. Hinter ihm liegt ein Keil d, der die Lage des Stichels gegen-
1) Publ. industr. 1843, Bd. III, S. 301, mit Abb. Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1893, S. 582 mit Abb.
2) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1863, S. 227, mit Abb.
3) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 236, mit Abb.
4) Revue industrielle, 8. Aug. 1896, S. 314, mit Abb.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Die Säule, die den Arm d, Fig. 525, 526, 527 und 529 trägt, liegt
ausserhalb des Werkstückes oder fällt zwischen dessen Arme, wie Fig. 524
erkennen lässt. Man hat nach Fig. 529 den Arm d mit zwei Bohrungen
und das Maschinengestell mit zwei Befestigungsplätzen für die Säule ver-
sehen, um letztere seitwärts vom Radkranz, ausserhalb oder innerhalb des-
selben anbringen zu können.
Die Colburn’sche Maschine scheint sich einiger Beliebtheit zu erfreuen,
trotz der umständlichen Schaltung, der unsicheren Verbindung zwischen
Stichelstange c und oberer Führungsstange b, des nicht bequemen Aus-
richtens der Werkstücke und des Umstandes, dass der Stichel für seinen
Rückgang nicht von der Schnittfläche abgehoben wird.
[Abbildung Fig. 530. ]
[Abbildung Fig. 531. ]
[Abbildung Fig. 532. ]
Decoster 1) baute eine Maschine,
bei welcher die Stichelstange un-
mittelbar gegenüber dem Stichel
sichere Stützung findet, also der
die Zukömmlichkeit bei der Col-
burn’schen Maschine behindernde
wagerechte Arm d nebst Ständer in
Wegfall kommt, auch die zweifel-
hafte Verbindung zwischen Stichel-
stange und Führungsstange b ent-
behrlich wird. Die Decoster’sche
Maschine erleichtert ferner das Aus-
richten und Befestigen des Werk-
stücks. Sie dürfte sich deshalb
zu weiterer Ausbildung eignen.
Ebenso ist von R. R. Werner 2) eine
beachtenswerthe Maschine ent-
worfen, welche sich im gleichen
Sinne wie die Decoster’sche vor
der Colburn’schen auszeichnet, aber
an manchen Mängeln leidet. 3)
Endlich möge noch die Maschine
von Mitts & Merriel 4) erwähnt und
trotz der Unvollständigkeit in den
Angaben der Quelle eingehender
beschrieben werden, da neue Ge-
sichtspunkte für ihren Entwurf
verwerthet sind. Mehrere Einzel-
heiten erinnern lebhaft an die Werner’sche Maschine.
Fig. 533 und 534 sind lothrechte Theilschnitte der Mitts & Merriel-
Maschine, Fig. 535 ein Grundriss, bezw. wagerechter, über dem Tisch
gemachter Schnitt derselben. Es ist der Stichel mit der Stichelstange b
aus einem Stück gefertigt, er findet seitliche Führung in einer Nuth des
Dornes a. Hinter ihm liegt ein Keil d, der die Lage des Stichels gegen-
1) Publ. industr. 1843, Bd. III, S. 301, mit Abb. Zeitschr. des Ver. deutscher
Ingen. 1893, S. 582 mit Abb.
2) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1863, S. 227, mit Abb.
3) Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 236, mit Abb.
4) Revue industrielle, 8. Aug. 1896, S. 314, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/286>, abgerufen am 24.11.2024.
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