Hier wirkt das Druckwasser stets, wird aber, sobald über dem Kolben Druckwasser eintritt, verdrängt. Sonach genügt für die Bedienung dieser Pressen ein Hahn oder Kolbenschieber, welcher Druckwasser über den Kolben treten, oder das über dem Kolben befindliche Wasser abfliessen lässt.
Für bestimmte Fälle ist erwünscht, die Werkstücke mit Hilfe von Spanneisen zu befestigen (vergl. S. 113 u. f.); zu diesem Zweck versieht man oft die obere ebene Fläche des unteren Balkens, häufiger noch die an diesen sich schliessenden sonstigen Stützflächen der Werkstücke mit Auf- spannlöchern oder Aufspann-Nuthen.
In der Regel legt man, wie in den gegebenen beiden Beispielen das Führungsbett g, Fig. 495, vor den unteren Balken a, so dass seine Haupt- fläche wagerecht liegt. Die Verschiebung des Schlittens o auf dem Bett- schlitten f hat dann nur den Zweck des Einstellens, während die Schalt-
[Abbildung]
Fig. 495.
bewegung längs der ziemlich hohen lothrechten, an o ausgebildeten Füh-
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Fig. 496.
rung stattfindet. Statt dessen vereinigt man zuweilen, nach Fig. 496, das Füh- rungsbett mit dem unteren Balken a und macht dadurch die Hauptführungs- fläche des Schlittens f lothrecht. Es dient alsdann die Verschiebung des Stichelhausschlittens p lediglich der Einstellung, während der Schlitten o die Schaltbewegung auszuführen hat. Eine dritte Ausführungsform besteht darin, dass man die Führung für den Hauptschlitten am oberen Balken ausbildet.1) Ein Beispiel für diese Anordnung bietet die weiter unten beschriebene und durch Fig. 497 und 498, Tafel VI, abgebildete Maschine.
In vielen Fällen sollen die Randflächen schräg gegen die Hauptflächen der Bleche liegen. Zu diesem Zweck wird die Führung, längs welcher die Schaltbewegung stattfindet, entsprechend schräg, statt lothrecht gelegt. Manche begnügen sich mit einem unveränderlichen Winkel dieser Schräge, manche machen die Schräge einstellbar. Fig. 497 und 498, Tafel VI, stellen eine von Ernst Schiess gebaute derartige Maschine dar. Sie ist in erster Linie zum Bearbeiten der Fugenflächen von Panzerplatten (bis 4,5 m Länge, 3,5 m Breite und 400 mm Dicke) bestimmt, lässt aber auch erkennen, wie man die Verstellbarkeit des Schaltwegs und die Haupt-
1) Le Genie civil, 1890, S. 404, mit Abb.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Hier wirkt das Druckwasser stets, wird aber, sobald über dem Kolben Druckwasser eintritt, verdrängt. Sonach genügt für die Bedienung dieser Pressen ein Hahn oder Kolbenschieber, welcher Druckwasser über den Kolben treten, oder das über dem Kolben befindliche Wasser abfliessen lässt.
Für bestimmte Fälle ist erwünscht, die Werkstücke mit Hilfe von Spanneisen zu befestigen (vergl. S. 113 u. f.); zu diesem Zweck versieht man oft die obere ebene Fläche des unteren Balkens, häufiger noch die an diesen sich schliessenden sonstigen Stützflächen der Werkstücke mit Auf- spannlöchern oder Aufspann-Nuthen.
In der Regel legt man, wie in den gegebenen beiden Beispielen das Führungsbett g, Fig. 495, vor den unteren Balken a, so dass seine Haupt- fläche wagerecht liegt. Die Verschiebung des Schlittens o auf dem Bett- schlitten f hat dann nur den Zweck des Einstellens, während die Schalt-
[Abbildung]
Fig. 495.
bewegung längs der ziemlich hohen lothrechten, an o ausgebildeten Füh-
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Fig. 496.
rung stattfindet. Statt dessen vereinigt man zuweilen, nach Fig. 496, das Füh- rungsbett mit dem unteren Balken a und macht dadurch die Hauptführungs- fläche des Schlittens f lothrecht. Es dient alsdann die Verschiebung des Stichelhausschlittens p lediglich der Einstellung, während der Schlitten o die Schaltbewegung auszuführen hat. Eine dritte Ausführungsform besteht darin, dass man die Führung für den Hauptschlitten am oberen Balken ausbildet.1) Ein Beispiel für diese Anordnung bietet die weiter unten beschriebene und durch Fig. 497 und 498, Tafel VI, abgebildete Maschine.
In vielen Fällen sollen die Randflächen schräg gegen die Hauptflächen der Bleche liegen. Zu diesem Zweck wird die Führung, längs welcher die Schaltbewegung stattfindet, entsprechend schräg, statt lothrecht gelegt. Manche begnügen sich mit einem unveränderlichen Winkel dieser Schräge, manche machen die Schräge einstellbar. Fig. 497 und 498, Tafel VI, stellen eine von Ernst Schiess gebaute derartige Maschine dar. Sie ist in erster Linie zum Bearbeiten der Fugenflächen von Panzerplatten (bis 4,5 m Länge, 3,5 m Breite und 400 mm Dicke) bestimmt, lässt aber auch erkennen, wie man die Verstellbarkeit des Schaltwegs und die Haupt-
1) Le Génie civil, 1890, S. 404, mit Abb.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Hier wirkt das Druckwasser stets, wird aber, sobald über dem Kolben
Druckwasser eintritt, verdrängt. Sonach genügt für die Bedienung dieser
Pressen ein Hahn oder Kolbenschieber, welcher Druckwasser über den
Kolben treten, oder das über dem Kolben befindliche Wasser abfliessen
lässt.
Für bestimmte Fälle ist erwünscht, die Werkstücke mit Hilfe von
Spanneisen zu befestigen (vergl. S. 113 u. f.); zu diesem Zweck versieht man
oft die obere ebene Fläche des unteren Balkens, häufiger noch die an
diesen sich schliessenden sonstigen Stützflächen der Werkstücke mit Auf-
spannlöchern oder Aufspann-Nuthen.
In der Regel legt man, wie in den gegebenen beiden Beispielen das
Führungsbett g, Fig. 495, vor den unteren Balken a, so dass seine Haupt-
fläche wagerecht liegt. Die Verschiebung des Schlittens o auf dem Bett-
schlitten f hat dann nur den Zweck des Einstellens, während die Schalt-
[Abbildung Fig. 495.]
bewegung längs der ziemlich hohen
lothrechten, an o ausgebildeten Füh-
[Abbildung Fig. 496.]
rung stattfindet. Statt dessen vereinigt man zuweilen, nach Fig. 496, das Füh-
rungsbett mit dem unteren Balken a und macht dadurch die Hauptführungs-
fläche des Schlittens f lothrecht. Es dient alsdann die Verschiebung des
Stichelhausschlittens p lediglich der Einstellung, während der Schlitten o
die Schaltbewegung auszuführen hat. Eine dritte Ausführungsform besteht
darin, dass man die Führung für den Hauptschlitten am oberen Balken
ausbildet. 1) Ein Beispiel für diese Anordnung bietet die weiter unten
beschriebene und durch Fig. 497 und 498, Tafel VI, abgebildete Maschine.
In vielen Fällen sollen die Randflächen schräg gegen die Hauptflächen
der Bleche liegen. Zu diesem Zweck wird die Führung, längs welcher die
Schaltbewegung stattfindet, entsprechend schräg, statt lothrecht gelegt.
Manche begnügen sich mit einem unveränderlichen Winkel dieser Schräge,
manche machen die Schräge einstellbar. Fig. 497 und 498, Tafel VI,
stellen eine von Ernst Schiess gebaute derartige Maschine dar. Sie
ist in erster Linie zum Bearbeiten der Fugenflächen von Panzerplatten
(bis 4,5 m Länge, 3,5 m Breite und 400 mm Dicke) bestimmt, lässt aber
auch erkennen, wie man die Verstellbarkeit des Schaltwegs und die Haupt-
1) Le Génie civil, 1890, S. 404, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/267>, abgerufen am 25.11.2024.
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