schlitten behafteter Führungsbalken durch Schrauben hin- und herbewegt wird, während die unter der Bahn dieses Balkens, meistens in einer Grube befindlichen Werkstücke festliegen.
Fig. 485 u. 486, Tafel V, stellen eine grosse, von Ernst Schiess gebaute derartige Grubenhobelmaschine dar. Sie vermag 10 m lang und 4 m breit zu hobeln, und zwar mittels 4 Werkzeuge, von denen zwei in der einen, zwei in der anderen Bewegungsrichtung arbeiten können. Die beiden, durch kräftige Querstücke verbundenen Führungsbetten sind 15,7 m, die auf ihnen gleitenden, Füsse des Querstücks bildenden Schlitten 2,4 m lang.
Behufs Verschiebung des Querstücks, sind neben die Betten Schrauben- spindeln mit doppeltgängigem Gewinde gelagert, und zwar an je einem Ende in einem 365 mm langen Kammlager. Es sind die Kammzapfen nicht an den Schraubenspindeln ausgebildet, sondern besonders hergestellt und auf den Spindeln befestigt. In 1300 mm Entfernungen von einander sind Stützlager für die Spindeln angebracht; sie umgreifen letztere nur auf
[Abbildung]
Fig. 484.
halbem Umfange, während die andere Hälfte jeder Spindel für eine halbe Mutter frei bleibt. Die beiden halben Muttern sind an den Bettschlitten befestigt. Der Kerndurchmesser der Schrauben beträgt 116 mm, der äussere Durchmesser 154 mm und die Ganghöhe 76 mm. Die beiden Schrauben- spindeln werden am Kopfende der Maschine durch zwei unter sich gleiche Kegelradpaare und eine gemeinsame Querwelle, diese Querwelle durch ein Kegelradpaar von der Riemenrolle a, Fig. 485, aus angetrieben, wobei be- merkt werden mag, dass die links und rechts neben a gezeichneten Rollen sogenannte lose Rollen sind und in bekannter Weise durch Verschieben eines offenen und eines gekreuzten Riemens Rechts- oder Links-Drehung oder Ruhe herbeigeführt werden kann. Durch diesen Antrieb erhält das Querstück in beiden Arbeitsrichtungen 67 mm sekundliche Geschwindigkeit. Es kann jedoch für den Fall, dass nur in einer Richtung gearbeitet werden soll, eine doppelt so grosse Rücklaufgeschwindigkeit erzielt werden, und zwar mittels einer Hilfsvorrichtung, welche in den Figuren nicht angegeben ist und deshalb übergangen werden soll.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
schlitten behafteter Führungsbalken durch Schrauben hin- und herbewegt wird, während die unter der Bahn dieses Balkens, meistens in einer Grube befindlichen Werkstücke festliegen.
Fig. 485 u. 486, Tafel V, stellen eine grosse, von Ernst Schiess gebaute derartige Grubenhobelmaschine dar. Sie vermag 10 m lang und 4 m breit zu hobeln, und zwar mittels 4 Werkzeuge, von denen zwei in der einen, zwei in der anderen Bewegungsrichtung arbeiten können. Die beiden, durch kräftige Querstücke verbundenen Führungsbetten sind 15,7 m, die auf ihnen gleitenden, Füsse des Querstücks bildenden Schlitten 2,4 m lang.
Behufs Verschiebung des Querstücks, sind neben die Betten Schrauben- spindeln mit doppeltgängigem Gewinde gelagert, und zwar an je einem Ende in einem 365 mm langen Kammlager. Es sind die Kammzapfen nicht an den Schraubenspindeln ausgebildet, sondern besonders hergestellt und auf den Spindeln befestigt. In 1300 mm Entfernungen von einander sind Stützlager für die Spindeln angebracht; sie umgreifen letztere nur auf
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Fig. 484.
halbem Umfange, während die andere Hälfte jeder Spindel für eine halbe Mutter frei bleibt. Die beiden halben Muttern sind an den Bettschlitten befestigt. Der Kerndurchmesser der Schrauben beträgt 116 mm, der äussere Durchmesser 154 mm und die Ganghöhe 76 mm. Die beiden Schrauben- spindeln werden am Kopfende der Maschine durch zwei unter sich gleiche Kegelradpaare und eine gemeinsame Querwelle, diese Querwelle durch ein Kegelradpaar von der Riemenrolle a, Fig. 485, aus angetrieben, wobei be- merkt werden mag, dass die links und rechts neben a gezeichneten Rollen sogenannte lose Rollen sind und in bekannter Weise durch Verschieben eines offenen und eines gekreuzten Riemens Rechts- oder Links-Drehung oder Ruhe herbeigeführt werden kann. Durch diesen Antrieb erhält das Querstück in beiden Arbeitsrichtungen 67 mm sekundliche Geschwindigkeit. Es kann jedoch für den Fall, dass nur in einer Richtung gearbeitet werden soll, eine doppelt so grosse Rücklaufgeschwindigkeit erzielt werden, und zwar mittels einer Hilfsvorrichtung, welche in den Figuren nicht angegeben ist und deshalb übergangen werden soll.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
schlitten behafteter Führungsbalken durch Schrauben hin- und herbewegt
wird, während die unter der Bahn dieses Balkens, meistens in einer Grube
befindlichen Werkstücke festliegen.
Fig. 485 u. 486, Tafel V, stellen eine grosse, von Ernst Schiess gebaute
derartige Grubenhobelmaschine dar. Sie vermag 10 m lang und 4 m breit
zu hobeln, und zwar mittels 4 Werkzeuge, von denen zwei in der einen,
zwei in der anderen Bewegungsrichtung arbeiten können. Die beiden,
durch kräftige Querstücke verbundenen Führungsbetten sind 15,7 m, die
auf ihnen gleitenden, Füsse des Querstücks bildenden Schlitten 2,4 m lang.
Behufs Verschiebung des Querstücks, sind neben die Betten Schrauben-
spindeln mit doppeltgängigem Gewinde gelagert, und zwar an je einem
Ende in einem 365 mm langen Kammlager. Es sind die Kammzapfen nicht
an den Schraubenspindeln ausgebildet, sondern besonders hergestellt und
auf den Spindeln befestigt. In 1300 mm Entfernungen von einander sind
Stützlager für die Spindeln angebracht; sie umgreifen letztere nur auf
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halbem Umfange, während die andere Hälfte jeder Spindel für eine halbe
Mutter frei bleibt. Die beiden halben Muttern sind an den Bettschlitten
befestigt. Der Kerndurchmesser der Schrauben beträgt 116 mm, der äussere
Durchmesser 154 mm und die Ganghöhe 76 mm. Die beiden Schrauben-
spindeln werden am Kopfende der Maschine durch zwei unter sich gleiche
Kegelradpaare und eine gemeinsame Querwelle, diese Querwelle durch ein
Kegelradpaar von der Riemenrolle a, Fig. 485, aus angetrieben, wobei be-
merkt werden mag, dass die links und rechts neben a gezeichneten Rollen
sogenannte lose Rollen sind und in bekannter Weise durch Verschieben
eines offenen und eines gekreuzten Riemens Rechts- oder Links-Drehung
oder Ruhe herbeigeführt werden kann. Durch diesen Antrieb erhält das
Querstück in beiden Arbeitsrichtungen 67 mm sekundliche Geschwindigkeit.
Es kann jedoch für den Fall, dass nur in einer Richtung gearbeitet werden
soll, eine doppelt so grosse Rücklaufgeschwindigkeit erzielt werden, und
zwar mittels einer Hilfsvorrichtung, welche in den Figuren nicht angegeben
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/261>, abgerufen am 17.07.2024.
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