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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
einer Zahntheilung dreht. Nunmehr senkt sich das abgebogene keilförmige
Ende des Hebels h mit einiger Kraft in die ihm gegenüber gekommene
Zahnlücke und berichtigt hierdurch nach Bedarf die Lage des Werkstücks.

Nicht selten verlangt man von einer Sperr-Rad-Anordnung Verwend-
barkeit in beiden Drehrichtungen. Zu diesem Zweck werden wohl zwei
Sperr-Räder -- eins für die Rechts-, eins für die Linksdrehung -- neben
einander gelegt und wird dafür gesorgt,
dass die Klinke des einen oder die des
andern ausser Thätigkeit gesetzt werden
kann. Häufiger gestaltet man das Sperr-
Rad so, dass es für beide Drehrichtungen
brauchbar ist. Fig. 427 stellt eine oft vor-
kommende derartige Einrichtung dar. Die
Zähne des Sperr-Rades sind denjenigen
gewöhnlicher Stirnräder ähnlich; die Klinke
b ist mit zwei in die Zahnlücken des
Sperr-Rades passenden Zungen versehen

[Abbildung] Fig. 427.
und um den Bolzen c zu drehen. Sonach genügt das Umlegen der
Klinke von links nach rechts, um statt der Linksdrehung des Rades a,
dessen Rechtsdrehung zu erreichen. Bei der für die Figur gewählten Lage
könnte man vielleicht das gehörige Einfallen der Klinke in die Zahnlücken
dem Gewicht der Klinke überlassen. Um von der Wirkung dieses Ge-
wichts unabhängig zu sein, die Axe des Sperr-Rades senkrecht stellen, oder
die Klinke unterhalb des Rades eingreifen lassen zu können, ist in die
[Abbildung] Fig. 428.
[Abbildung] Fig. 429.
Klinke ein federnd nachgiebiger Kolben gelegt, welcher gegen die eine
oder andere der beiden breiten Abflachungen des Zapfens c sich legt und
dadurch die Klinke stets gegen das Rad a drückt. Oben sieht man an c
noch eine kleine Abflachung. Diese hat den Zweck, die Klinke in ihrer
Mittellage festzuhalten, wenn das Schaltwerk nicht arbeiten soll.

Als zweites Beispiel eines solchen für beide Drehrichtungen brauch-
baren Schaltwerks ist die durch Fig. 428 und 429 dargestellte Schaltdose
anzusehen. Sie bezweckt folgendes: es soll die das Schaltwerk bethätigende
hin- und hergehende Bewegung durch eine Zahnstange übertragen werden.

Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 14

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
einer Zahntheilung dreht. Nunmehr senkt sich das abgebogene keilförmige
Ende des Hebels h mit einiger Kraft in die ihm gegenüber gekommene
Zahnlücke und berichtigt hierdurch nach Bedarf die Lage des Werkstücks.

Nicht selten verlangt man von einer Sperr-Rad-Anordnung Verwend-
barkeit in beiden Drehrichtungen. Zu diesem Zweck werden wohl zwei
Sperr-Räder — eins für die Rechts-, eins für die Linksdrehung — neben
einander gelegt und wird dafür gesorgt,
dass die Klinke des einen oder die des
andern ausser Thätigkeit gesetzt werden
kann. Häufiger gestaltet man das Sperr-
Rad so, dass es für beide Drehrichtungen
brauchbar ist. Fig. 427 stellt eine oft vor-
kommende derartige Einrichtung dar. Die
Zähne des Sperr-Rades sind denjenigen
gewöhnlicher Stirnräder ähnlich; die Klinke
b ist mit zwei in die Zahnlücken des
Sperr-Rades passenden Zungen versehen

[Abbildung] Fig. 427.
und um den Bolzen c zu drehen. Sonach genügt das Umlegen der
Klinke von links nach rechts, um statt der Linksdrehung des Rades a,
dessen Rechtsdrehung zu erreichen. Bei der für die Figur gewählten Lage
könnte man vielleicht das gehörige Einfallen der Klinke in die Zahnlücken
dem Gewicht der Klinke überlassen. Um von der Wirkung dieses Ge-
wichts unabhängig zu sein, die Axe des Sperr-Rades senkrecht stellen, oder
die Klinke unterhalb des Rades eingreifen lassen zu können, ist in die
[Abbildung] Fig. 428.
[Abbildung] Fig. 429.
Klinke ein federnd nachgiebiger Kolben gelegt, welcher gegen die eine
oder andere der beiden breiten Abflachungen des Zapfens c sich legt und
dadurch die Klinke stets gegen das Rad a drückt. Oben sieht man an c
noch eine kleine Abflachung. Diese hat den Zweck, die Klinke in ihrer
Mittellage festzuhalten, wenn das Schaltwerk nicht arbeiten soll.

Als zweites Beispiel eines solchen für beide Drehrichtungen brauch-
baren Schaltwerks ist die durch Fig. 428 und 429 dargestellte Schaltdose
anzusehen. Sie bezweckt folgendes: es soll die das Schaltwerk bethätigende
hin- und hergehende Bewegung durch eine Zahnstange übertragen werden.

Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 14
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[209/0223] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. einer Zahntheilung dreht. Nunmehr senkt sich das abgebogene keilförmige Ende des Hebels h mit einiger Kraft in die ihm gegenüber gekommene Zahnlücke und berichtigt hierdurch nach Bedarf die Lage des Werkstücks. Nicht selten verlangt man von einer Sperr-Rad-Anordnung Verwend- barkeit in beiden Drehrichtungen. Zu diesem Zweck werden wohl zwei Sperr-Räder — eins für die Rechts-, eins für die Linksdrehung — neben einander gelegt und wird dafür gesorgt, dass die Klinke des einen oder die des andern ausser Thätigkeit gesetzt werden kann. Häufiger gestaltet man das Sperr- Rad so, dass es für beide Drehrichtungen brauchbar ist. Fig. 427 stellt eine oft vor- kommende derartige Einrichtung dar. Die Zähne des Sperr-Rades sind denjenigen gewöhnlicher Stirnräder ähnlich; die Klinke b ist mit zwei in die Zahnlücken des Sperr-Rades passenden Zungen versehen [Abbildung Fig. 427.] und um den Bolzen c zu drehen. Sonach genügt das Umlegen der Klinke von links nach rechts, um statt der Linksdrehung des Rades a, dessen Rechtsdrehung zu erreichen. Bei der für die Figur gewählten Lage könnte man vielleicht das gehörige Einfallen der Klinke in die Zahnlücken dem Gewicht der Klinke überlassen. Um von der Wirkung dieses Ge- wichts unabhängig zu sein, die Axe des Sperr-Rades senkrecht stellen, oder die Klinke unterhalb des Rades eingreifen lassen zu können, ist in die [Abbildung Fig. 428.] [Abbildung Fig. 429.] Klinke ein federnd nachgiebiger Kolben gelegt, welcher gegen die eine oder andere der beiden breiten Abflachungen des Zapfens c sich legt und dadurch die Klinke stets gegen das Rad a drückt. Oben sieht man an c noch eine kleine Abflachung. Diese hat den Zweck, die Klinke in ihrer Mittellage festzuhalten, wenn das Schaltwerk nicht arbeiten soll. Als zweites Beispiel eines solchen für beide Drehrichtungen brauch- baren Schaltwerks ist die durch Fig. 428 und 429 dargestellte Schaltdose anzusehen. Sie bezweckt folgendes: es soll die das Schaltwerk bethätigende hin- und hergehende Bewegung durch eine Zahnstange übertragen werden. Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 14

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/223>, abgerufen am 23.11.2024.