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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
richtung und die andere Geschwindigkeit durch Heben des einen oder
anderen d erzielt.

5. Ableitung der Schaltbewegung. Bei geradlinigem Hauptweg
(S. 34) bewirkt man die Schaltung regelmässig dann, wenn vor Beginn
eines Schnittes das Werkstück vom Werkzeug noch nicht berührt wird.
Das gilt insbesondere für Hobel-, Feil- und Stossmaschinen. Bei Fräs-
maschinen für Zahnräder findet das seitliche Fortrücken um eine Zahn-
theilung ebenfalls vor Beginn eines neuen Schnittes, und bevor der Fräser
mit dem Werkstück in Berührung getreten ist, statt. Die Langlochfräs-
maschinen unterscheiden sich von den vorigen insofern, als das Zuschieben
des Fräsers in seiner Axenrichtung an den Enden des geradlinigen Haupt-
wegs stattfindet, aber der Fräser während dieses Tiefersenkens arbeiten
muss. Die hier angeführten Maschinen verlangen also ein ruckweises
Schalten und zwar während der Zeit, die auch zur Umkehr des Schlittens
benutzt wird.

Man kann diese Schaltbewegung bei Kurbelantrieb von der Kurbel-
welle ableiten, weil jeder Kurbeldrehung ein Hin- und ein Herweg ent-
spricht, und die Wegesenden des Schlittens genau mit den Todpunkten der
Kurbel zusammenfallen. Aehnliches ist bei den sonstigen Betriebsarten

[Abbildung] Fig. 422.
nicht möglich; hier kann man nur die
Schlittenbewegung selbst für das Ableiten
der Schaltung heranziehen.

In allen Fällen kommen Schalträder
zur Verwendung, welche das ruckweise
Fortbewegen entweder thätig bewirken
oder zulassen
. Sie sollen hier zunächst
kurz erörtert werden und dann erst die
Bethätigung der Schalträder, Klinken u. s. w.
durch die Kurbelwelle oder den Schlitten.

a) Als Schalträder für thätiges,
ruckweises Bewegen
sind vorwiegend die Sperr-Räder, seltener die Räder
mit Klemmklinke im Gebrauch.

Fig. 422 stellt ein gewöhnliches Sperr-Rad a mit Klinke b dar. Letz-
tere gleitet, wenn sie nach rechts bewegt wird, über die Zähne des Rades
a hinweg, greift aber, wenn nach links bewegt, in die Zahnlücken und
dreht dann das Rad um einen Bogen, der einer ganzen Zahl der Zähne
entspricht. Wenn nämlich das vordere Ende der Klinke bei Beginn ihrer
Bewegung nach links nicht ohne weiteres auf eine Zahnbrust trifft, so be-
wegt sie sich zunächst allein; das Rad betheiligt sich an der Drehung erst,
nachdem das Klinkenende die nächste Zahnbrust erreicht hat. Die Schwin-
gung der Klinke ist deshalb regelmässig grösser als der Bogen, um welchen
das Sperr-Rad gedreht wird. Der Zapfen der Klinke b kann in einer ge-
raden oder krummen Linie hin- und herschwingen; am besten ist es, wenn
er um die Axe der Welle m schwingt, weil alsdann die Stirnfläche der
Klinke gegenüber der Zahnbrust ihre Lage nicht ändert. Es muss dafür
gesorgt werden, dass das Sperr-Rad a nicht zurückschnellt, sobald die
Klinke den Rückweg antritt. Hierzu genügt in manchen Fällen die Rei-
bung der Welle m in ihren Lagern, andernfalls ist eine zweite, auf festen
Bolzen steckende Klinke c erforderlich. Häufig legen sich die Klinken b
und c durch ihr eigenes Gewicht gegen den Kranz des Rades a. Ist hierauf

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
richtung und die andere Geschwindigkeit durch Heben des einen oder
anderen d erzielt.

5. Ableitung der Schaltbewegung. Bei geradlinigem Hauptweg
(S. 34) bewirkt man die Schaltung regelmässig dann, wenn vor Beginn
eines Schnittes das Werkstück vom Werkzeug noch nicht berührt wird.
Das gilt insbesondere für Hobel-, Feil- und Stossmaschinen. Bei Fräs-
maschinen für Zahnräder findet das seitliche Fortrücken um eine Zahn-
theilung ebenfalls vor Beginn eines neuen Schnittes, und bevor der Fräser
mit dem Werkstück in Berührung getreten ist, statt. Die Langlochfräs-
maschinen unterscheiden sich von den vorigen insofern, als das Zuschieben
des Fräsers in seiner Axenrichtung an den Enden des geradlinigen Haupt-
wegs stattfindet, aber der Fräser während dieses Tiefersenkens arbeiten
muss. Die hier angeführten Maschinen verlangen also ein ruckweises
Schalten und zwar während der Zeit, die auch zur Umkehr des Schlittens
benutzt wird.

Man kann diese Schaltbewegung bei Kurbelantrieb von der Kurbel-
welle ableiten, weil jeder Kurbeldrehung ein Hin- und ein Herweg ent-
spricht, und die Wegesenden des Schlittens genau mit den Todpunkten der
Kurbel zusammenfallen. Aehnliches ist bei den sonstigen Betriebsarten

[Abbildung] Fig. 422.
nicht möglich; hier kann man nur die
Schlittenbewegung selbst für das Ableiten
der Schaltung heranziehen.

In allen Fällen kommen Schalträder
zur Verwendung, welche das ruckweise
Fortbewegen entweder thätig bewirken
oder zulassen
. Sie sollen hier zunächst
kurz erörtert werden und dann erst die
Bethätigung der Schalträder, Klinken u. s. w.
durch die Kurbelwelle oder den Schlitten.

a) Als Schalträder für thätiges,
ruckweises Bewegen
sind vorwiegend die Sperr-Räder, seltener die Räder
mit Klemmklinke im Gebrauch.

Fig. 422 stellt ein gewöhnliches Sperr-Rad a mit Klinke b dar. Letz-
tere gleitet, wenn sie nach rechts bewegt wird, über die Zähne des Rades
a hinweg, greift aber, wenn nach links bewegt, in die Zahnlücken und
dreht dann das Rad um einen Bogen, der einer ganzen Zahl der Zähne
entspricht. Wenn nämlich das vordere Ende der Klinke bei Beginn ihrer
Bewegung nach links nicht ohne weiteres auf eine Zahnbrust trifft, so be-
wegt sie sich zunächst allein; das Rad betheiligt sich an der Drehung erst,
nachdem das Klinkenende die nächste Zahnbrust erreicht hat. Die Schwin-
gung der Klinke ist deshalb regelmässig grösser als der Bogen, um welchen
das Sperr-Rad gedreht wird. Der Zapfen der Klinke b kann in einer ge-
raden oder krummen Linie hin- und herschwingen; am besten ist es, wenn
er um die Axe der Welle m schwingt, weil alsdann die Stirnfläche der
Klinke gegenüber der Zahnbrust ihre Lage nicht ändert. Es muss dafür
gesorgt werden, dass das Sperr-Rad a nicht zurückschnellt, sobald die
Klinke den Rückweg antritt. Hierzu genügt in manchen Fällen die Rei-
bung der Welle m in ihren Lagern, andernfalls ist eine zweite, auf festen
Bolzen steckende Klinke c erforderlich. Häufig legen sich die Klinken b
und c durch ihr eigenes Gewicht gegen den Kranz des Rades a. Ist hierauf

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[206/0220] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. richtung und die andere Geschwindigkeit durch Heben des einen oder anderen d erzielt. 5. Ableitung der Schaltbewegung. Bei geradlinigem Hauptweg (S. 34) bewirkt man die Schaltung regelmässig dann, wenn vor Beginn eines Schnittes das Werkstück vom Werkzeug noch nicht berührt wird. Das gilt insbesondere für Hobel-, Feil- und Stossmaschinen. Bei Fräs- maschinen für Zahnräder findet das seitliche Fortrücken um eine Zahn- theilung ebenfalls vor Beginn eines neuen Schnittes, und bevor der Fräser mit dem Werkstück in Berührung getreten ist, statt. Die Langlochfräs- maschinen unterscheiden sich von den vorigen insofern, als das Zuschieben des Fräsers in seiner Axenrichtung an den Enden des geradlinigen Haupt- wegs stattfindet, aber der Fräser während dieses Tiefersenkens arbeiten muss. Die hier angeführten Maschinen verlangen also ein ruckweises Schalten und zwar während der Zeit, die auch zur Umkehr des Schlittens benutzt wird. Man kann diese Schaltbewegung bei Kurbelantrieb von der Kurbel- welle ableiten, weil jeder Kurbeldrehung ein Hin- und ein Herweg ent- spricht, und die Wegesenden des Schlittens genau mit den Todpunkten der Kurbel zusammenfallen. Aehnliches ist bei den sonstigen Betriebsarten [Abbildung Fig. 422.] nicht möglich; hier kann man nur die Schlittenbewegung selbst für das Ableiten der Schaltung heranziehen. In allen Fällen kommen Schalträder zur Verwendung, welche das ruckweise Fortbewegen entweder thätig bewirken oder zulassen. Sie sollen hier zunächst kurz erörtert werden und dann erst die Bethätigung der Schalträder, Klinken u. s. w. durch die Kurbelwelle oder den Schlitten. a) Als Schalträder für thätiges, ruckweises Bewegen sind vorwiegend die Sperr-Räder, seltener die Räder mit Klemmklinke im Gebrauch. Fig. 422 stellt ein gewöhnliches Sperr-Rad a mit Klinke b dar. Letz- tere gleitet, wenn sie nach rechts bewegt wird, über die Zähne des Rades a hinweg, greift aber, wenn nach links bewegt, in die Zahnlücken und dreht dann das Rad um einen Bogen, der einer ganzen Zahl der Zähne entspricht. Wenn nämlich das vordere Ende der Klinke bei Beginn ihrer Bewegung nach links nicht ohne weiteres auf eine Zahnbrust trifft, so be- wegt sie sich zunächst allein; das Rad betheiligt sich an der Drehung erst, nachdem das Klinkenende die nächste Zahnbrust erreicht hat. Die Schwin- gung der Klinke ist deshalb regelmässig grösser als der Bogen, um welchen das Sperr-Rad gedreht wird. Der Zapfen der Klinke b kann in einer ge- raden oder krummen Linie hin- und herschwingen; am besten ist es, wenn er um die Axe der Welle m schwingt, weil alsdann die Stirnfläche der Klinke gegenüber der Zahnbrust ihre Lage nicht ändert. Es muss dafür gesorgt werden, dass das Sperr-Rad a nicht zurückschnellt, sobald die Klinke den Rückweg antritt. Hierzu genügt in manchen Fällen die Rei- bung der Welle m in ihren Lagern, andernfalls ist eine zweite, auf festen Bolzen steckende Klinke c erforderlich. Häufig legen sich die Klinken b und c durch ihr eigenes Gewicht gegen den Kranz des Rades a. Ist hierauf

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/220>, abgerufen am 23.11.2024.