gesehen, die Aufspann-Nuth auch über die Mitte der Scheibe hinweggeführt werden soll.
Diesen Uebelstand vermeidet die Verbindungsweise, welche Fig. 391 darstellt. Auf a steckt der Doppelarm b -- b könnte auch eine runde Scheibe sein -- mit zwei Aufspann-Nuthen, die seitwärts von der Welle a liegen, so dass diese bis zu der vorderen Fläche von b reicht. Die Kurbel- warze d ist durch ihren breiten Fuss gestützt und mittels 4 Schrauben c an b befestigt. Trotz grösserer Standhaftigkeit dieser Ausführungsform liefert sie einen nennenswerth kleineren Werth für den Abstand x, als die durch Fig. 390 dargestellte.
Theils behufs bequemerer Verstellung, theils um diese Verstellung ohne Unterbrechung des Betriebes ausführen zu können, hat man manche andere Anordnungen vorgeschlagen, die jedoch nur wenig Eingang gefunden haben.1) Für grössere Maschinen benutzt man zum Verschieben des Kurbel- zapfens in der Regel eine Schraube, die bei Anordnungen nach der Fig. 390 in der Aufspann-Nuth, bei denen nach Fig. 391 zwischen den Aufspann- Nuthen liegt. Es muss ausdrücklich bemerkt werden, dass diese Schraube nur für die Verschiebung des Zapfens, nicht zur Aufnahme der auf den Zapfen wirkenden Lenkstangendrücke bestimmt sein kann.
[Abbildung]
Fig. 391.
Mit der Aenderung des Krummzapfenhalbmessers ändert sich -- bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit der Kurbel -- die mittlere Ge- schwindigkeit des bewegten Schlittens. Soll diese ihre bisherige Grösse wenigstens angenähert beibehalten, so muss mit der Umstellung des Kurbel- zapfens eine Aenderung der minutlichen Kurbeldrehungen stattfinden, man hat zu diesem Zweck dem Antrieb für die Kurbelwelle Stufenrollen, aus- wechselbare Rädervorgelege oder dergl. einzuschalten. Es wird hierdurch der Bau weniger einfach, die Behandlung der Einrichtung aber recht um- ständlich. Der Betrieb durch Zahnstangen und dergl. ist von dem ange- führten Uebelstande frei, gewährt ausserdem den Vortheil gegenüber dem Kurbelbetrieb, dass er eine gleichförmige Schlittengeschwindigkeit liefert. Wegen dieser Vorzüge zieht man den Zahnstangen- und Schraubenbetrieb dem Kurbelbetrieb mehr und mehr vor.
Für die Hub- oder Wegesbegrenzung des durch Zahnstange oder Schraube bewegten Schlittens genügt, wie schon angegeben wurde, bei sehr kleinen Geschwindigkeiten das Ausrücken des Antriebes.
Dieses kann mittels der Hand stattfinden. S. 178--181 sind Einrichtungen beschrieben, welche dem Ausrücken kreisender Triebwerke dienen; sie
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1871, S. 258, mit Abb., 1892, S. 1039, S. 1073. mit Abb.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
gesehen, die Aufspann-Nuth auch über die Mitte der Scheibe hinweggeführt werden soll.
Diesen Uebelstand vermeidet die Verbindungsweise, welche Fig. 391 darstellt. Auf a steckt der Doppelarm b — b könnte auch eine runde Scheibe sein — mit zwei Aufspann-Nuthen, die seitwärts von der Welle a liegen, so dass diese bis zu der vorderen Fläche von b reicht. Die Kurbel- warze d ist durch ihren breiten Fuss gestützt und mittels 4 Schrauben c an b befestigt. Trotz grösserer Standhaftigkeit dieser Ausführungsform liefert sie einen nennenswerth kleineren Werth für den Abstand x, als die durch Fig. 390 dargestellte.
Theils behufs bequemerer Verstellung, theils um diese Verstellung ohne Unterbrechung des Betriebes ausführen zu können, hat man manche andere Anordnungen vorgeschlagen, die jedoch nur wenig Eingang gefunden haben.1) Für grössere Maschinen benutzt man zum Verschieben des Kurbel- zapfens in der Regel eine Schraube, die bei Anordnungen nach der Fig. 390 in der Aufspann-Nuth, bei denen nach Fig. 391 zwischen den Aufspann- Nuthen liegt. Es muss ausdrücklich bemerkt werden, dass diese Schraube nur für die Verschiebung des Zapfens, nicht zur Aufnahme der auf den Zapfen wirkenden Lenkstangendrücke bestimmt sein kann.
[Abbildung]
Fig. 391.
Mit der Aenderung des Krummzapfenhalbmessers ändert sich — bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit der Kurbel — die mittlere Ge- schwindigkeit des bewegten Schlittens. Soll diese ihre bisherige Grösse wenigstens angenähert beibehalten, so muss mit der Umstellung des Kurbel- zapfens eine Aenderung der minutlichen Kurbeldrehungen stattfinden, man hat zu diesem Zweck dem Antrieb für die Kurbelwelle Stufenrollen, aus- wechselbare Rädervorgelege oder dergl. einzuschalten. Es wird hierdurch der Bau weniger einfach, die Behandlung der Einrichtung aber recht um- ständlich. Der Betrieb durch Zahnstangen und dergl. ist von dem ange- führten Uebelstande frei, gewährt ausserdem den Vortheil gegenüber dem Kurbelbetrieb, dass er eine gleichförmige Schlittengeschwindigkeit liefert. Wegen dieser Vorzüge zieht man den Zahnstangen- und Schraubenbetrieb dem Kurbelbetrieb mehr und mehr vor.
Für die Hub- oder Wegesbegrenzung des durch Zahnstange oder Schraube bewegten Schlittens genügt, wie schon angegeben wurde, bei sehr kleinen Geschwindigkeiten das Ausrücken des Antriebes.
Dieses kann mittels der Hand stattfinden. S. 178—181 sind Einrichtungen beschrieben, welche dem Ausrücken kreisender Triebwerke dienen; sie
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1871, S. 258, mit Abb., 1892, S. 1039, S. 1073. mit Abb.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
gesehen, die Aufspann-Nuth auch über die Mitte der Scheibe hinweggeführt
werden soll.
Diesen Uebelstand vermeidet die Verbindungsweise, welche Fig. 391
darstellt. Auf a steckt der Doppelarm b — b könnte auch eine runde
Scheibe sein — mit zwei Aufspann-Nuthen, die seitwärts von der Welle a
liegen, so dass diese bis zu der vorderen Fläche von b reicht. Die Kurbel-
warze d ist durch ihren breiten Fuss gestützt und mittels 4 Schrauben c
an b befestigt. Trotz grösserer Standhaftigkeit dieser Ausführungsform
liefert sie einen nennenswerth kleineren Werth für den Abstand x, als die
durch Fig. 390 dargestellte.
Theils behufs bequemerer Verstellung, theils um diese Verstellung
ohne Unterbrechung des Betriebes ausführen zu können, hat man manche
andere Anordnungen vorgeschlagen, die jedoch nur wenig Eingang gefunden
haben. 1) Für grössere Maschinen benutzt man zum Verschieben des Kurbel-
zapfens in der Regel eine Schraube, die bei Anordnungen nach der Fig. 390
in der Aufspann-Nuth, bei denen nach Fig. 391 zwischen den Aufspann-
Nuthen liegt. Es muss ausdrücklich bemerkt werden, dass diese Schraube
nur für die Verschiebung des Zapfens, nicht zur Aufnahme der auf den
Zapfen wirkenden Lenkstangendrücke bestimmt sein kann.
[Abbildung Fig. 391. ]
Mit der Aenderung des Krummzapfenhalbmessers ändert sich — bei
gleichbleibender Drehgeschwindigkeit der Kurbel — die mittlere Ge-
schwindigkeit des bewegten Schlittens. Soll diese ihre bisherige Grösse
wenigstens angenähert beibehalten, so muss mit der Umstellung des Kurbel-
zapfens eine Aenderung der minutlichen Kurbeldrehungen stattfinden, man
hat zu diesem Zweck dem Antrieb für die Kurbelwelle Stufenrollen, aus-
wechselbare Rädervorgelege oder dergl. einzuschalten. Es wird hierdurch
der Bau weniger einfach, die Behandlung der Einrichtung aber recht um-
ständlich. Der Betrieb durch Zahnstangen und dergl. ist von dem ange-
führten Uebelstande frei, gewährt ausserdem den Vortheil gegenüber dem
Kurbelbetrieb, dass er eine gleichförmige Schlittengeschwindigkeit liefert.
Wegen dieser Vorzüge zieht man den Zahnstangen- und Schraubenbetrieb
dem Kurbelbetrieb mehr und mehr vor.
Für die Hub- oder Wegesbegrenzung des durch Zahnstange oder
Schraube bewegten Schlittens genügt, wie schon angegeben wurde, bei
sehr kleinen Geschwindigkeiten das Ausrücken des Antriebes.
Dieses kann mittels der Hand stattfinden. S. 178—181 sind Einrichtungen
beschrieben, welche dem Ausrücken kreisender Triebwerke dienen; sie
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1871, S. 258, mit Abb., 1892, S. 1039, S. 1073.
mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/203>, abgerufen am 27.11.2024.
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