drehen sich frei um die Welle f. Mittels eines Kuppelstücks k lässt sich aber d oder e mit der Welle f fest verbinden.1)
Bei Stirnrad- und Reibungsrad-Betrieb lässt sich die Umkehr der Dreh- richtung durch Einschaltung eines Hilfsrades erreichen. Fig. 362 zeigt die gebräuchlichste der hierher gehörenden Ausführungsformen, welche man Wendeherz zu nennen pflegt. Rad 1 greift in Rad 2 und dieses in Rad 3; es dreht sich daher 3 entgegengesetzt von 2. Die Lager der Räder 2 und 3 sind dem Lager von 1 so angelenkt, dass erstere um letzteres schwingen können, somit entweder 2 oder 3 mit dem Rade 4 in Eingriff zu bringen ist, oder -- in der Mittellage -- Rad 4 überhaupt frei bleibt. Fig. 363 zeigt eine von dem vorigen wenig abweichende Anordnung für Reibräderbetrieb. Das Zahnrad 1 greift in 2 und dieses in 3. Mit letz- teren beiden Rädern sind Reibrollen verbunden, welche zur Innenfläche des Reibradkranzes R passen. Es sind nun die Räder 2 und 3 nebst deren Reibrollen am Hebel h gelagert, welcher um die Welle des Rades 1 schwingen kann, und dadurch die drei in Frage kommenden Lagen der Reibrollen vermittelt. h ist biegsam, um die Reibrollen elastisch anzudrücken.
[Abbildung]
Fig. 363.
[Abbildung]
Fig. 364.
Es giebt auch Kehrgetriebe, bei welchen die andere Drehrichtung mit oder ohne Geschwindigkeitsänderung durch Verschieben von Stirnrädern in deren Axenrichtung bewirkt wird.2)
Schliesslich möge noch der Reibrollenantrieb, Fig. 364, angeführt werden;3)b ist ein inneres, c ein äusseres Reibrad, die Reibrolle a passt sowohl zu dem einen wie zu dem andern und kann, vermöge beweglicher Lagerung gegen b oder c gedrückt werden. Man erhält in der einen Dreh- richtung eine grössere, in der andern eine kleinere Geschwindigkeit. Im übrigen erinnert dieser Antrieb an den durch Fig. 339, S. 168 dargestellten.
5. Das Ein- und Ausrücken des Betriebes bewirkt man durch Ver- schiebung von Kupplungstheilen, Rädern, Reibrollen und Treibriemen. Es gehören die betr. Einrichtungen dem allgemeinen Maschinenbau an und können deshalb als bekannt angenommen werden. Einige derselben sind
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1894, S. 1254, mit Abb.
2) Verhandl. d. Ver. z. Bef. d. Gewerbfleisses, 1829, S. 301; 1831, S. 253, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 638, m. Abb. Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, 15. Nov. 1896, S. 36, mit Abb. The Iron Age, 4. Febr. 1897, S. 7, mit Abb.
3) The pract. mechanic's Journal, Mai 1856, S. 31, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 12
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
drehen sich frei um die Welle f. Mittels eines Kuppelstücks k lässt sich aber d oder e mit der Welle f fest verbinden.1)
Bei Stirnrad- und Reibungsrad-Betrieb lässt sich die Umkehr der Dreh- richtung durch Einschaltung eines Hilfsrades erreichen. Fig. 362 zeigt die gebräuchlichste der hierher gehörenden Ausführungsformen, welche man Wendeherz zu nennen pflegt. Rad 1 greift in Rad 2 und dieses in Rad 3; es dreht sich daher 3 entgegengesetzt von 2. Die Lager der Räder 2 und 3 sind dem Lager von 1 so angelenkt, dass erstere um letzteres schwingen können, somit entweder 2 oder 3 mit dem Rade 4 in Eingriff zu bringen ist, oder — in der Mittellage — Rad 4 überhaupt frei bleibt. Fig. 363 zeigt eine von dem vorigen wenig abweichende Anordnung für Reibräderbetrieb. Das Zahnrad 1 greift in 2 und dieses in 3. Mit letz- teren beiden Rädern sind Reibrollen verbunden, welche zur Innenfläche des Reibradkranzes R passen. Es sind nun die Räder 2 und 3 nebst deren Reibrollen am Hebel h gelagert, welcher um die Welle des Rades 1 schwingen kann, und dadurch die drei in Frage kommenden Lagen der Reibrollen vermittelt. h ist biegsam, um die Reibrollen elastisch anzudrücken.
[Abbildung]
Fig. 363.
[Abbildung]
Fig. 364.
Es giebt auch Kehrgetriebe, bei welchen die andere Drehrichtung mit oder ohne Geschwindigkeitsänderung durch Verschieben von Stirnrädern in deren Axenrichtung bewirkt wird.2)
Schliesslich möge noch der Reibrollenantrieb, Fig. 364, angeführt werden;3)b ist ein inneres, c ein äusseres Reibrad, die Reibrolle a passt sowohl zu dem einen wie zu dem andern und kann, vermöge beweglicher Lagerung gegen b oder c gedrückt werden. Man erhält in der einen Dreh- richtung eine grössere, in der andern eine kleinere Geschwindigkeit. Im übrigen erinnert dieser Antrieb an den durch Fig. 339, S. 168 dargestellten.
5. Das Ein- und Ausrücken des Betriebes bewirkt man durch Ver- schiebung von Kupplungstheilen, Rädern, Reibrollen und Treibriemen. Es gehören die betr. Einrichtungen dem allgemeinen Maschinenbau an und können deshalb als bekannt angenommen werden. Einige derselben sind
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1894, S. 1254, mit Abb.
2) Verhandl. d. Ver. z. Bef. d. Gewerbfleisses, 1829, S. 301; 1831, S. 253, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 638, m. Abb. Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen, 15. Nov. 1896, S. 36, mit Abb. The Iron Age, 4. Febr. 1897, S. 7, mit Abb.
3) The pract. mechanic’s Journal, Mai 1856, S. 31, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 12
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
drehen sich frei um die Welle f. Mittels eines Kuppelstücks k lässt sich
aber d oder e mit der Welle f fest verbinden. 1)
Bei Stirnrad- und Reibungsrad-Betrieb lässt sich die Umkehr der Dreh-
richtung durch Einschaltung eines Hilfsrades erreichen. Fig. 362 zeigt die
gebräuchlichste der hierher gehörenden Ausführungsformen, welche man
Wendeherz zu nennen pflegt. Rad 1 greift in Rad 2 und dieses in Rad
3; es dreht sich daher 3 entgegengesetzt von 2. Die Lager der Räder 2
und 3 sind dem Lager von 1 so angelenkt, dass erstere um letzteres
schwingen können, somit entweder 2 oder 3 mit dem Rade 4 in Eingriff
zu bringen ist, oder — in der Mittellage — Rad 4 überhaupt frei bleibt.
Fig. 363 zeigt eine von dem vorigen wenig abweichende Anordnung für
Reibräderbetrieb. Das Zahnrad 1 greift in 2 und dieses in 3. Mit letz-
teren beiden Rädern sind Reibrollen verbunden, welche zur Innenfläche
des Reibradkranzes R passen. Es sind nun die Räder 2 und 3 nebst deren
Reibrollen am Hebel h gelagert, welcher um die Welle des Rades 1 schwingen
kann, und dadurch die drei in Frage kommenden Lagen der Reibrollen
vermittelt. h ist biegsam, um die Reibrollen elastisch anzudrücken.
[Abbildung Fig. 363. ]
[Abbildung Fig. 364. ]
Es giebt auch Kehrgetriebe, bei welchen die andere Drehrichtung mit
oder ohne Geschwindigkeitsänderung durch Verschieben von Stirnrädern in
deren Axenrichtung bewirkt wird. 2)
Schliesslich möge noch der Reibrollenantrieb, Fig. 364, angeführt
werden; 3) b ist ein inneres, c ein äusseres Reibrad, die Reibrolle a passt
sowohl zu dem einen wie zu dem andern und kann, vermöge beweglicher
Lagerung gegen b oder c gedrückt werden. Man erhält in der einen Dreh-
richtung eine grössere, in der andern eine kleinere Geschwindigkeit. Im
übrigen erinnert dieser Antrieb an den durch Fig. 339, S. 168 dargestellten.
5. Das Ein- und Ausrücken des Betriebes bewirkt man durch Ver-
schiebung von Kupplungstheilen, Rädern, Reibrollen und Treibriemen. Es
gehören die betr. Einrichtungen dem allgemeinen Maschinenbau an und
können deshalb als bekannt angenommen werden. Einige derselben sind
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1894, S. 1254, mit Abb.
2) Verhandl. d. Ver. z. Bef. d. Gewerbfleisses, 1829, S. 301; 1831, S. 253, mit Abb.
Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 638, m. Abb. Zeitschr. f. Werkzeugmaschinen,
15. Nov. 1896, S. 36, mit Abb. The Iron Age, 4. Febr. 1897, S. 7, mit Abb.
3) The pract. mechanic’s Journal, Mai 1856, S. 31, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 12
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/191>, abgerufen am 24.11.2024.
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