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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Einleitung.
dende Zeit eine kurze ist. Es können oft geringfügige Einrichtungen zur
Abkürzung jener Zeit dienen. Bei kleinen Werkstücken, die ohne weiteres
mittels der Hand vor- und abgelegt werden, ist der Ort, von dem die vor-
zulegenden Stücke entnommen und der zweite, wohin die bearbeiteten
Stücke abgelegt werden, nicht selten von Bedeutung. Liegen diese Orte
bequem, handlich, so kann der Arbeiter das Vor- und Ablegen dauernd
rasch bewirken, liegen sie unbequem, so ermüdet der Arbeiter vorzeitig,
die Arbeit verläuft langsamer oder es werden häufiger Pausen gemacht.
Muss der Arbeiter wegen des Gewichts der Stücke seine volle Kraft ein-
setzen, so ist noch wichtiger das Vor- und Ablegen möglichst bequem zu
machen. Und das ist nicht selten kostenlos zu erreichen, wenn beim Ent-
wurf mit der nöthigen Umsicht verfahren wird. Es lassen sich hierfür
keine weiteren Anweisungen geben, vielmehr ist die Aufgabe nur dadurch
zu lösen, dass der Entwerfende sich ganz in die Rolle des bedienenden
Arbeiters hineindenkt, dessen Thätigkeit nach Zeit und Kraftaufwand im
Geiste durchführt. Dabei findet er die hinwegzuräumenden Schwierigkeiten.

Bei schweren Werkstücken entstehen oft grosse Zeitverluste dadurch,
dass Hilfsarbeiter herbeigerufen werden müssen oder der zur Hilfeleistung
bestimmte Krahn zu der Zeit, wo er hier nöthig ist, an anderer Stelle ge-
braucht wird. Wie häufig würde es sich in einem Jahr bezahlt machen,
wenn man die betreffende Maschine mit eigenem Krahn versähe, sei es, um
Hilfsarbeiter entbehrlich, sei es, um sie von den auch anderen Maschinen
dienstbaren Hebevorrichtungen unabhängig zu machen.

Das Beobachten der arbeitenden Werkzeuge, beziehungsweise
der stattfindenden Bearbeitung ist eine zweite Hauptaufgabe des bedienen-
den Arbeiters. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass für eine gute Be-
leuchtung der zu beobachtenden Stellen gesorgt werden soll, und doch ist
-- wie man häufig findet -- nicht unnöthig hieran zu erinnern. Der
Arbeiter soll nach dem, was er beobachtet, die Maschine steuern. Da
finden sich denn viele, anscheinend vortrefflich durchgebildete Maschinen,
bei denen der Ort, an welchem die Steuerung vorzunehmen ist, weit ab
liegt von der Stelle, an welcher der Erfolg dieses Steuerns beobachtet
werden kann. Ja, es kommt vor, dass das Steuern an zwei oder drei von
der Beobachtungsstelle und von einander ziemlich entfernten Stellen statt-
finden muss! Welche Zeitverluste sind hiermit verbunden! Welche Ge-
fahren für Maschine und Werkstück! Nicht selten sind die Maschinen über-
reich mit Steuerungsmitteln versehen, welche ihr eine weitgehende Ver-
wendbarkeit verleihen sollen. Die Benutzung dieser Steuerungsmittel ist
dann thatsächlich eine begrenzte, und zwar weil der Arbeiter sie nicht zu
behandeln versteht. Es ist zu viel geboten, als dass ein gewöhnlicher
Arbeiter, selbst wenn dieser mit gutem Auffassungsvermögen ausgestattet
und von dem besten Willen beseelt ist, die gebotenen Möglichkeiten aus-
zunutzen vermöchte, oder es fehlt an Uebersichtlichkeit, so dass manche
Verstellbarkeiten vergessen und manche Missgriffe gemacht werden.

Um gute Pflege der Maschinen zu sichern, muss grosse Sorgfalt
auf ihre Reinlichkeit und auf die Ordnung der Hilfswerkzeuge verwendet
werden. Auch hier hat der Entwerfende einzugreifen; er soll dafür sorgen,
dass dem Arbeiter die Reinhaltung der Maschine und die Ordnung in den
losen Hilfsmitteln leicht wird. Wenn das Schmieröl von den Lagerstellen
herabfliesst, wenn rein zu haltende Stellen schwer zugänglich liegen, das

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Einleitung.
dende Zeit eine kurze ist. Es können oft geringfügige Einrichtungen zur
Abkürzung jener Zeit dienen. Bei kleinen Werkstücken, die ohne weiteres
mittels der Hand vor- und abgelegt werden, ist der Ort, von dem die vor-
zulegenden Stücke entnommen und der zweite, wohin die bearbeiteten
Stücke abgelegt werden, nicht selten von Bedeutung. Liegen diese Orte
bequem, handlich, so kann der Arbeiter das Vor- und Ablegen dauernd
rasch bewirken, liegen sie unbequem, so ermüdet der Arbeiter vorzeitig,
die Arbeit verläuft langsamer oder es werden häufiger Pausen gemacht.
Muss der Arbeiter wegen des Gewichts der Stücke seine volle Kraft ein-
setzen, so ist noch wichtiger das Vor- und Ablegen möglichst bequem zu
machen. Und das ist nicht selten kostenlos zu erreichen, wenn beim Ent-
wurf mit der nöthigen Umsicht verfahren wird. Es lassen sich hierfür
keine weiteren Anweisungen geben, vielmehr ist die Aufgabe nur dadurch
zu lösen, dass der Entwerfende sich ganz in die Rolle des bedienenden
Arbeiters hineindenkt, dessen Thätigkeit nach Zeit und Kraftaufwand im
Geiste durchführt. Dabei findet er die hinwegzuräumenden Schwierigkeiten.

Bei schweren Werkstücken entstehen oft grosse Zeitverluste dadurch,
dass Hilfsarbeiter herbeigerufen werden müssen oder der zur Hilfeleistung
bestimmte Krahn zu der Zeit, wo er hier nöthig ist, an anderer Stelle ge-
braucht wird. Wie häufig würde es sich in einem Jahr bezahlt machen,
wenn man die betreffende Maschine mit eigenem Krahn versähe, sei es, um
Hilfsarbeiter entbehrlich, sei es, um sie von den auch anderen Maschinen
dienstbaren Hebevorrichtungen unabhängig zu machen.

Das Beobachten der arbeitenden Werkzeuge, beziehungsweise
der stattfindenden Bearbeitung ist eine zweite Hauptaufgabe des bedienen-
den Arbeiters. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass für eine gute Be-
leuchtung der zu beobachtenden Stellen gesorgt werden soll, und doch ist
— wie man häufig findet — nicht unnöthig hieran zu erinnern. Der
Arbeiter soll nach dem, was er beobachtet, die Maschine steuern. Da
finden sich denn viele, anscheinend vortrefflich durchgebildete Maschinen,
bei denen der Ort, an welchem die Steuerung vorzunehmen ist, weit ab
liegt von der Stelle, an welcher der Erfolg dieses Steuerns beobachtet
werden kann. Ja, es kommt vor, dass das Steuern an zwei oder drei von
der Beobachtungsstelle und von einander ziemlich entfernten Stellen statt-
finden muss! Welche Zeitverluste sind hiermit verbunden! Welche Ge-
fahren für Maschine und Werkstück! Nicht selten sind die Maschinen über-
reich mit Steuerungsmitteln versehen, welche ihr eine weitgehende Ver-
wendbarkeit verleihen sollen. Die Benutzung dieser Steuerungsmittel ist
dann thatsächlich eine begrenzte, und zwar weil der Arbeiter sie nicht zu
behandeln versteht. Es ist zu viel geboten, als dass ein gewöhnlicher
Arbeiter, selbst wenn dieser mit gutem Auffassungsvermögen ausgestattet
und von dem besten Willen beseelt ist, die gebotenen Möglichkeiten aus-
zunutzen vermöchte, oder es fehlt an Uebersichtlichkeit, so dass manche
Verstellbarkeiten vergessen und manche Missgriffe gemacht werden.

Um gute Pflege der Maschinen zu sichern, muss grosse Sorgfalt
auf ihre Reinlichkeit und auf die Ordnung der Hilfswerkzeuge verwendet
werden. Auch hier hat der Entwerfende einzugreifen; er soll dafür sorgen,
dass dem Arbeiter die Reinhaltung der Maschine und die Ordnung in den
losen Hilfsmitteln leicht wird. Wenn das Schmieröl von den Lagerstellen
herabfliesst, wenn rein zu haltende Stellen schwer zugänglich liegen, das

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/17>, abgerufen am 27.11.2024.