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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
durch ein zweites Kreuzgelenk aufgehoben wird, wenn folgende Bedin-
gungen erfüllt werden: es müssen die Neigungswinkel der Axen jedes
Kreuzgelenks unter sich gleich sein und die Gelenktheile des einen
Kreuzgelenks gegenüber dessen Neigungsebene gerade so liegen, wie
die des anderen zu der diesem angehörigen Neigungsebene. Diese allge-
meinen Bedingungen werden nun erfüllt, wenn die drei Wellen a, b und c
Fig. 294 in gemeinschaftlicher Ebene liegen, die beiden Winkel a irgend-
welche Grösse haben, aber unter sich gleich sind und die an b festen
Bügel in gemeinsamer Ebene liegen. Es eignet sich ein solches Kreuz-
gelenkpaar sonach für die Bewegungsübertragung zwischen zwei zu einander
[Abbildung] Fig. 294.
gleichlaufend liegenden Wellen a und c, auch wenn deren Abstand ver-
änderlich sein soll; es ist nur noch nöthig, die Welle b so einzurichten, dass
sie nach Bedarf sich verlängert oder verkürzt. Letzteres ermöglicht eine
Welle, die aus zwei sich nach Art der Fernrohrtheile in einander ver-
schiebenden Hälften besteht; haben diese Wellen kreisrunden Querschnitt,
so pflegt man sie durch einen Splint zu kuppeln, welcher in der einen
Welle festsitzt, in einem längeren Schlitz der anderen Welle sich aber frei
verschieben lässt. Die Zwischenwelle b, Fig. 295, wird nur durch die Kreuz-
[Abbildung] Fig. 295.
gelenke gestützt, während die Wellen a und c hart an den Gelenken bei
l l gelagert sind; die Welle c kann z. B. in den Richtungen der eingezeichne-
ten beiden Pfeile sich verschieben, während die Lager von a ihren Ort
nicht verlassen. Diese Bewegungsübertragung kommt fast nur für Schalt-
zwecke zur Verwendung. Fig. 296 zeigt ein zugehöriges Kreuzgelenk im
Schnitt und in Ansicht. Es ist in die, auf a bezw. b festen Gabeln g ein
Herzstück h gelegt, welches die Gestalt eines Kugelausschnittes hat. Vier
Schrauben i finden ihr Muttergewinde in dem Herzstück und sind so stark
angezogen, dass ihre Köpfe als Zapfen dienen können. Einfacher ist die

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
durch ein zweites Kreuzgelenk aufgehoben wird, wenn folgende Bedin-
gungen erfüllt werden: es müssen die Neigungswinkel der Axen jedes
Kreuzgelenks unter sich gleich sein und die Gelenktheile des einen
Kreuzgelenks gegenüber dessen Neigungsebene gerade so liegen, wie
die des anderen zu der diesem angehörigen Neigungsebene. Diese allge-
meinen Bedingungen werden nun erfüllt, wenn die drei Wellen a, b und c
Fig. 294 in gemeinschaftlicher Ebene liegen, die beiden Winkel a irgend-
welche Grösse haben, aber unter sich gleich sind und die an b festen
Bügel in gemeinsamer Ebene liegen. Es eignet sich ein solches Kreuz-
gelenkpaar sonach für die Bewegungsübertragung zwischen zwei zu einander
[Abbildung] Fig. 294.
gleichlaufend liegenden Wellen a und c, auch wenn deren Abstand ver-
änderlich sein soll; es ist nur noch nöthig, die Welle b so einzurichten, dass
sie nach Bedarf sich verlängert oder verkürzt. Letzteres ermöglicht eine
Welle, die aus zwei sich nach Art der Fernrohrtheile in einander ver-
schiebenden Hälften besteht; haben diese Wellen kreisrunden Querschnitt,
so pflegt man sie durch einen Splint zu kuppeln, welcher in der einen
Welle festsitzt, in einem längeren Schlitz der anderen Welle sich aber frei
verschieben lässt. Die Zwischenwelle b, Fig. 295, wird nur durch die Kreuz-
[Abbildung] Fig. 295.
gelenke gestützt, während die Wellen a und c hart an den Gelenken bei
l l gelagert sind; die Welle c kann z. B. in den Richtungen der eingezeichne-
ten beiden Pfeile sich verschieben, während die Lager von a ihren Ort
nicht verlassen. Diese Bewegungsübertragung kommt fast nur für Schalt-
zwecke zur Verwendung. Fig. 296 zeigt ein zugehöriges Kreuzgelenk im
Schnitt und in Ansicht. Es ist in die, auf a bezw. b festen Gabeln g ein
Herzstück h gelegt, welches die Gestalt eines Kugelausschnittes hat. Vier
Schrauben i finden ihr Muttergewinde in dem Herzstück und sind so stark
angezogen, dass ihre Köpfe als Zapfen dienen können. Einfacher ist die

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[147/0161] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. durch ein zweites Kreuzgelenk aufgehoben wird, wenn folgende Bedin- gungen erfüllt werden: es müssen die Neigungswinkel der Axen jedes Kreuzgelenks unter sich gleich sein und die Gelenktheile des einen Kreuzgelenks gegenüber dessen Neigungsebene gerade so liegen, wie die des anderen zu der diesem angehörigen Neigungsebene. Diese allge- meinen Bedingungen werden nun erfüllt, wenn die drei Wellen a, b und c Fig. 294 in gemeinschaftlicher Ebene liegen, die beiden Winkel a irgend- welche Grösse haben, aber unter sich gleich sind und die an b festen Bügel in gemeinsamer Ebene liegen. Es eignet sich ein solches Kreuz- gelenkpaar sonach für die Bewegungsübertragung zwischen zwei zu einander [Abbildung Fig. 294.] gleichlaufend liegenden Wellen a und c, auch wenn deren Abstand ver- änderlich sein soll; es ist nur noch nöthig, die Welle b so einzurichten, dass sie nach Bedarf sich verlängert oder verkürzt. Letzteres ermöglicht eine Welle, die aus zwei sich nach Art der Fernrohrtheile in einander ver- schiebenden Hälften besteht; haben diese Wellen kreisrunden Querschnitt, so pflegt man sie durch einen Splint zu kuppeln, welcher in der einen Welle festsitzt, in einem längeren Schlitz der anderen Welle sich aber frei verschieben lässt. Die Zwischenwelle b, Fig. 295, wird nur durch die Kreuz- [Abbildung Fig. 295.] gelenke gestützt, während die Wellen a und c hart an den Gelenken bei l l gelagert sind; die Welle c kann z. B. in den Richtungen der eingezeichne- ten beiden Pfeile sich verschieben, während die Lager von a ihren Ort nicht verlassen. Diese Bewegungsübertragung kommt fast nur für Schalt- zwecke zur Verwendung. Fig. 296 zeigt ein zugehöriges Kreuzgelenk im Schnitt und in Ansicht. Es ist in die, auf a bezw. b festen Gabeln g ein Herzstück h gelegt, welches die Gestalt eines Kugelausschnittes hat. Vier Schrauben i finden ihr Muttergewinde in dem Herzstück und sind so stark angezogen, dass ihre Köpfe als Zapfen dienen können. Einfacher ist die 10*

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/161>, abgerufen am 23.11.2024.