Fügt man diesem Druck P noch 3660 kg, welche sich auf die beiden Rastpunkte vertheilen, hinzu, so erhält man:
auf R1 : 889 + 1830 = 2719 kg
zusammen 4549 kg
" R2 : 1830 = 1830 "
als den für die Reibung geforderten Betrag.
Die Schraube hat mit rund 4550 kg zu drücken; ihr Kerndurchmesser beträgt 21,3 mm, also entfällt auf jedes qmm seiner Querschnittsfläche 12,8 kg.
Wenn man statt der Einspannungsweise der Fig. 177 -- ähnlich Fig. 176 und 175 -- eine der durch die Fig. 178 bis 187 dargestellten, bei denen nur dem Druck in der Axenrichtung des Stichels durch Reibung entgegenzutreten ist, gewählt hätte, so würde die Druckschraube weit weniger in Anspruch genommen werden, bei dem vorliegenden Beispiel nur mit: 180 : 0,2 = 900 kg, welcher Betrag dem, durch die lothrecht nach unten wirkende Kraft von 400 kg, d. h. auf R1 mit 889 kg fast allein geliefert wird. Daraus folgt, dass die bequemere Einstellbarkeit der durch Fig. 175--177 gezeigten Vorrichtungen, gegenüber den der Fig. 178--187 durch weit grössere Druckkräfte erkauft werden muss.
[Abbildung]
Fig. 189.
[Abbildung]
Fig. 190.
Hiernach kennzeichnet sich die Einspannvorrich- tung, welche Fig. 189 und 190 darstellen, ohne wei- teres als nur für leichte Späne geeignet. Der einem Grabstichel ähnliche Sti- chel s steckt in einer ge- spaltenen, äusserlich run- den Hülse a. Diese liegt in dem Sattel b und wird überdeckt von dem Körper c, welcher mit dem Schraubenbolzen d aus einem Stück gefertigt ist. Durch Anziehen der Schraube wird s eingeklemmt, und das Ganze an der Rast R festgehalten; nach Lösen der Schraube kann man den Stichel in seiner Längenrichtung verschieben und um zwei Axen drehen.
Bei Hobel- und Stossmaschinen, aber auch bei Drehbänken befestigt man den Stichel häufig mit Hilfe von sogenannten Aufspann-Nuthen. In Nuthen förmigen Querschnitts der Rast R halten sich die Bügel a, Fig. 191 und 192, welche mit dem Muttergewinde der Druckschrauben b versehen sind. Durch Verschiebung der Bügel in den Aufspann-Nuthen, kann man dem Stichel s verschiedne Lagen geben; es ist vor allem möglich, durch mehrere Druckschrauben den Stichel recht festzuhalten.
Die Fig. 193 und 194 zeigen eine Sticheleinspannung für den Fall, dass der Stichelwiderstand besonders gross ist, in theilweiser Vorderansicht und im Querschnitt. Es soll der Stichel die Einspannvorrichtung zuweilen erheblich überragen, weshalb die Einschaltung eines Stichelhalters vorge- sehen, also der Einspannungsraum hoch und weit gemacht ist. Dieser be- steht in einer 800 mm langen Rinne, über deren Ränder 4 Bügel greifen. Am oberen Ende, Fig. 193 sieht man einen fünften Bügel, mit dessen Schraube der in die Längenrichtung des Stichelhalters fallende Druck auf- genommen werden kann.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fügt man diesem Druck P noch 3660 kg, welche sich auf die beiden Rastpunkte vertheilen, hinzu, so erhält man:
auf R1 : 889 + 1830 = 2719 kg
zusammen 4549 kg
„ R2 : 1830 = 1830 „
als den für die Reibung geforderten Betrag.
Die Schraube hat mit rund 4550 kg zu drücken; ihr Kerndurchmesser beträgt 21,3 mm, also entfällt auf jedes qmm seiner Querschnittsfläche 12,8 kg.
Wenn man statt der Einspannungsweise der Fig. 177 — ähnlich Fig. 176 und 175 — eine der durch die Fig. 178 bis 187 dargestellten, bei denen nur dem Druck in der Axenrichtung des Stichels durch Reibung entgegenzutreten ist, gewählt hätte, so würde die Druckschraube weit weniger in Anspruch genommen werden, bei dem vorliegenden Beispiel nur mit: 180 : 0,2 = 900 kg, welcher Betrag dem, durch die lothrecht nach unten wirkende Kraft von 400 kg, d. h. auf R1 mit 889 kg fast allein geliefert wird. Daraus folgt, dass die bequemere Einstellbarkeit der durch Fig. 175—177 gezeigten Vorrichtungen, gegenüber den der Fig. 178—187 durch weit grössere Druckkräfte erkauft werden muss.
[Abbildung]
Fig. 189.
[Abbildung]
Fig. 190.
Hiernach kennzeichnet sich die Einspannvorrich- tung, welche Fig. 189 und 190 darstellen, ohne wei- teres als nur für leichte Späne geeignet. Der einem Grabstichel ähnliche Sti- chel s steckt in einer ge- spaltenen, äusserlich run- den Hülse a. Diese liegt in dem Sattel b und wird überdeckt von dem Körper c, welcher mit dem Schraubenbolzen d aus einem Stück gefertigt ist. Durch Anziehen der Schraube wird s eingeklemmt, und das Ganze an der Rast R festgehalten; nach Lösen der Schraube kann man den Stichel in seiner Längenrichtung verschieben und um zwei Axen drehen.
Bei Hobel- und Stossmaschinen, aber auch bei Drehbänken befestigt man den Stichel häufig mit Hilfe von sogenannten Aufspann-Nuthen. In Nuthen ⟘ förmigen Querschnitts der Rast R halten sich die Bügel a, Fig. 191 und 192, welche mit dem Muttergewinde der Druckschrauben b versehen sind. Durch Verschiebung der Bügel in den Aufspann-Nuthen, kann man dem Stichel s verschiedne Lagen geben; es ist vor allem möglich, durch mehrere Druckschrauben den Stichel recht festzuhalten.
Die Fig. 193 und 194 zeigen eine Sticheleinspannung für den Fall, dass der Stichelwiderstand besonders gross ist, in theilweiser Vorderansicht und im Querschnitt. Es soll der Stichel die Einspannvorrichtung zuweilen erheblich überragen, weshalb die Einschaltung eines Stichelhalters vorge- sehen, also der Einspannungsraum hoch und weit gemacht ist. Dieser be- steht in einer 800 mm langen Rinne, über deren Ränder 4 Bügel greifen. Am oberen Ende, Fig. 193 sieht man einen fünften Bügel, mit dessen Schraube der in die Längenrichtung des Stichelhalters fallende Druck auf- genommen werden kann.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0114"n="100"/><fwplace="top"type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/><p>Fügt man diesem Druck <hirendition="#i">P</hi> noch 3660 kg, welche sich auf die beiden<lb/>
Rastpunkte vertheilen, hinzu, so erhält man:<lb/><hirendition="#c"><listrend="braced"><item>auf <hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sub">1</hi> : 889 + 1830 = 2719 kg</item><lb/><item>„<hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sub">2</hi> : 1830 = 1830 „</item><trailer>zusammen<lb/>
4549 kg</trailer></list></hi><lb/>
als den für die Reibung geforderten Betrag.</p><lb/><p>Die Schraube hat mit rund 4550 kg zu drücken; ihr Kerndurchmesser<lb/>
beträgt 21,3 mm, also entfällt auf jedes qmm seiner Querschnittsfläche<lb/>
12,8 kg.</p><lb/><p>Wenn man statt der Einspannungsweise der Fig. 177 — ähnlich<lb/>
Fig. 176 und 175 — eine der durch die Fig. 178 bis 187 dargestellten,<lb/>
bei denen nur dem Druck in der Axenrichtung des Stichels durch Reibung<lb/>
entgegenzutreten ist, gewählt hätte, so würde die Druckschraube weit<lb/>
weniger in Anspruch genommen werden, bei dem vorliegenden Beispiel nur<lb/>
mit: 180 : 0,2 = 900 kg, welcher Betrag dem, durch die lothrecht nach unten<lb/>
wirkende Kraft von 400 kg, d. h. auf <hirendition="#i">R</hi><hirendition="#sub">1</hi> mit 889 kg fast allein geliefert<lb/>
wird. Daraus folgt, dass die bequemere Einstellbarkeit der durch Fig. 175—177<lb/>
gezeigten Vorrichtungen, gegenüber den der Fig. 178—187 durch weit<lb/>
grössere Druckkräfte erkauft werden muss.</p><lb/><figure><head>Fig. 189.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 190.</head></figure><lb/><p>Hiernach kennzeichnet<lb/>
sich die Einspannvorrich-<lb/>
tung, welche Fig. 189 und<lb/>
190 darstellen, ohne wei-<lb/>
teres als nur für leichte<lb/>
Späne geeignet. Der einem<lb/>
Grabstichel ähnliche Sti-<lb/>
chel <hirendition="#i">s</hi> steckt in einer ge-<lb/>
spaltenen, äusserlich run-<lb/>
den Hülse <hirendition="#i">a</hi>. Diese liegt<lb/>
in dem Sattel <hirendition="#i">b</hi> und wird<lb/>
überdeckt von dem Körper<lb/><hirendition="#i">c</hi>, welcher mit dem Schraubenbolzen <hirendition="#i">d</hi> aus einem Stück gefertigt ist.<lb/>
Durch Anziehen der Schraube wird <hirendition="#i">s</hi> eingeklemmt, und das Ganze an<lb/>
der Rast <hirendition="#i">R</hi> festgehalten; nach Lösen der Schraube kann man den Stichel<lb/>
in seiner Längenrichtung verschieben und um zwei Axen drehen.</p><lb/><p>Bei Hobel- und Stossmaschinen, aber auch bei Drehbänken befestigt<lb/>
man den Stichel häufig mit Hilfe von sogenannten Aufspann-Nuthen. In<lb/>
Nuthen ⟘ förmigen Querschnitts der Rast <hirendition="#i">R</hi> halten sich die Bügel <hirendition="#i">a</hi>, Fig. 191<lb/>
und 192, welche mit dem Muttergewinde der Druckschrauben <hirendition="#i">b</hi> versehen<lb/>
sind. Durch Verschiebung der Bügel in den Aufspann-Nuthen, kann man<lb/>
dem Stichel <hirendition="#i">s</hi> verschiedne Lagen geben; es ist vor allem möglich, durch<lb/>
mehrere Druckschrauben den Stichel recht festzuhalten.</p><lb/><p>Die Fig. 193 und 194 zeigen eine Sticheleinspannung für den Fall,<lb/>
dass der Stichelwiderstand besonders gross ist, in theilweiser Vorderansicht<lb/>
und im Querschnitt. Es soll der Stichel die Einspannvorrichtung zuweilen<lb/>
erheblich überragen, weshalb die Einschaltung eines Stichelhalters vorge-<lb/>
sehen, also der Einspannungsraum hoch und weit gemacht ist. Dieser be-<lb/>
steht in einer 800 mm langen Rinne, über deren Ränder 4 Bügel greifen.<lb/>
Am oberen Ende, Fig. 193 sieht man einen fünften Bügel, mit dessen<lb/>
Schraube der in die Längenrichtung des Stichelhalters fallende Druck auf-<lb/>
genommen werden kann.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[100/0114]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fügt man diesem Druck P noch 3660 kg, welche sich auf die beiden
Rastpunkte vertheilen, hinzu, so erhält man:
auf R1 : 889 + 1830 = 2719 kg
„ R2 : 1830 = 1830 „zusammen
4549 kg
als den für die Reibung geforderten Betrag.
Die Schraube hat mit rund 4550 kg zu drücken; ihr Kerndurchmesser
beträgt 21,3 mm, also entfällt auf jedes qmm seiner Querschnittsfläche
12,8 kg.
Wenn man statt der Einspannungsweise der Fig. 177 — ähnlich
Fig. 176 und 175 — eine der durch die Fig. 178 bis 187 dargestellten,
bei denen nur dem Druck in der Axenrichtung des Stichels durch Reibung
entgegenzutreten ist, gewählt hätte, so würde die Druckschraube weit
weniger in Anspruch genommen werden, bei dem vorliegenden Beispiel nur
mit: 180 : 0,2 = 900 kg, welcher Betrag dem, durch die lothrecht nach unten
wirkende Kraft von 400 kg, d. h. auf R1 mit 889 kg fast allein geliefert
wird. Daraus folgt, dass die bequemere Einstellbarkeit der durch Fig. 175—177
gezeigten Vorrichtungen, gegenüber den der Fig. 178—187 durch weit
grössere Druckkräfte erkauft werden muss.
[Abbildung Fig. 189. ]
[Abbildung Fig. 190. ]
Hiernach kennzeichnet
sich die Einspannvorrich-
tung, welche Fig. 189 und
190 darstellen, ohne wei-
teres als nur für leichte
Späne geeignet. Der einem
Grabstichel ähnliche Sti-
chel s steckt in einer ge-
spaltenen, äusserlich run-
den Hülse a. Diese liegt
in dem Sattel b und wird
überdeckt von dem Körper
c, welcher mit dem Schraubenbolzen d aus einem Stück gefertigt ist.
Durch Anziehen der Schraube wird s eingeklemmt, und das Ganze an
der Rast R festgehalten; nach Lösen der Schraube kann man den Stichel
in seiner Längenrichtung verschieben und um zwei Axen drehen.
Bei Hobel- und Stossmaschinen, aber auch bei Drehbänken befestigt
man den Stichel häufig mit Hilfe von sogenannten Aufspann-Nuthen. In
Nuthen ⟘ förmigen Querschnitts der Rast R halten sich die Bügel a, Fig. 191
und 192, welche mit dem Muttergewinde der Druckschrauben b versehen
sind. Durch Verschiebung der Bügel in den Aufspann-Nuthen, kann man
dem Stichel s verschiedne Lagen geben; es ist vor allem möglich, durch
mehrere Druckschrauben den Stichel recht festzuhalten.
Die Fig. 193 und 194 zeigen eine Sticheleinspannung für den Fall,
dass der Stichelwiderstand besonders gross ist, in theilweiser Vorderansicht
und im Querschnitt. Es soll der Stichel die Einspannvorrichtung zuweilen
erheblich überragen, weshalb die Einschaltung eines Stichelhalters vorge-
sehen, also der Einspannungsraum hoch und weit gemacht ist. Dieser be-
steht in einer 800 mm langen Rinne, über deren Ränder 4 Bügel greifen.
Am oberen Ende, Fig. 193 sieht man einen fünften Bügel, mit dessen
Schraube der in die Längenrichtung des Stichelhalters fallende Druck auf-
genommen werden kann.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/114>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.