Die Sylphe hört ihn gelassen an, giebt keinen Ton von sich, sondern antwortet ihm nur mit einigen Bewegungen, die für Kanzedir mehr Bedeutung hatten, als manche laute Äußerungen. Er ward da- her immer zudringlicher und beherzter. Er wollte und konnte sich nicht länger getäuscht sehen und wagte es daher, auf eine sanfte Weise ihr die Maske abzuziehen.
Wie groß war sein Erstaunen als er, statt Abenza, vor sich Panagathe sah. Panagathe ihrer Seits, welche keinesweges wußte, daß Kanzedir in ihr seine Abenza verhüllt wähnte, freute sich ihrem Neffen einen augenscheinlichen Beweis gegeben zu haben: daß die strenge Liebe, welche er ge- gen Abenza zu hegen schien, nur in seiner Einbildungskraft genährt werde, und daß es nur eines andern Gegenstandes bedürfe, um dieser eine andere Richtung zu geben.
Die Sylphe hoͤrt ihn gelaſſen an, giebt keinen Ton von ſich, ſondern antwortet ihm nur mit einigen Bewegungen, die fuͤr Kanzedir mehr Bedeutung hatten, als manche laute Äußerungen. Er ward da- her immer zudringlicher und beherzter. Er wollte und konnte ſich nicht laͤnger getaͤuſcht ſehen und wagte es daher, auf eine ſanfte Weiſe ihr die Maske abzuziehen.
Wie groß war ſein Erſtaunen als er, ſtatt Abenza, vor ſich Panagathe ſah. Panagathe ihrer Seits, welche keinesweges wußte, daß Kanzedir in ihr ſeine Abenza verhuͤllt waͤhnte, freute ſich ihrem Neffen einen augenſcheinlichen Beweis gegeben zu haben: daß die ſtrenge Liebe, welche er ge- gen Abenza zu hegen ſchien, nur in ſeiner Einbildungskraft genaͤhrt werde, und daß es nur eines andern Gegenſtandes beduͤrfe, um dieſer eine andere Richtung zu geben.
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Die Sylphe hoͤrt ihn gelaſſen an, giebt
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Kanzedir mehr Bedeutung hatten, als
manche laute Äußerungen. Er ward da-
her immer zudringlicher und beherzter. Er
wollte und konnte ſich nicht laͤnger getaͤuſcht
ſehen und wagte es daher, auf eine ſanfte
Weiſe ihr die Maske abzuziehen.
Wie groß war ſein Erſtaunen als er,
ſtatt Abenza, vor ſich Panagathe ſah.
Panagathe ihrer Seits, welche keinesweges
wußte, daß Kanzedir in ihr ſeine Abenza
verhuͤllt waͤhnte, freute ſich ihrem Neffen
einen augenſcheinlichen Beweis gegeben zu
haben: daß die ſtrenge Liebe, welche er ge-
gen Abenza zu hegen ſchien, nur in ſeiner
Einbildungskraft genaͤhrt werde, und daß
es nur eines andern Gegenſtandes beduͤrfe,
um dieſer eine andere Richtung zu geben.
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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/240>, abgerufen am 24.11.2024.
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