chen Grad von Ordnung, daß ihm einige laute Äußerungen über sein Benehmen ge- gen Panagathe entfuhren.
Dies war was Panagathe erwartete, und sie trat nun wieder mit froher Stim- mung und heiterer Miene zu ihm; fragte ihn nach seinem Befinden und fügte end- lich hinzu, daß er von ihrer Seite alle mögliche Hülfe, ihn von einer verzehrenden Leidenschaft zu heilen, erwarten könne.
Den düstern Blick, mit welchem er bei diesen Worten Panagathe zu treffen schien, suchte sie sogleich durch einen Zauber zu verscheuchen, den sie mit einem Wink her- beiführte. Ein Frühstück, das nichts für den Gaumen zu wünschen übrig ließ, stand plötzlich vor Kanzedir. Sylphen in rosen- farbigen Gewändern reichten ihm die edelsten Getränke und Amoretten mit goldenen Schwingen gegürtet, umgaukelten mit dem
chen Grad von Ordnung, daß ihm einige laute Äußerungen uͤber ſein Benehmen ge- gen Panagathe entfuhren.
Dies war was Panagathe erwartete, und ſie trat nun wieder mit froher Stim- mung und heiterer Miene zu ihm; fragte ihn nach ſeinem Befinden und fuͤgte end- lich hinzu, daß er von ihrer Seite alle moͤgliche Huͤlfe, ihn von einer verzehrenden Leidenſchaft zu heilen, erwarten koͤnne.
Den duͤſtern Blick, mit welchem er bei dieſen Worten Panagathe zu treffen ſchien, ſuchte ſie ſogleich durch einen Zauber zu verſcheuchen, den ſie mit einem Wink her- beifuͤhrte. Ein Fruͤhſtuͤck, das nichts fuͤr den Gaumen zu wuͤnſchen uͤbrig ließ, ſtand ploͤtzlich vor Kanzedir. Sylphen in roſen- farbigen Gewaͤndern reichten ihm die edelſten Getraͤnke und Amoretten mit goldenen Schwingen geguͤrtet, umgaukelten mit dem
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chen Grad von Ordnung, daß ihm einige
laute Äußerungen uͤber ſein Benehmen ge-
gen Panagathe entfuhren.
Dies war was Panagathe erwartete,
und ſie trat nun wieder mit froher Stim-
mung und heiterer Miene zu ihm; fragte
ihn nach ſeinem Befinden und fuͤgte end-
lich hinzu, daß er von ihrer Seite alle
moͤgliche Huͤlfe, ihn von einer verzehrenden
Leidenſchaft zu heilen, erwarten koͤnne.
Den duͤſtern Blick, mit welchem er bei
dieſen Worten Panagathe zu treffen ſchien,
ſuchte ſie ſogleich durch einen Zauber zu
verſcheuchen, den ſie mit einem Wink her-
beifuͤhrte. Ein Fruͤhſtuͤck, das nichts fuͤr
den Gaumen zu wuͤnſchen uͤbrig ließ, ſtand
ploͤtzlich vor Kanzedir. Sylphen in roſen-
farbigen Gewaͤndern reichten ihm die edelſten
Getraͤnke und Amoretten mit goldenen
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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/230>, abgerufen am 16.02.2025.
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