sie das Gute, Liebe und Edle, das der Menschheit Zierde je gewesen, mit maje- stätischer Milde und frohem Herzen den Sterblichen gespendet haben. Jhre Schön- heit und tugendsame Denkart hatten ihr die Gunst eines Peri auf ewige Zeiten ero- bert, und die schönsten Tage, welche die Liebe zu schaffen vermag, wurden dort in jener hohen Luftregion, von der edlen Pan- agathe verlebt.
Nie würde die Freuden dieses himmli- schen Aufenthalts jemals eine trübselige Stunde gestört haben, wenn die Gebieterin desselben nicht das Herz einer Sterblichen besessen hätte und daher, bei der von ih- rem Peri ihr verliehenen höheren Macht, es nachdrücklicher empfinden mußte, wie sie diejenigen nicht den strengen Schlüssen des unerbittlichen Schicksals zu entreissen ver- mögend war, für welche die süßen Bande
ſie das Gute, Liebe und Edle, das der Menſchheit Zierde je geweſen, mit maje- ſtaͤtiſcher Milde und frohem Herzen den Sterblichen geſpendet haben. Jhre Schoͤn- heit und tugendſame Denkart hatten ihr die Gunſt eines Peri auf ewige Zeiten ero- bert, und die ſchoͤnſten Tage, welche die Liebe zu ſchaffen vermag, wurden dort in jener hohen Luftregion, von der edlen Pan- agathe verlebt.
Nie wuͤrde die Freuden dieſes himmli- ſchen Aufenthalts jemals eine truͤbſelige Stunde geſtoͤrt haben, wenn die Gebieterin deſſelben nicht das Herz einer Sterblichen beſeſſen haͤtte und daher, bei der von ih- rem Peri ihr verliehenen hoͤheren Macht, es nachdruͤcklicher empfinden mußte, wie ſie diejenigen nicht den ſtrengen Schluͤſſen des unerbittlichen Schickſals zu entreiſſen ver- moͤgend war, fuͤr welche die ſuͤßen Bande
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ſie das Gute, Liebe und Edle, das der
Menſchheit Zierde je geweſen, mit maje-
ſtaͤtiſcher Milde und frohem Herzen den
Sterblichen geſpendet haben. Jhre Schoͤn-
heit und tugendſame Denkart hatten ihr die
Gunſt eines Peri auf ewige Zeiten ero-
bert, und die ſchoͤnſten Tage, welche die
Liebe zu ſchaffen vermag, wurden dort in
jener hohen Luftregion, von der edlen Pan-
agathe verlebt.
Nie wuͤrde die Freuden dieſes himmli-
ſchen Aufenthalts jemals eine truͤbſelige
Stunde geſtoͤrt haben, wenn die Gebieterin
deſſelben nicht das Herz einer Sterblichen
beſeſſen haͤtte und daher, bei der von ih-
rem Peri ihr verliehenen hoͤheren Macht,
es nachdruͤcklicher empfinden mußte, wie ſie
diejenigen nicht den ſtrengen Schluͤſſen des
unerbittlichen Schickſals zu entreiſſen ver-
moͤgend war, fuͤr welche die ſuͤßen Bande
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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/217>, abgerufen am 24.11.2024.
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