[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.auf der verderbten Erde geathmet. Er Aber ach! Was mußte er thun, damit Jn diese Gedanken vertieft, stand er auf der verderbten Erde geathmet. Er Aber ach! Was mußte er thun, damit Jn dieſe Gedanken vertieft, ſtand er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="14"/> auf der verderbten Erde geathmet. Er<lb/> fuͤhlte es: dieſer einzige Blick hatte uͤber<lb/> ſein Leben entſchieden, — <hi rendition="#g">Sie</hi>, oder den<lb/><hi rendition="#g">Tod</hi>! —</p><lb/> <p>Aber ach! Was mußte er thun, damit<lb/> ſie ihn liebte? — Sichtbar, oder unſichtbar,<lb/> durfte er es hoffen? — Der ſchoͤne Buſen<lb/> hob ſich ſo ruhig. — Jn dieſen Engelzuͤgen<lb/> war keine Spur irgend einer Leidenſchaft<lb/> zu entdecken. — Der ganze Frieden des<lb/> Himmels ſchien ſie zu umſchweben. — Wo-<lb/> zu haͤtte ſie ſeiner Liebe bedurft? —</p><lb/> <p>Jn dieſe Gedanken vertieft, ſtand er<lb/> unſichtbar an ihrem Lager; als ein wunder-<lb/> ſchoͤner Vogel bey Zoraïdens Haupte ſich<lb/> niederlies. Kurz darauf folgte ihm ein<lb/> Anderer, dieſem ein dritter, bis in wenig<lb/> Minuten das theure Maͤdchen von einem<lb/> Voͤgelchore umgeben war. Unter ſuͤßem<lb/> Gezwitſcher, zwickten ſie bald hie, bald<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0018]
auf der verderbten Erde geathmet. Er
fuͤhlte es: dieſer einzige Blick hatte uͤber
ſein Leben entſchieden, — Sie, oder den
Tod! —
Aber ach! Was mußte er thun, damit
ſie ihn liebte? — Sichtbar, oder unſichtbar,
durfte er es hoffen? — Der ſchoͤne Buſen
hob ſich ſo ruhig. — Jn dieſen Engelzuͤgen
war keine Spur irgend einer Leidenſchaft
zu entdecken. — Der ganze Frieden des
Himmels ſchien ſie zu umſchweben. — Wo-
zu haͤtte ſie ſeiner Liebe bedurft? —
Jn dieſe Gedanken vertieft, ſtand er
unſichtbar an ihrem Lager; als ein wunder-
ſchoͤner Vogel bey Zoraïdens Haupte ſich
niederlies. Kurz darauf folgte ihm ein
Anderer, dieſem ein dritter, bis in wenig
Minuten das theure Maͤdchen von einem
Voͤgelchore umgeben war. Unter ſuͤßem
Gezwitſcher, zwickten ſie bald hie, bald
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |