[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.gutes Gedächtniß zu haben, da du die Die feurigen Buchstaben blieben einige gutes Gedaͤchtniß zu haben, da du die Die feurigen Buchſtaben blieben einige <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0162" n="158"/> gutes Gedaͤchtniß zu haben, da du die<lb/> Worte des Papageies ſo treu wiederhohlſt.</p><lb/> <p>Die feurigen Buchſtaben blieben einige<lb/> Minuten auf dem Waſſer ſtehen, und fuͤhr-<lb/> ten den Juͤngling zu ernſten Betrachtun-<lb/> gen. Es iſt ſonderbar! ſprach er. Jch<lb/> ſtamme ja aus der Huͤtte niederer Hirten,<lb/> und das Schickſal hat mir auch noch nicht<lb/> aus freundlichen, ſchwarzen Augen gelacht.<lb/> Ein Held werde ich freilich nicht ſeyn, wenn<lb/> ich auch mehr als vier Jahre <hi rendition="#g">Timur</hi>'s<lb/> ſiegenden Heeren gefolgt bin. Aber ich<lb/> ſehne mich doch nach dem glorreichen Ruhme<lb/> der Helden, wie die durſtige Gazelle nach<lb/> dem labenden Bache; ich habe es ſeit den<lb/> drei Monaten, wo ich unthaͤtig in Balſora<lb/> lebe, heftig genug gefuͤhlt, welches unru-<lb/> hige Feuer in meiner Bruſt wohnt. Aber<lb/> — ſetzte er nach einer Pauſe hinzu — zu<lb/> welcher Rache bin ich denn berufen?</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [158/0162]
gutes Gedaͤchtniß zu haben, da du die
Worte des Papageies ſo treu wiederhohlſt.
Die feurigen Buchſtaben blieben einige
Minuten auf dem Waſſer ſtehen, und fuͤhr-
ten den Juͤngling zu ernſten Betrachtun-
gen. Es iſt ſonderbar! ſprach er. Jch
ſtamme ja aus der Huͤtte niederer Hirten,
und das Schickſal hat mir auch noch nicht
aus freundlichen, ſchwarzen Augen gelacht.
Ein Held werde ich freilich nicht ſeyn, wenn
ich auch mehr als vier Jahre Timur's
ſiegenden Heeren gefolgt bin. Aber ich
ſehne mich doch nach dem glorreichen Ruhme
der Helden, wie die durſtige Gazelle nach
dem labenden Bache; ich habe es ſeit den
drei Monaten, wo ich unthaͤtig in Balſora
lebe, heftig genug gefuͤhlt, welches unru-
hige Feuer in meiner Bruſt wohnt. Aber
— ſetzte er nach einer Pauſe hinzu — zu
welcher Rache bin ich denn berufen?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/162 |
Zitationshilfe: | [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/162>, abgerufen am 16.02.2025. |