nicht, was ihm auch immer begegnen mag; er schläft sicher unter Allah's Schutze, wenn sich auch die ganze Natur gegen ihn em- pörte. -- Bei diesen Worten breitete er sein Oberkleid auf eine moosreiche Stelle, und lagerte sich, indem er alle Vorfälle dieses Tages noch einmal überdachte.
Was mögen wohl die Zauberer, oder die Feen, oder wer es sonst seyn mag, der bei diesen Scherzen seine Lust findet, was mögen sie mit mir vorhaben? hob er endlich wieder an. Auf Böses scheinen sie nicht zu sinnen; denn ich kann mich weiter noch nicht über sie beklagen, als daß sie mir hier ein ziemlich unbequemes Lager be- reiten, und mich ein wenig in Ertragung von Hunger und Durst üben wollen. Doch ich habe ja im Kriege oft Entbehrungen dieser Art, und noch viel härtere erduldet, und es würde mir nicht ziemen, darüber auch unr ein Wort zu verlieren.
nicht, was ihm auch immer begegnen mag; er ſchlaͤft ſicher unter Allah's Schutze, wenn ſich auch die ganze Natur gegen ihn em- poͤrte. — Bei dieſen Worten breitete er ſein Oberkleid auf eine moosreiche Stelle, und lagerte ſich, indem er alle Vorfaͤlle dieſes Tages noch einmal uͤberdachte.
Was moͤgen wohl die Zauberer, oder die Feen, oder wer es ſonſt ſeyn mag, der bei dieſen Scherzen ſeine Luſt findet, was moͤgen ſie mit mir vorhaben? hob er endlich wieder an. Auf Boͤſes ſcheinen ſie nicht zu ſinnen; denn ich kann mich weiter noch nicht uͤber ſie beklagen, als daß ſie mir hier ein ziemlich unbequemes Lager be- reiten, und mich ein wenig in Ertragung von Hunger und Durſt uͤben wollen. Doch ich habe ja im Kriege oft Entbehrungen dieſer Art, und noch viel haͤrtere erduldet, und es wuͤrde mir nicht ziemen, daruͤber auch unr ein Wort zu verlieren.
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nicht, was ihm auch immer begegnen mag;
er ſchlaͤft ſicher unter Allah's Schutze, wenn
ſich auch die ganze Natur gegen ihn em-
poͤrte. — Bei dieſen Worten breitete er
ſein Oberkleid auf eine moosreiche Stelle,
und lagerte ſich, indem er alle Vorfaͤlle
dieſes Tages noch einmal uͤberdachte.
Was moͤgen wohl die Zauberer, oder
die Feen, oder wer es ſonſt ſeyn mag,
der bei dieſen Scherzen ſeine Luſt findet,
was moͤgen ſie mit mir vorhaben? hob er
endlich wieder an. Auf Boͤſes ſcheinen ſie
nicht zu ſinnen; denn ich kann mich weiter
noch nicht uͤber ſie beklagen, als daß ſie
mir hier ein ziemlich unbequemes Lager be-
reiten, und mich ein wenig in Ertragung
von Hunger und Durſt uͤben wollen. Doch
ich habe ja im Kriege oft Entbehrungen
dieſer Art, und noch viel haͤrtere erduldet,
und es wuͤrde mir nicht ziemen, daruͤber
auch unr ein Wort zu verlieren.
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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/150>, abgerufen am 18.12.2024.
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