[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.
Unheil angerichtet hätten." -- Prepariren Sie sich nur auf eine gute Dosis Geduld! nach allen Umständen zu schliessen, werden Sie sie, mehr als jemals, nöthig haben. -- "Ja und was das schlimmste ist lieber Doktor! man kann diesem Zebra, bey allen auf den Kopf gestellten Hyperbeln, bey allen seinen schwülstig verworrnen Perioden, doch die Genialität, und eine äusserst zarte Gewissenhaftigkeit nicht absprechen." -- "Jst auch nicht mein Wille Jhro Durch- laucht! Jch nehme mir die Freiheit den schiefen Hals Alexanders schief, und diejenigen Narren zu nennen, die sich das Genicke verdrehen, um wenigstens einen alexanderschen Theil vorzeigen zu können." -- Während der Arzt diese letzten Worte sprach; tönte ihm ein durchdringendes Ge- schrey aus dem Schloßthore entgegen. So weit geht unsre Handschrift. Kein
Unheil angerichtet haͤtten.« — Prepariren Sie ſich nur auf eine gute Doſis Geduld! nach allen Umſtaͤnden zu ſchlieſſen, werden Sie ſie, mehr als jemals, noͤthig haben. — »Ja und was das ſchlimmſte iſt lieber Doktor! man kann dieſem Zebra, bey allen auf den Kopf geſtellten Hyperbeln, bey allen ſeinen ſchwuͤlſtig verworrnen Perioden, doch die Genialitaͤt, und eine aͤuſſerſt zarte Gewiſſenhaftigkeit nicht abſprechen.« — »Jſt auch nicht mein Wille Jhro Durch- laucht! Jch nehme mir die Freiheit den ſchiefen Hals Alexanders ſchief, und diejenigen Narren zu nennen, die ſich das Genicke verdrehen, um wenigſtens einen alexanderſchen Theil vorzeigen zu koͤnnen.« — Waͤhrend der Arzt dieſe letzten Worte ſprach; toͤnte ihm ein durchdringendes Ge- ſchrey aus dem Schloßthore entgegen. So weit geht unſre Handſchrift. Kein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#KOEN"> <p><pb facs="#f0142" n="138"/> Unheil angerichtet haͤtten.« — Prepariren<lb/> Sie ſich nur auf eine gute Doſis Geduld!<lb/> nach allen Umſtaͤnden zu ſchlieſſen, werden<lb/> Sie ſie, mehr als jemals, noͤthig haben. —</p><lb/> <p>»Ja und was das ſchlimmſte iſt lieber<lb/> Doktor! man kann dieſem Zebra, bey allen<lb/> auf den Kopf geſtellten Hyperbeln, bey<lb/> allen ſeinen ſchwuͤlſtig verworrnen Perioden,<lb/> doch die Genialitaͤt, und eine aͤuſſerſt zarte<lb/> Gewiſſenhaftigkeit nicht abſprechen.« —</p><lb/> <p>»Jſt auch nicht mein Wille Jhro Durch-<lb/> laucht! Jch nehme mir die Freiheit den<lb/><hi rendition="#g">ſchiefen</hi> Hals Alexanders <hi rendition="#g">ſchief</hi>, und<lb/> diejenigen <hi rendition="#g">Narren</hi> zu nennen, die ſich<lb/> das Genicke verdrehen, um wenigſtens einen<lb/> alexanderſchen Theil vorzeigen zu koͤnnen.« —</p><lb/> <p>Waͤhrend der Arzt dieſe letzten Worte<lb/> ſprach; toͤnte ihm ein durchdringendes Ge-<lb/> ſchrey aus dem Schloßthore entgegen.</p><lb/> <p>So weit geht unſre Handſchrift. Kein<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [138/0142]
Unheil angerichtet haͤtten.« — Prepariren
Sie ſich nur auf eine gute Doſis Geduld!
nach allen Umſtaͤnden zu ſchlieſſen, werden
Sie ſie, mehr als jemals, noͤthig haben. —
»Ja und was das ſchlimmſte iſt lieber
Doktor! man kann dieſem Zebra, bey allen
auf den Kopf geſtellten Hyperbeln, bey
allen ſeinen ſchwuͤlſtig verworrnen Perioden,
doch die Genialitaͤt, und eine aͤuſſerſt zarte
Gewiſſenhaftigkeit nicht abſprechen.« —
»Jſt auch nicht mein Wille Jhro Durch-
laucht! Jch nehme mir die Freiheit den
ſchiefen Hals Alexanders ſchief, und
diejenigen Narren zu nennen, die ſich
das Genicke verdrehen, um wenigſtens einen
alexanderſchen Theil vorzeigen zu koͤnnen.« —
Waͤhrend der Arzt dieſe letzten Worte
ſprach; toͤnte ihm ein durchdringendes Ge-
ſchrey aus dem Schloßthore entgegen.
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Zitationshilfe: | [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/142>, abgerufen am 25.07.2024. |