[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.
renen Perioden, in so viele kleine Theile zer- schneiden lassen: daß er die letzte Antihy- perbel gar nicht zusammenbringen konnte. Mit wahrer Seelenangst blickte er nun nach der Prinzessin, und sah zu seiner Ver- nichtung ein Lächeln auf ihren Rosenlippen schweben; das offenbahr nichts anderem: als der lezten äußerst witzigen Replique des Prinzen, gelten konnte. Jn der That es war unmöglich ihm die Gabe einer leichten, und im hohen Grade erheiternden Unterhaltung abzusprechen. Mit der Flüchtigkeit eines Schmetterlings eilte er von einem Gegenstande zum andern. Nichts approfondirt! war sein Wahl- spruch -- und man mußte gestehen: daß er und seine Gesellschafter sich wohl dabey be- fanden. Sogar von der Prinzessin schien dieses zu gelten; aber freilich schien es auch nur
renen Perioden, in ſo viele kleine Theile zer- ſchneiden laſſen: daß er die letzte Antihy- perbel gar nicht zuſammenbringen konnte. Mit wahrer Seelenangſt blickte er nun nach der Prinzeſſin, und ſah zu ſeiner Ver- nichtung ein Laͤcheln auf ihren Roſenlippen ſchweben; das offenbahr nichts anderem: als der lezten aͤußerſt witzigen Replique des Prinzen, gelten konnte. Jn der That es war unmoͤglich ihm die Gabe einer leichten, und im hohen Grade erheiternden Unterhaltung abzuſprechen. Mit der Fluͤchtigkeit eines Schmetterlings eilte er von einem Gegenſtande zum andern. Nichts approfondirt! war ſein Wahl- ſpruch — und man mußte geſtehen: daß er und ſeine Geſellſchafter ſich wohl dabey be- fanden. Sogar von der Prinzeſſin ſchien dieſes zu gelten; aber freilich ſchien es auch nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#KOEN"> <p><pb facs="#f0129" n="125"/> renen Perioden, in ſo viele kleine Theile zer-<lb/> ſchneiden laſſen: daß er die letzte Antihy-<lb/> perbel gar nicht zuſammenbringen konnte.<lb/> Mit wahrer Seelenangſt blickte er nun<lb/> nach der Prinzeſſin, und ſah zu ſeiner Ver-<lb/> nichtung ein Laͤcheln auf ihren Roſenlippen<lb/> ſchweben; das offenbahr nichts anderem:<lb/> als der lezten aͤußerſt witzigen Replique des<lb/> Prinzen, gelten konnte.</p><lb/> <p>Jn der That es war unmoͤglich ihm die<lb/> Gabe einer leichten, und im hohen Grade<lb/> erheiternden Unterhaltung abzuſprechen.<lb/> Mit der Fluͤchtigkeit eines Schmetterlings<lb/> eilte er von einem Gegenſtande zum andern.</p><lb/> <p>Nichts approfondirt! war ſein Wahl-<lb/> ſpruch — und man mußte geſtehen: daß er<lb/> und ſeine Geſellſchafter ſich wohl dabey be-<lb/> fanden.</p><lb/> <p>Sogar von der Prinzeſſin ſchien dieſes<lb/> zu gelten; aber freilich <hi rendition="#g">ſchien</hi> es auch nur<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [125/0129]
renen Perioden, in ſo viele kleine Theile zer-
ſchneiden laſſen: daß er die letzte Antihy-
perbel gar nicht zuſammenbringen konnte.
Mit wahrer Seelenangſt blickte er nun
nach der Prinzeſſin, und ſah zu ſeiner Ver-
nichtung ein Laͤcheln auf ihren Roſenlippen
ſchweben; das offenbahr nichts anderem:
als der lezten aͤußerſt witzigen Replique des
Prinzen, gelten konnte.
Jn der That es war unmoͤglich ihm die
Gabe einer leichten, und im hohen Grade
erheiternden Unterhaltung abzuſprechen.
Mit der Fluͤchtigkeit eines Schmetterlings
eilte er von einem Gegenſtande zum andern.
Nichts approfondirt! war ſein Wahl-
ſpruch — und man mußte geſtehen: daß er
und ſeine Geſellſchafter ſich wohl dabey be-
fanden.
Sogar von der Prinzeſſin ſchien dieſes
zu gelten; aber freilich ſchien es auch nur
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Zitationshilfe: | [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/129>, abgerufen am 25.07.2024. |