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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.

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der noch immer was man so gemeiniglich ei-
nen Landesvater nennt, vorstellen
konnte; aber doch ein wenig jachzornig,
und an dergleichen Soliditäten auch nicht
gewöhnt. Wer konnte es ihm verdenken:
wenn er nun mehr als jemals wider das
Heurathen eingenommen, und fest entschlos-
sen war: die Krone niemand anderm, als
seiner einzigen Tochter zu überlassen.

Aber wenn sie nun starb -- diese geliebte
Tochter! Dann folgte ihr der Sohn seines
Todtfeindes -- Sie wenigstens mußte also
heyrathen, und zwar so bald als möglich. --

Freilich eine ganz eigne Sache! -- Lag
es im Blute; oder war es Vorliebe für
die Meinungen ihres Vaters -- genug die
Prinzessin bezeigte eine noch größere Ab-
neigung als er selbst gegen alles, was dem
Heurathen ähnlich sah.

Um das Unglück vollkommen zu machen,

der noch immer was man ſo gemeiniglich ei-
nen Landesvater nennt, vorſtellen
konnte; aber doch ein wenig jachzornig,
und an dergleichen Soliditaͤten auch nicht
gewoͤhnt. Wer konnte es ihm verdenken:
wenn er nun mehr als jemals wider das
Heurathen eingenommen, und feſt entſchloſ-
ſen war: die Krone niemand anderm, als
ſeiner einzigen Tochter zu uͤberlaſſen.

Aber wenn ſie nun ſtarb — dieſe geliebte
Tochter! Dann folgte ihr der Sohn ſeines
Todtfeindes — Sie wenigſtens mußte alſo
heyrathen, und zwar ſo bald als moͤglich. —

Freilich eine ganz eigne Sache! — Lag
es im Blute; oder war es Vorliebe fuͤr
die Meinungen ihres Vaters — genug die
Prinzeſſin bezeigte eine noch groͤßere Ab-
neigung als er ſelbſt gegen alles, was dem
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[102/0106] der noch immer was man ſo gemeiniglich ei- nen Landesvater nennt, vorſtellen konnte; aber doch ein wenig jachzornig, und an dergleichen Soliditaͤten auch nicht gewoͤhnt. Wer konnte es ihm verdenken: wenn er nun mehr als jemals wider das Heurathen eingenommen, und feſt entſchloſ- ſen war: die Krone niemand anderm, als ſeiner einzigen Tochter zu uͤberlaſſen. Aber wenn ſie nun ſtarb — dieſe geliebte Tochter! Dann folgte ihr der Sohn ſeines Todtfeindes — Sie wenigſtens mußte alſo heyrathen, und zwar ſo bald als moͤglich. — Freilich eine ganz eigne Sache! — Lag es im Blute; oder war es Vorliebe fuͤr die Meinungen ihres Vaters — genug die Prinzeſſin bezeigte eine noch groͤßere Ab- neigung als er ſelbſt gegen alles, was dem Heurathen aͤhnlich ſah. Um das Ungluͤck vollkommen zu machen,

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Zitationshilfe: [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/106>, abgerufen am 22.11.2024.