Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 2.

Eine solche Präparation ist nun von dreyfachem Nutzen, und daher also höchst empfehlenswerth. Einmal macht sich der Zuhörer mit dem Gegenstände, der abgehandelt werden soll, schon im Voraus etwas bekannt. Zweitens folgt er dann dem Vortrage des Docenten, mit ungleich größerer Leichtigkeit. Drittens prägt er sich dadurch die Materie, wenigstens den Hauptideen nach, desto schneller und besser ein - Diese Präparation wird am besten Abends, vor der Erhohlungszeit, vorgenommen, oder nach Maasgabe morgens früh, oder in den freien Stunden, zwischen zwey Kollegien. Ein junger Mann, der sich gleich anfangs, recht ernstlich damit beschäftigt, wird wahre Freude daran finden, so daß ihm die Präparation endlich zum Bedürfniß werden wird.

§. 3.

Das Repetiren geschieht auf folgende Art. Die in der Stunde vorgekommenen Paragraphen, werden abermals aufmerksam durchgelesen, und das Angestrichene mit dem Verglichen, was darüber aus dem Vortrage des Docentcn notirt worden ist. Diese Wiederholung kann nun auf dreyerley Art geschehn. Man repetirt entweder für sich allein, oder in Gesellschaft von einem, auch wohl von zwey Freunden, oder endlich mit der Beyhülfe eines eigenen akademischen Repetenten, der entweder von der Facultät förmlich dazu approbirt ist, oder bereits den Facultätsgrad, und also damit eo ipso die Befugniß zu diesem Geschäfte erlangt hat, wie es z. B. in Leipzig und Göttingen gehalten wird.

§. 4.

Diese Wiederholungen können nun entweder Stunde für Stunde, oder Woche für Woche, oder Monat für Monat, endlich Vierteljahr für Vierteljahr, ja selbst für das ganze Semester vorgenommen werden, wie es nun dem jungen Studirenden möglich ist. Immer aber wird die Repetition nach Stunden, höchstens nach Wochen, vorzuziehen seyn. Man führt auf diese Art sein

§. 2.

Eine solche Präparation ist nun von dreyfachem Nutzen, und daher also höchst empfehlenswerth. Einmal macht sich der Zuhörer mit dem Gegenstände, der abgehandelt werden soll, schon im Voraus etwas bekannt. Zweitens folgt er dann dem Vortrage des Docenten, mit ungleich größerer Leichtigkeit. Drittens prägt er sich dadurch die Materie, wenigstens den Hauptideen nach, desto schneller und besser ein – Diese Präparation wird am besten Abends, vor der Erhohlungszeit, vorgenommen, oder nach Maasgabe morgens früh, oder in den freien Stunden, zwischen zwey Kollegien. Ein junger Mann, der sich gleich anfangs, recht ernstlich damit beschäftigt, wird wahre Freude daran finden, so daß ihm die Präparation endlich zum Bedürfniß werden wird.

§. 3.

Das Repetiren geschieht auf folgende Art. Die in der Stunde vorgekommenen Paragraphen, werden abermals aufmerksam durchgelesen, und das Angestrichene mit dem Verglichen, was darüber aus dem Vortrage des Docentcn notirt worden ist. Diese Wiederholung kann nun auf dreyerley Art geschehn. Man repetirt entweder für sich allein, oder in Gesellschaft von einem, auch wohl von zwey Freunden, oder endlich mit der Beyhülfe eines eigenen akademischen Repetenten, der entweder von der Facultät förmlich dazu approbirt ist, oder bereits den Facultätsgrad, und also damit eo ipso die Befugniß zu diesem Geschäfte erlangt hat, wie es z. B. in Leipzig und Göttingen gehalten wird.

§. 4.

Diese Wiederholungen können nun entweder Stunde für Stunde, oder Woche für Woche, oder Monat für Monat, endlich Vierteljahr für Vierteljahr, ja selbst für das ganze Semester vorgenommen werden, wie es nun dem jungen Studirenden möglich ist. Immer aber wird die Repetition nach Stunden, höchstens nach Wochen, vorzuziehen seyn. Man führt auf diese Art sein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <pb facs="#f0079" n="75"/>
            <div>
              <head>§. 2.</head><lb/>
              <p>Eine solche Präparation ist nun von dreyfachem Nutzen, und daher also höchst empfehlenswerth. Einmal macht sich der Zuhörer mit dem Gegenstände, der abgehandelt werden soll, schon im Voraus etwas bekannt. Zweitens folgt er dann dem Vortrage des Docenten, mit ungleich größerer Leichtigkeit. Drittens prägt er sich dadurch die Materie, wenigstens den Hauptideen nach, desto schneller und besser ein &#x2013; Diese Präparation wird am besten Abends, vor der Erhohlungszeit, vorgenommen, oder nach Maasgabe morgens früh, oder in den freien Stunden, zwischen zwey Kollegien. Ein junger Mann, der sich gleich anfangs, recht ernstlich damit beschäftigt, wird wahre Freude daran finden, so daß ihm die Präparation endlich zum Bedürfniß werden wird.</p><lb/>
            </div>
            <div>
              <head>§. 3.</head><lb/>
              <p>Das <hi rendition="#g">Repetiren</hi> geschieht auf folgende Art. Die in der Stunde vorgekommenen Paragraphen, werden abermals aufmerksam durchgelesen, und das Angestrichene mit dem Verglichen, was darüber aus dem Vortrage des Docentcn notirt worden ist. Diese Wiederholung kann nun auf dreyerley Art geschehn. Man repetirt entweder für sich allein, oder in Gesellschaft von einem, auch wohl von zwey Freunden, oder endlich mit der Beyhülfe eines eigenen akademischen Repetenten, der entweder von der Facultät förmlich dazu approbirt ist, oder bereits den Facultätsgrad, und also damit <hi rendition="#g">eo ipso</hi> die Befugniß zu diesem Geschäfte erlangt hat, wie es z. B. in <hi rendition="#g">Leipzig</hi> und <hi rendition="#g">Göttingen</hi> gehalten wird.</p><lb/>
            </div>
            <div>
              <head>§. 4.</head><lb/>
              <p>Diese Wiederholungen können nun entweder Stunde für Stunde, oder Woche für Woche, oder Monat für Monat, endlich Vierteljahr für Vierteljahr, ja selbst für das ganze Semester vorgenommen werden, wie es nun dem jungen Studirenden möglich ist. Immer aber wird die Repetition nach Stunden, höchstens nach Wochen, vorzuziehen seyn. Man führt auf diese Art sein<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0079] §. 2. Eine solche Präparation ist nun von dreyfachem Nutzen, und daher also höchst empfehlenswerth. Einmal macht sich der Zuhörer mit dem Gegenstände, der abgehandelt werden soll, schon im Voraus etwas bekannt. Zweitens folgt er dann dem Vortrage des Docenten, mit ungleich größerer Leichtigkeit. Drittens prägt er sich dadurch die Materie, wenigstens den Hauptideen nach, desto schneller und besser ein – Diese Präparation wird am besten Abends, vor der Erhohlungszeit, vorgenommen, oder nach Maasgabe morgens früh, oder in den freien Stunden, zwischen zwey Kollegien. Ein junger Mann, der sich gleich anfangs, recht ernstlich damit beschäftigt, wird wahre Freude daran finden, so daß ihm die Präparation endlich zum Bedürfniß werden wird. §. 3. Das Repetiren geschieht auf folgende Art. Die in der Stunde vorgekommenen Paragraphen, werden abermals aufmerksam durchgelesen, und das Angestrichene mit dem Verglichen, was darüber aus dem Vortrage des Docentcn notirt worden ist. Diese Wiederholung kann nun auf dreyerley Art geschehn. Man repetirt entweder für sich allein, oder in Gesellschaft von einem, auch wohl von zwey Freunden, oder endlich mit der Beyhülfe eines eigenen akademischen Repetenten, der entweder von der Facultät förmlich dazu approbirt ist, oder bereits den Facultätsgrad, und also damit eo ipso die Befugniß zu diesem Geschäfte erlangt hat, wie es z. B. in Leipzig und Göttingen gehalten wird. §. 4. Diese Wiederholungen können nun entweder Stunde für Stunde, oder Woche für Woche, oder Monat für Monat, endlich Vierteljahr für Vierteljahr, ja selbst für das ganze Semester vorgenommen werden, wie es nun dem jungen Studirenden möglich ist. Immer aber wird die Repetition nach Stunden, höchstens nach Wochen, vorzuziehen seyn. Man führt auf diese Art sein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Jörn Bohr: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-21T19:45:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-11-21T19:45:39Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Nach dem Digitalisat (urn:nbn:de:bvb:12-bsb10447485-2; Signatur H. lit. u. 102m) der Bayerischen Staatsbibliothek München und dem vom Münchener Digitalisierungszentrum am 14.6.2017 bereitgestellten [OCR-]Volltext transkribiert [bzw. korrigiert] von Jörn Bohr. Stand: 15.11.2017. Die Beispiele sind im Original in einer kleineren Type als der Haupttext gedruckt. Auf eine Wiedergabe dieses typographischen Wechsels wurde bei der Transkription verzichtet. Sperrdruck im Original und Antiquasatz (für Fremdworte) wurde gleichermaßen als Sperrdruck ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/79
Zitationshilfe: Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/79>, abgerufen am 22.11.2024.