Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.aufzubewahren gesonnen ist. - Wer seine Hefte selbst mundiren will, kann es am besten in den Ferien thun, ohne daß er sich darum an den Schreibtisch zu fesseln, und alle Erhohlungen zu versagen braucht. Er hat dabey den Vortheil, daß er das ganze Collegium unvermerkt gleichsam noch einmal hört, was ihm dann, bey dem Examen, trefflich zu statten kommen wird. Wer seine Hefte von andern copiren läßt, wovon z. B. in Leipzig, Göttingen, Halle, Jena, u. s. w. sehr viele ärmere Studierende leben, besitzt dann wenigstens ein Exemplar, das er, zu dem Examen, mit größerer Bequemlichkeit durchstudieren kann. - Diejenigen jungen Männer indessen, die eben so nett als flüchtig nachschreiben können, und auch das Suppliren, auf gl[eiche] Art zu bewerkstelligen wissen, sind freylich am besten daran. Siebenter Abschnitt. Vom Präpariren und Repetiren. §. 1. Die Präparation findet auf folgende Weise statt, mag nun bey dem Collegium, ein Handbuch, ein Compendium, oder ein bloßer Abriß, zu Grunde gelegt seyn. Man ließt die 3-4-5 Paragraphen u. s. w., die etwa in der nächsten Stunde vorkommen mögen, aufmerksam durch, unterstreicht die Stellen, Namen, Ausdrücke, u. s. w. die einem fremd, oder nur halb bekannt sind, mit Bleystift, und numerirt sie auf gleiche Art. Hierauf giebt man genau Achtung, was der Docent an Erläuterungen, Zusätzen, Verbesserungen, u. s. w. darüber beybringt, und schreibt dies ad. 1. 2. 3 etc. nach. Die oben S. 41. ff gegebenen Beispiele erläutern dies vollkommen; daher keine neuen weiter nöthig sind. aufzubewahren gesonnen ist. – Wer seine Hefte selbst mundiren will, kann es am besten in den Ferien thun, ohne daß er sich darum an den Schreibtisch zu fesseln, und alle Erhohlungen zu versagen braucht. Er hat dabey den Vortheil, daß er das ganze Collegium unvermerkt gleichsam noch einmal hört, was ihm dann, bey dem Examen, trefflich zu statten kommen wird. Wer seine Hefte von andern copiren läßt, wovon z. B. in Leipzig, Göttingen, Halle, Jena, u. s. w. sehr viele ärmere Studierende leben, besitzt dann wenigstens ein Exemplar, das er, zu dem Examen, mit größerer Bequemlichkeit durchstudieren kann. – Diejenigen jungen Männer indessen, die eben so nett als flüchtig nachschreiben können, und auch das Suppliren, auf gl[eiche] Art zu bewerkstelligen wissen, sind freylich am besten daran. Siebenter Abschnitt. Vom Präpariren und Repetiren. §. 1. Die Präparation findet auf folgende Weise statt, mag nun bey dem Collegium, ein Handbuch, ein Compendium, oder ein bloßer Abriß, zu Grunde gelegt seyn. Man ließt die 3–4–5 Paragraphen u. s. w., die etwa in der nächsten Stunde vorkommen mögen, aufmerksam durch, unterstreicht die Stellen, Namen, Ausdrücke, u. s. w. die einem fremd, oder nur halb bekannt sind, mit Bleystift, und numerirt sie auf gleiche Art. Hierauf giebt man genau Achtung, was der Docent an Erläuterungen, Zusätzen, Verbesserungen, u. s. w. darüber beybringt, und schreibt dies ad. 1. 2. 3 ꝛc. nach. Die oben S. 41. ff gegebenen Beispiele erläutern dies vollkommen; daher keine neuen weiter nöthig sind. <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0078" n="74"/> aufzubewahren gesonnen ist. – Wer seine Hefte selbst mundiren will, kann es am besten in den Ferien thun, ohne daß er sich darum an den Schreibtisch zu fesseln, und alle Erhohlungen zu versagen braucht. Er hat dabey den Vortheil, daß er das ganze Collegium unvermerkt gleichsam noch einmal hört, was ihm dann, bey dem Examen, trefflich zu <choice><sic>Staaten</sic><corr>statten</corr></choice> kommen wird. Wer seine Hefte von andern copiren läßt, wovon z. B. in Leipzig, Göttingen, Halle, Jena, u. s. w. sehr viele ärmere Studierende leben, besitzt dann wenigstens ein Exemplar, das er, zu dem Examen, mit größerer Bequemlichkeit durchstudieren kann. – Diejenigen jungen Männer indessen, die eben so nett als flüchtig nachschreiben können, und auch das Suppliren, auf gl<supplied>eiche</supplied> Art zu bewerkstelligen wissen, sind freylich am besten daran.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> <div> <head><hi rendition="#g">Siebenter Abschnitt</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div> <head><hi rendition="#g">Vom Präpariren und Repetiren</hi>.</head><lb/> <div> <head>§. 1.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Präparation</hi> findet auf folgende Weise statt, mag nun bey dem Collegium, ein Handbuch, ein Compendium, oder ein bloßer Abriß, zu Grunde gelegt seyn. Man ließt die 3–4–5 Paragraphen u. s. w., die etwa in der nächsten Stunde vorkommen mögen, aufmerksam durch, unterstreicht die Stellen, Namen, Ausdrücke, u. s. w. die einem fremd, oder nur halb bekannt sind, mit Bleystift, und numerirt sie auf gleiche Art. Hierauf giebt man genau Achtung, was der Docent an Erläuterungen, Zusätzen, Verbesserungen, u. s. w. darüber beybringt, und schreibt dies <hi rendition="#g">ad.</hi> 1. 2. 3 ꝛc. nach. Die oben S. 41. ff gegebenen Beispiele erläutern dies vollkommen; daher keine neuen weiter nöthig sind.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0078]
aufzubewahren gesonnen ist. – Wer seine Hefte selbst mundiren will, kann es am besten in den Ferien thun, ohne daß er sich darum an den Schreibtisch zu fesseln, und alle Erhohlungen zu versagen braucht. Er hat dabey den Vortheil, daß er das ganze Collegium unvermerkt gleichsam noch einmal hört, was ihm dann, bey dem Examen, trefflich zu statten kommen wird. Wer seine Hefte von andern copiren läßt, wovon z. B. in Leipzig, Göttingen, Halle, Jena, u. s. w. sehr viele ärmere Studierende leben, besitzt dann wenigstens ein Exemplar, das er, zu dem Examen, mit größerer Bequemlichkeit durchstudieren kann. – Diejenigen jungen Männer indessen, die eben so nett als flüchtig nachschreiben können, und auch das Suppliren, auf gleiche Art zu bewerkstelligen wissen, sind freylich am besten daran.
Siebenter Abschnitt.
Vom Präpariren und Repetiren.
§. 1.
Die Präparation findet auf folgende Weise statt, mag nun bey dem Collegium, ein Handbuch, ein Compendium, oder ein bloßer Abriß, zu Grunde gelegt seyn. Man ließt die 3–4–5 Paragraphen u. s. w., die etwa in der nächsten Stunde vorkommen mögen, aufmerksam durch, unterstreicht die Stellen, Namen, Ausdrücke, u. s. w. die einem fremd, oder nur halb bekannt sind, mit Bleystift, und numerirt sie auf gleiche Art. Hierauf giebt man genau Achtung, was der Docent an Erläuterungen, Zusätzen, Verbesserungen, u. s. w. darüber beybringt, und schreibt dies ad. 1. 2. 3 ꝛc. nach. Die oben S. 41. ff gegebenen Beispiele erläutern dies vollkommen; daher keine neuen weiter nöthig sind.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/78 |
Zitationshilfe: | Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/78>, abgerufen am 16.02.2025. |