Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.geordneten, im eigentlichen Sinne, in einer Art von Nomenclatur an. Er besteht also aus lauter Haupt- und Unterrubriken, bey denen aber die systematische Ordnung unerläßlich ist. So erfordert er demnach, eine sehr ausführliche Darstellung des Docenten, die der Zuhörer sorgfältig auffassen, und der er in allen ihren Einzelnheiten folgen muß. Ein guter Grundriß ist nicht so leicht zu entwerfen, als es scheinen mag. Der Docent muß nemlich das Ganze seiner Wissenschaft zu übersehen, anzuordnen, und zu runden im Stande seyn. Dies vermag er nur dann, wenn er vollkommen Meister seines Stoffes ist. Beyspiel. Englisches Manufakturwesen - Hauptartikel: Baumwollenwaaren - a. Einfuhr vom rohem Stoff, Ausfuhr vom verarbeiteten - b. Fabrication - c. Hauptfabriken - d. Große Cattundruckerei von Grant - Einzelnheiten. Ein tüchtiger Docent wird nun hierüber folgende Erläuterungen zu geben im Stande seyn. In keinem Zweige der Betriebsamkeit, sind in den letzten Jahren, so viele und bedeutende Fortschritte in England gemacht worden, als in der Fabrication der Baumwollenwaaren. Von 250,000 Säcken roher Baumwolle, die man ehemals verarbeitete, ist der jährliche Bedarf auf 1,000,000 gestiegen. Die Ausfuhr der daraus fabricirten Artikel belief sich vergangenes Jahr auf mehr als 3681/2 Mill. Gulden. Die größten Verbesserungen wurden unstreitig, zuerst in den Spinnmaschinen gemacht. Zuletzt kamen noch die Webemaschinen hinzu, womit man eine ungeheure Menge glatter Stoffe sehr wohlfeil verfertigen kann. In Glasgow allein zählt man 52 Spinnmaschinen mit 511,200 Spulen. Die Menge der jährlich daselbst zubereiteten Baumwollenstoffe, beträgt 110 bis 120,000,000 Yards. Webemaschienen zählt man sechszehn, geordneten, im eigentlichen Sinne, in einer Art von Nomenclatur an. Er besteht also aus lauter Haupt- und Unterrubriken, bey denen aber die systematische Ordnung unerläßlich ist. So erfordert er demnach, eine sehr ausführliche Darstellung des Docenten, die der Zuhörer sorgfältig auffassen, und der er in allen ihren Einzelnheiten folgen muß. Ein guter Grundriß ist nicht so leicht zu entwerfen, als es scheinen mag. Der Docent muß nemlich das Ganze seiner Wissenschaft zu übersehen, anzuordnen, und zu runden im Stande seyn. Dies vermag er nur dann, wenn er vollkommen Meister seines Stoffes ist. Beyspiel. Englisches Manufakturwesen – Hauptartikel: Baumwollenwaaren – a. Einfuhr vom rohem Stoff, Ausfuhr vom verarbeiteten – b. Fabrication – c. Hauptfabriken – d. Große Cattundruckerei von Grant – Einzelnheiten. Ein tüchtiger Docent wird nun hierüber folgende Erläuterungen zu geben im Stande seyn. In keinem Zweige der Betriebsamkeit, sind in den letzten Jahren, so viele und bedeutende Fortschritte in England gemacht worden, als in der Fabrication der Baumwollenwaaren. Von 250,000 Säcken roher Baumwolle, die man ehemals verarbeitete, ist der jährliche Bedarf auf 1,000,000 gestiegen. Die Ausfuhr der daraus fabricirten Artikel belief sich vergangenes Jahr auf mehr als 368½ Mill. Gulden. Die größten Verbesserungen wurden unstreitig, zuerst in den Spinnmaschinen gemacht. Zuletzt kamen noch die Webemaschinen hinzu, womit man eine ungeheure Menge glatter Stoffe sehr wohlfeil verfertigen kann. In Glasgow allein zählt man 52 Spinnmaschinen mit 511,200 Spulen. Die Menge der jährlich daselbst zubereiteten Baumwollenstoffe, beträgt 110 bis 120,000,000 Yards. Webemaschienen zählt man sechszehn, <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0055" n="51"/> geordneten, im eigentlichen Sinne, in einer Art von Nomenclatur an. Er besteht also aus lauter Haupt- und Unterrubriken, bey denen aber die systematische Ordnung unerläßlich ist. So erfordert er demnach, eine sehr ausführliche Darstellung des Docenten, die der Zuhörer sorgfältig auffassen, und der er in allen ihren Einzelnheiten folgen muß. Ein guter Grundriß ist nicht so leicht zu entwerfen, als es scheinen mag. Der Docent muß nemlich das Ganze seiner Wissenschaft zu übersehen, anzuordnen, und zu runden im Stande seyn. Dies vermag er nur dann, wenn er vollkommen Meister seines Stoffes ist.</p><lb/> <div> <head><hi rendition="#g">Beyspiel</hi>.</head><lb/> <p>Englisches Manufakturwesen – Hauptartikel: <hi rendition="#g">Baumwollenwaaren</hi> – a. Einfuhr vom rohem Stoff, Ausfuhr vom verarbeiteten – b. Fabrication – c. Hauptfabriken – d. 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geordneten, im eigentlichen Sinne, in einer Art von Nomenclatur an. Er besteht also aus lauter Haupt- und Unterrubriken, bey denen aber die systematische Ordnung unerläßlich ist. So erfordert er demnach, eine sehr ausführliche Darstellung des Docenten, die der Zuhörer sorgfältig auffassen, und der er in allen ihren Einzelnheiten folgen muß. Ein guter Grundriß ist nicht so leicht zu entwerfen, als es scheinen mag. Der Docent muß nemlich das Ganze seiner Wissenschaft zu übersehen, anzuordnen, und zu runden im Stande seyn. Dies vermag er nur dann, wenn er vollkommen Meister seines Stoffes ist.
Beyspiel.
Englisches Manufakturwesen – Hauptartikel: Baumwollenwaaren – a. Einfuhr vom rohem Stoff, Ausfuhr vom verarbeiteten – b. Fabrication – c. Hauptfabriken – d. Große Cattundruckerei von Grant – Einzelnheiten.
Ein tüchtiger Docent wird nun hierüber folgende Erläuterungen zu geben im Stande seyn.
In keinem Zweige der Betriebsamkeit, sind in den letzten Jahren, so viele und bedeutende Fortschritte in England gemacht worden, als in der Fabrication der Baumwollenwaaren. Von 250,000 Säcken roher Baumwolle, die man ehemals verarbeitete, ist der jährliche Bedarf auf 1,000,000 gestiegen. Die Ausfuhr der daraus fabricirten Artikel belief sich vergangenes Jahr auf mehr als 368½ Mill. Gulden. Die größten Verbesserungen wurden unstreitig, zuerst in den Spinnmaschinen gemacht. Zuletzt kamen noch die Webemaschinen hinzu, womit man eine ungeheure Menge glatter Stoffe sehr wohlfeil verfertigen kann. In Glasgow allein zählt man 52 Spinnmaschinen mit 511,200 Spulen. Die Menge der jährlich daselbst zubereiteten Baumwollenstoffe, beträgt 110 bis 120,000,000 Yards. Webemaschienen zählt man sechszehn,
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Zitationshilfe: | Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/55>, abgerufen am 07.07.2024. |