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Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.

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standes anlangt, so fingen in einigen Gegenden die Freylassungen der Leibeigenen, theils gegen eine Geldsumme, theils gegen jährliche Abgaben und Frohnen an. In anderen entschied die bessere Einsicht der Güterbesitzer, die ihren Vortheil dabei sahen, wenn das Land von freien Leuten bebaut ward. In noch anderen Gegenden bewirkte die Freiheit der Städte diese Freilassungen; dann die im Orient deshalb gethanen Gelübde, auch wohl, die mitgebrachte Stimmung zur Wohlthätigkeit. Endlich trug hierzu auch die Furcht vor einem allgemeinen Aufruhr bey. Ad f. Der hohe reiche Adel sonderte sich von dem niederen verarmten ab. Die Geschlechtsnamen und Wappen, deren Werth man im Orient kennen gelernt hatte, wurden im 12. Jahrhundert allmählich gesetzlich begründet, und erblich gemacht, auch durch Diplome ertheilt. Ad g. Miles hieß jeder freie, zu Kriegsdiensten verpflichtete Lehensmann. Die Adelichen, die zu Pferde stritten wurden Cabalarii, (Chevaliers) genannt. Diesen letzteren Namen erhielten gegen das Ende des 11ten Jahrhunderts, alle lehnsfähige Männer, die sich durch ein feierliches Gelübde in ein Institut vereinigten, das der Vertheidigung der Religion, dem Schutze tugendhafter Frauen-Ehre, und dem Beistande aller Hüflosen, Bedrängten, und Unterdrückten gewidmet war. Unläugbar hatten die Araber, Perser, und Griechen, auf die Entwicklung, und den romantischen Geist des Ritterwesens großen Einfluß gehabt. Auch ist gewiß, daß manche neue Form desselben, im Orient entstand.

Ad h. Griechischer Luxus, griechische Verfeinerung, zum Theil auch arabische Pracht, und Sitte, nebst vielen Gebräuchen des Orients wurden von den Kreuzfahrern mitgebracht, und fanden unter den höhern Classen allgemei-

standes anlangt, so fingen in einigen Gegenden die Freylassungen der Leibeigenen, theils gegen eine Geldsumme, theils gegen jährliche Abgaben und Frohnen an. In anderen entschied die bessere Einsicht der Güterbesitzer, die ihren Vortheil dabei sahen, wenn das Land von freien Leuten bebaut ward. In noch anderen Gegenden bewirkte die Freiheit der Städte diese Freilassungen; dann die im Orient deshalb gethanen Gelübde, auch wohl, die mitgebrachte Stimmung zur Wohlthätigkeit. Endlich trug hierzu auch die Furcht vor einem allgemeinen Aufruhr bey. Ad f. Der hohe reiche Adel sonderte sich von dem niederen verarmten ab. Die Geschlechtsnamen und Wappen, deren Werth man im Orient kennen gelernt hatte, wurden im 12. Jahrhundert allmählich gesetzlich begründet, und erblich gemacht, auch durch Diplome ertheilt. Ad g. Miles hieß jeder freie, zu Kriegsdiensten verpflichtete Lehensmann. Die Adelichen, die zu Pferde stritten wurden Cabalarii, (Chevaliers) genannt. Diesen letzteren Namen erhielten gegen das Ende des 11ten Jahrhunderts, alle lehnsfähige Männer, die sich durch ein feierliches Gelübde in ein Institut vereinigten, das der Vertheidigung der Religion, dem Schutze tugendhafter Frauen-Ehre, und dem Beistande aller Hüflosen, Bedrängten, und Unterdrückten gewidmet war. Unläugbar hatten die Araber, Perser, und Griechen, auf die Entwicklung, und den romantischen Geist des Ritterwesens großen Einfluß gehabt. Auch ist gewiß, daß manche neue Form desselben, im Orient entstand.

Ad h. Griechischer Luxus, griechische Verfeinerung, zum Theil auch arabische Pracht, und Sitte, nebst vielen Gebräuchen des Orients wurden von den Kreuzfahrern mitgebracht, und fanden unter den höhern Classen allgemei-

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[44/0048] standes anlangt, so fingen in einigen Gegenden die Freylassungen der Leibeigenen, theils gegen eine Geldsumme, theils gegen jährliche Abgaben und Frohnen an. In anderen entschied die bessere Einsicht der Güterbesitzer, die ihren Vortheil dabei sahen, wenn das Land von freien Leuten bebaut ward. In noch anderen Gegenden bewirkte die Freiheit der Städte diese Freilassungen; dann die im Orient deshalb gethanen Gelübde, auch wohl, die mitgebrachte Stimmung zur Wohlthätigkeit. Endlich trug hierzu auch die Furcht vor einem allgemeinen Aufruhr bey. Ad f. Der hohe reiche Adel sonderte sich von dem niederen verarmten ab. Die Geschlechtsnamen und Wappen, deren Werth man im Orient kennen gelernt hatte, wurden im 12. Jahrhundert allmählich gesetzlich begründet, und erblich gemacht, auch durch Diplome ertheilt. Ad g. Miles hieß jeder freie, zu Kriegsdiensten verpflichtete Lehensmann. Die Adelichen, die zu Pferde stritten wurden Cabalarii, (Chevaliers) genannt. Diesen letzteren Namen erhielten gegen das Ende des 11ten Jahrhunderts, alle lehnsfähige Männer, die sich durch ein feierliches Gelübde in ein Institut vereinigten, das der Vertheidigung der Religion, dem Schutze tugendhafter Frauen-Ehre, und dem Beistande aller Hüflosen, Bedrängten, und Unterdrückten gewidmet war. Unläugbar hatten die Araber, Perser, und Griechen, auf die Entwicklung, und den romantischen Geist des Ritterwesens großen Einfluß gehabt. Auch ist gewiß, daß manche neue Form desselben, im Orient entstand. Ad h. Griechischer Luxus, griechische Verfeinerung, zum Theil auch arabische Pracht, und Sitte, nebst vielen Gebräuchen des Orients wurden von den Kreuzfahrern mitgebracht, und fanden unter den höhern Classen allgemei-

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Nach dem Digitalisat (urn:nbn:de:bvb:12-bsb10447485-2; Signatur H. lit. u. 102m) der Bayerischen Staatsbibliothek München und dem vom Münchener Digitalisierungszentrum am 14.6.2017 bereitgestellten [OCR-]Volltext transkribiert [bzw. korrigiert] von Jörn Bohr. Stand: 15.11.2017. Die Beispiele sind im Original in einer kleineren Type als der Haupttext gedruckt. Auf eine Wiedergabe dieses typographischen Wechsels wurde bei der Transkription verzichtet. Sperrdruck im Original und Antiquasatz (für Fremdworte) wurde gleichermaßen als Sperrdruck ausgezeichnet.




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Zitationshilfe: Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/48>, abgerufen am 24.11.2024.