Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.OUnglücks-voller Schlag! Der Mann und Frau zugleich In Staub und Asche legt!
Oharter Donnerstreich, Verknüpft mitlauter Blitz! O Zufall voll Entsetzen, Den
wir mit schwartzer Schrift mit Recht in Marmel ätzen! Die Liebste ging voran,
und starb, wiewol vergnügt, Theils, weil Sie nun den Tod nebst aller Qvaal
besiegt; Theils, weil die Glieder noch die lezte Freude hatten, Zu sterben in
dem Arm des wehrten Ehegatten. Wie freudig Sie nun starb, um so viel mehr
betrübt Warst Du, Wolseliger. Ihr hattet Euch geliebt Nicht nach gemeiner Art.
Es waren Euch wie Stunden Der Ehe dreyßig Jahr in froher Lust verschwunden. Je
angenehmer nun ein so vergnügtes Band, Je grössern Schmertzen machts, wenn
Mortens kalte Hand Es unverhofft zertrennt, die vorge Lust verrücket, Und das
geliebte Theil zufrüh zur Bahre schicket.
OUnglücks-voller Schlag! Der Mann und Frau zugleich In Staub und Asche legt!
Oharter Donnerstreich, Verknüpft mitlauter Blitz! O Zufall voll Entsetzen, Den
wir mit schwartzer Schrift mit Recht in Marmel ätzen! Die Liebste ging voran,
und starb, wiewol vergnügt, Theils, weil Sie nun den Tod nebst aller Qvaal
besiegt; Theils, weil die Glieder noch die lezte Freude hatten, Zu sterben in
dem Arm des wehrten Ehegatten. Wie freudig Sie nun starb, um so viel mehr
betrübt Warst Du, Wolseliger. Ihr hattet Euch geliebt Nicht nach gemeiner Art.
Es waren Euch wie Stunden Der Ehe dreyßig Jahr in froher Lust verschwunden. Je
angenehmer nun ein so vergnügtes Band, Je grössern Schmertzen machts, wenn
Mortens kalte Hand Es unverhofft zertrennt, die vorge Lust verrücket, Und das
geliebte Theil zufrüh zur Bahre schicket.
<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0064" n="60"/> <l>OUnglücks-voller Schlag! Der Mann und Frau zugleich In Staub und Asche legt! Oharter Donnerstreich, Verknüpft mitlauter Blitz! O Zufall voll Entsetzen, Den wir mit schwartzer Schrift mit Recht in Marmel ätzen! Die Liebste ging voran, und starb, wiewol vergnügt, Theils, weil Sie nun den Tod nebst aller Qvaal besiegt; Theils, weil die Glieder noch die lezte Freude hatten, Zu sterben in dem Arm des wehrten Ehegatten. Wie freudig Sie nun starb, um so viel mehr betrübt Warst Du, Wolseliger. Ihr hattet Euch geliebt Nicht nach gemeiner Art. Es waren Euch wie Stunden Der Ehe dreyßig Jahr in froher Lust verschwunden. Je angenehmer nun ein so vergnügtes Band, Je grössern Schmertzen machts, wenn Mortens kalte Hand Es unverhofft zertrennt, die vorge Lust verrücket, Und das geliebte Theil zufrüh zur Bahre schicket. </l> </div> </body> </text> </TEI> [60/0064]
OUnglücks-voller Schlag! Der Mann und Frau zugleich In Staub und Asche legt! Oharter Donnerstreich, Verknüpft mitlauter Blitz! O Zufall voll Entsetzen, Den wir mit schwartzer Schrift mit Recht in Marmel ätzen! Die Liebste ging voran, und starb, wiewol vergnügt, Theils, weil Sie nun den Tod nebst aller Qvaal besiegt; Theils, weil die Glieder noch die lezte Freude hatten, Zu sterben in dem Arm des wehrten Ehegatten. Wie freudig Sie nun starb, um so viel mehr betrübt Warst Du, Wolseliger. Ihr hattet Euch geliebt Nicht nach gemeiner Art. Es waren Euch wie Stunden Der Ehe dreyßig Jahr in froher Lust verschwunden. Je angenehmer nun ein so vergnügtes Band, Je grössern Schmertzen machts, wenn Mortens kalte Hand Es unverhofft zertrennt, die vorge Lust verrücket, Und das geliebte Theil zufrüh zur Bahre schicket.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/64>, abgerufen am 16.07.2024. |