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Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.

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im Hertzen zuwieder waren und nichtes mehr dann ein ehrbahres und ernsthafftes Wesen liebete / also lies sie sich auch ihr Christenthum mit desto mehreren Ernst angelegen seyn / die Bibel und andere GOttseelige Bücher lagen ihr fast stets zur Hand / den GOttes-Dienst besuchete sie fleissig und des Heil. Nachtmahles bedienete sie sich öffters zu ihrer Seelen Erquickung und wie sie sich solcher Gestalt in steter Bereitschaft zu ihren Abschied gehalten / so erfolgete derselbe zwar plötzlich jedoch seelig / massen sie gleich ihrem Ehe-Herrn mit einen der Zeit grassirenden Fieber und in dessen paroxysmo gantz ohnvermuhtet mit einer grossen Hertzens-Angst überfallen / und darin aller äusserlichen und innerlichen Sinnen auf einmahl beraubet wurde / daraus sie auch aller dagegen von beyden bey ihren seeligen Ehe-Herrn adhibirten so berühmten als gelahrten Herrn Doctoren angewandten Fleiß und Bemühung nicht völlig gerettet werden mögen / jedoch dahin annoch gebracht worden / daß sie zu zweyen mahlen mit vernemlichen ja, die ihr zugeruffene Glaubens-Bekandtniß bestättigen und daß sie die ihr vorgebehtene Seuftzer in Hertzen nach behten können / zu verstehen gegeben / worauf sie wieder in vorige Unempfindlichkeit verfallen auch darin geblieben / bis sie ohne Todes Empfindung durch einen wie wol jähen und schleunigen doch aber auch sanfften und seeligen Todt am 1 September des vorigen 1719 Jahrs Nachmittages nach 6 Uhr aus dieser Mühseeligkeit abgefordert und in die Freuden volle Ewigkeit versetzet worden / nachdem sie ihre Lebens-Zeit / gebracht auf 64 Jahr 8 Monat und 1 Tag

im Hertzen zuwieder waren und nichtes mehr dann ein ehrbahres und ernsthafftes Wesen liebete / also lies sie sich auch ihr Christenthum mit desto mehreren Ernst angelegen seyn / die Bibel und andere GOttseelige Bücher lagen ihr fast stets zur Hand / den GOttes-Dienst besuchete sie fleissig und des Heil. Nachtmahles bedienete sie sich öffters zu ihrer Seelen Erquickung und wie sie sich solcher Gestalt in steter Bereitschaft zu ihren Abschied gehalten / so erfolgete derselbe zwar plötzlich jedoch seelig / massen sie gleich ihrem Ehe-Herrn mit einen der Zeit grassirenden Fieber und in dessen paroxysmo gantz ohnvermuhtet mit einer grossen Hertzens-Angst überfallen / und darin aller äusserlichen und innerlichen Sinnen auf einmahl beraubet wurde / daraus sie auch aller dagegen von beyden bey ihren seeligen Ehe-Herrn adhibirten so berühmten als gelahrten Herrn Doctoren angewandten Fleiß und Bemühung nicht völlig gerettet werden mögen / jedoch dahin annoch gebracht worden / daß sie zu zweyen mahlen mit vernemlichen ja, die ihr zugeruffene Glaubens-Bekandtniß bestättigen und daß sie die ihr vorgebehtene Seuftzer in Hertzen nach behten können / zu verstehen gegeben / worauf sie wieder in vorige Unempfindlichkeit verfallen auch darin geblieben / bis sie ohne Todes Empfindung durch einen wie wol jähen und schleunigen doch aber auch sanfften und seeligen Todt am 1 September des vorigen 1719 Jahrs Nachmittages nach 6 Uhr aus dieser Mühseeligkeit abgefordert und in die Freuden volle Ewigkeit versetzet worden / nachdem sie ihre Lebens-Zeit / gebracht auf 64 Jahr 8 Monat und 1 Tag

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[39/0043] im Hertzen zuwieder waren und nichtes mehr dann ein ehrbahres und ernsthafftes Wesen liebete / also lies sie sich auch ihr Christenthum mit desto mehreren Ernst angelegen seyn / die Bibel und andere GOttseelige Bücher lagen ihr fast stets zur Hand / den GOttes-Dienst besuchete sie fleissig und des Heil. Nachtmahles bedienete sie sich öffters zu ihrer Seelen Erquickung und wie sie sich solcher Gestalt in steter Bereitschaft zu ihren Abschied gehalten / so erfolgete derselbe zwar plötzlich jedoch seelig / massen sie gleich ihrem Ehe-Herrn mit einen der Zeit grassirenden Fieber und in dessen paroxysmo gantz ohnvermuhtet mit einer grossen Hertzens-Angst überfallen / und darin aller äusserlichen und innerlichen Sinnen auf einmahl beraubet wurde / daraus sie auch aller dagegen von beyden bey ihren seeligen Ehe-Herrn adhibirten so berühmten als gelahrten Herrn Doctoren angewandten Fleiß und Bemühung nicht völlig gerettet werden mögen / jedoch dahin annoch gebracht worden / daß sie zu zweyen mahlen mit vernemlichen ja, die ihr zugeruffene Glaubens-Bekandtniß bestättigen und daß sie die ihr vorgebehtene Seuftzer in Hertzen nach behten können / zu verstehen gegeben / worauf sie wieder in vorige Unempfindlichkeit verfallen auch darin geblieben / bis sie ohne Todes Empfindung durch einen wie wol jähen und schleunigen doch aber auch sanfften und seeligen Todt am 1 September des vorigen 1719 Jahrs Nachmittages nach 6 Uhr aus dieser Mühseeligkeit abgefordert und in die Freuden volle Ewigkeit versetzet worden / nachdem sie ihre Lebens-Zeit / gebracht auf 64 Jahr 8 Monat und 1 Tag

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/43>, abgerufen am 11.12.2024.