Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.Herrn Beicht-Vaters seinen annoch beständig in Hertzen habenden JEsum jedes mahl mit gläubiger und andächtiger Mine zu erkennen gegeben. Der letzteren Kranckheit unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken aber mit wenigen annoch zugedencken / so ist derselbe mit einem der Zeit grassirenden und um den andern Tag abwechselnden Fieber befallen / und ob wol beyde zu ihm vocirte vornehme und berühmte Herrn Medici als der Hochfürstliche Braunschweigische Lüneburgische hochverordnete Leib-Medicus Herr Doctor Brandanus Dietericus Behrens und Herr Doctor Augustus Werner ihnen diesen Patienten und dessen Restitution gar ernstlich angelegen seyn lassen und wie ihm jener als seinen wehrtesten Stiffts-Collegen, dieser aber als einen alten von langen Jahren probirten guten Freund von den Tode / wann Kunst und Wissenschafft zureichen wollen / gerne gerettet hätten / so hat doch ein unvermuhteter Zufall alle gute Intention und Hoffnung auf einmahl unterbrochen / dann da es dem Höchsten also gefallen dem seeligen Herrn Cononico und Vice-Domino Hilcken da er eben in einen schweren paraxysmo febrili befangen gewesen / ihm seine Ehe-Gemahlin durch einen plötzlichen und unvermuhteten Todt vor seinen Augen wegzunehmen / so ist durch die in ipso paraxysmo ihm begegenete grosse Consternation nicht nur der Paroxysmus, sondern auch die Kranckheit selbst um so viel hefftiger geworden / daß bey dem beständigst continuirenden Moerore animi, so wenig die innerliche Hitze als die Trockniß auf der Zunge / denen dagegen gebraucheten Medicamenten nachgeben wollen / bis endlich der seelige Mann darunter succumbiret und die seelige Auflösung jedoch in beständigen Glauben und Herrn Beicht-Vaters seinen annoch beständig in Hertzen habenden JEsum jedes mahl mit gläubiger und andächtiger Mine zu erkennen gegeben. Der letzteren Kranckheit unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken aber mit wenigen annoch zugedencken / so ist derselbe mit einem der Zeit grassirenden und um den andern Tag abwechselnden Fieber befallen / und ob wol beyde zu ihm vocirte vornehme und berühmte Herrn Medici als der Hochfürstliche Braunschweigische Lüneburgische hochverordnete Leib-Medicus Herr Doctor Brandanus Dietericus Behrens und Herr Doctor Augustus Werner ihnen diesen Patienten und dessen Restitution gar ernstlich angelegen seyn lassen und wie ihm jener als seinen wehrtesten Stiffts-Collegen, dieser aber als einen alten von langen Jahren probirten guten Freund von den Tode / wann Kunst und Wissenschafft zureichen wollen / gerne gerettet hätten / so hat doch ein unvermuhteter Zufall alle gute Intention und Hoffnung auf einmahl unterbrochen / dann da es dem Höchsten also gefallen dem seeligen Herrn Cononico und Vice-Domino Hilcken da er eben in einen schweren paraxysmo febrili befangen gewesen / ihm seine Ehe-Gemahlin durch einen plötzlichen und unvermuhteten Todt vor seinen Augen wegzunehmen / so ist durch die in ipso paraxysmo ihm begegenete grosse Consternation nicht nur der Paroxysmus, sondern auch die Kranckheit selbst um so viel hefftiger geworden / daß bey dem beständigst continuirenden Moerore animi, so wenig die innerliche Hitze als die Trockniß auf der Zunge / denen dagegen gebraucheten Medicamenten nachgeben wollen / bis endlich der seelige Mann darunter succumbiret und die seelige Auflösung jedoch in beständigen Glauben und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0039" n="35"/> Herrn Beicht-Vaters seinen annoch beständig in Hertzen habenden JEsum jedes mahl mit gläubiger und andächtiger Mine zu erkennen gegeben. Der letzteren Kranckheit unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken aber mit wenigen annoch zugedencken / so ist derselbe mit einem der Zeit grassirenden und um den andern Tag abwechselnden Fieber befallen / und ob wol beyde zu ihm vocirte vornehme und berühmte Herrn Medici als der Hochfürstliche Braunschweigische Lüneburgische hochverordnete Leib-Medicus Herr Doctor Brandanus Dietericus Behrens und Herr Doctor Augustus Werner ihnen diesen Patienten und dessen Restitution gar ernstlich angelegen seyn lassen und wie ihm jener als seinen wehrtesten Stiffts-Collegen, dieser aber als einen alten von langen Jahren probirten guten Freund von den Tode / wann Kunst und Wissenschafft zureichen wollen / gerne gerettet hätten / so hat doch ein unvermuhteter Zufall alle gute Intention und Hoffnung auf einmahl unterbrochen / dann da es dem Höchsten also gefallen dem seeligen Herrn Cononico und Vice-Domino Hilcken da er eben in einen schweren paraxysmo febrili befangen gewesen / ihm seine Ehe-Gemahlin durch einen plötzlichen und unvermuhteten Todt vor seinen Augen wegzunehmen / so ist durch die in ipso paraxysmo ihm begegenete grosse Consternation nicht nur der Paroxysmus, sondern auch die Kranckheit selbst um so viel hefftiger geworden / daß bey dem beständigst continuirenden Moerore animi, so wenig die innerliche Hitze als die Trockniß auf der Zunge / denen dagegen gebraucheten Medicamenten nachgeben wollen / bis endlich der seelige Mann darunter succumbiret und die seelige Auflösung jedoch in beständigen Glauben und </p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0039]
Herrn Beicht-Vaters seinen annoch beständig in Hertzen habenden JEsum jedes mahl mit gläubiger und andächtiger Mine zu erkennen gegeben. Der letzteren Kranckheit unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken aber mit wenigen annoch zugedencken / so ist derselbe mit einem der Zeit grassirenden und um den andern Tag abwechselnden Fieber befallen / und ob wol beyde zu ihm vocirte vornehme und berühmte Herrn Medici als der Hochfürstliche Braunschweigische Lüneburgische hochverordnete Leib-Medicus Herr Doctor Brandanus Dietericus Behrens und Herr Doctor Augustus Werner ihnen diesen Patienten und dessen Restitution gar ernstlich angelegen seyn lassen und wie ihm jener als seinen wehrtesten Stiffts-Collegen, dieser aber als einen alten von langen Jahren probirten guten Freund von den Tode / wann Kunst und Wissenschafft zureichen wollen / gerne gerettet hätten / so hat doch ein unvermuhteter Zufall alle gute Intention und Hoffnung auf einmahl unterbrochen / dann da es dem Höchsten also gefallen dem seeligen Herrn Cononico und Vice-Domino Hilcken da er eben in einen schweren paraxysmo febrili befangen gewesen / ihm seine Ehe-Gemahlin durch einen plötzlichen und unvermuhteten Todt vor seinen Augen wegzunehmen / so ist durch die in ipso paraxysmo ihm begegenete grosse Consternation nicht nur der Paroxysmus, sondern auch die Kranckheit selbst um so viel hefftiger geworden / daß bey dem beständigst continuirenden Moerore animi, so wenig die innerliche Hitze als die Trockniß auf der Zunge / denen dagegen gebraucheten Medicamenten nachgeben wollen / bis endlich der seelige Mann darunter succumbiret und die seelige Auflösung jedoch in beständigen Glauben und
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