Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.verweßlich, was gesäet in Unehre, wird auferstehen in Herrlichkeit, was gesäet in Schwachheit, wird1. Cor. XV. 42. auferstehen in Krafft, was gesäet worden natürlich, wird geistlich auferstehen. Darum setzet denn nun auch in unsern Text der Apostel das Bessere den Schlimmern entgegen. Den Leib den wir hier tragen nennet er [fremdsprachliches Material] unser Hauß, den wir dort haben sollen [fremdsprachliches Material] welches bedeutet / einen Bau, ein wolgegründetes festes von starcken Steinen aufgeführtes Gebäude; Den Leib den hier unser GeistMatth. XXIV. 1. bewohnet / nennet er irrdisch, den wir dort bewohnenMarc. XIII. 1. 2. sollen / vom Himmel oder himmlisch; anzudeuten die recht himmlischen Eigenschafften / welche an die Stelle der Vergänglichkeit des irrdischen und als Erde in der Erden vermoderten Leibes treten sollen. Jenen Leib nennet er eine Hütten, dergleichen Menschen Hände pflegen aufzurichten und vielen Zufällen unterworffen ist / diesen aber einen Bau, der [fremdsprachliches Material], von GOtt erbauet und nicht mit Händen gemacht. Zwar ist unser irrdischer Leib / auch GOttes Hände Werck / was er aber an dem ersten Leibe that / da er einen Erdenkloß nahm und ihn daraus bereitete / das wird er nicht wieder thun / sondern ihm auf einmahl anthun mit himmlischer Klarheit und Herrlichkeit. Endlich da jene Hütte zerbrochen wird / wird diese ewig seyn / ewig stehen / in Ewigkeit nicht zerbrochen werden. In dieser Welt ist zwar viel festes und starckes; Fest und starck ist der Himmel, alle und jede dessen Cörper bleiben in ihren gewissen Creissen und Stellen / Sonn / Mond und Sternen sind noch die / welche / sie an dem ersten Tage der Schöpffung gewesen; Unter den Himmel findet sich auch vieles was Menschen Hände gemacht / und doch lange gestanden / Aber nichts ist ewig, die Zeit wird kommen / da Himmel und Erden vergehen werden; aber das was GOtt verweßlich, was gesäet in Unehre, wird auferstehen in Herrlichkeit, was gesäet in Schwachheit, wird1. Cor. XV. 42. auferstehen in Krafft, was gesäet worden natürlich, wird geistlich auferstehen. Darum setzet denn nun auch in unsern Text der Apostel das Bessere den Schlim̃ern entgegen. Den Leib den wir hier tragen nennet er [fremdsprachliches Material] unser Hauß, den wir dort haben sollen [fremdsprachliches Material] welches bedeutet / einen Bau, ein wolgegründetes festes von starcken Steinen aufgeführtes Gebäude; Den Leib den hier unser GeistMatth. XXIV. 1. bewohnet / nennet er irrdisch, den wir dort bewohnenMarc. XIII. 1. 2. sollen / vom Himmel oder himmlisch; anzudeuten die recht himmlischen Eigenschafften / welche an die Stelle der Vergänglichkeit des irrdischen und als Erde in der Erden vermoderten Leibes treten sollen. Jenen Leib nennet er eine Hütten, dergleichen Menschen Hände pflegen aufzurichten und vielen Zufällen unterworffen ist / diesen aber einen Bau, der [fremdsprachliches Material], von GOtt erbauet und nicht mit Händen gemacht. Zwar ist unser irrdischer Leib / auch GOttes Hände Werck / was er aber an dem ersten Leibe that / da er einen Erdenkloß nahm und ihn daraus bereitete / das wird er nicht wieder thun / sondern ihm auf einmahl anthun mit himmlischer Klarheit und Herrlichkeit. Endlich da jene Hütte zerbrochen wird / wird diese ewig seyn / ewig stehen / in Ewigkeit nicht zerbrochen werden. In dieser Welt ist zwar viel festes und starckes; Fest und starck ist der Himmel, alle und jede dessen Cörper bleiben in ihren gewissen Creissen und Stellen / Sonn / Mond und Sternen sind noch die / welche / sie an dem ersten Tage der Schöpffung gewesen; Unter den Himmel findet sich auch vieles was Menschen Hände gemacht / und doch lange gestanden / Aber nichts ist ewig, die Zeit wird kommen / da Himmel und Erden vergehen werden; aber das was GOtt <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019" n="15"/> verweßlich, was gesäet in Unehre, wird auferstehen in Herrlichkeit, was gesäet in Schwachheit, wird<note place="right"><hi rendition="#i">1. Cor. XV. 42.</hi></note> auferstehen in Krafft, was gesäet worden natürlich, wird geistlich auferstehen. Darum setzet denn nun auch in unsern Text der Apostel das Bessere den Schlim̃ern entgegen. 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Zwar ist unser irrdischer Leib / auch GOttes Hände Werck / was er aber an dem ersten Leibe that / da er einen Erdenkloß nahm und ihn daraus bereitete / das wird er nicht wieder thun / sondern ihm auf einmahl anthun mit himmlischer Klarheit und Herrlichkeit. Endlich da jene Hütte zerbrochen wird / wird diese ewig seyn / ewig stehen / in Ewigkeit nicht zerbrochen werden. In dieser Welt ist zwar viel festes und starckes; Fest und starck ist der Himmel, alle und jede dessen Cörper bleiben in ihren gewissen Creissen und Stellen / Sonn / Mond und Sternen sind noch die / welche / sie an dem ersten Tage der Schöpffung gewesen; Unter den Himmel findet sich auch vieles was Menschen Hände gemacht / und doch lange gestanden / Aber nichts ist ewig, die Zeit wird kommen / da Himmel und Erden vergehen werden; aber das was GOtt </p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0019]
verweßlich, was gesäet in Unehre, wird auferstehen in Herrlichkeit, was gesäet in Schwachheit, wird auferstehen in Krafft, was gesäet worden natürlich, wird geistlich auferstehen. Darum setzet denn nun auch in unsern Text der Apostel das Bessere den Schlim̃ern entgegen. Den Leib den wir hier tragen nennet er _ unser Hauß, den wir dort haben sollen _ welches bedeutet / einen Bau, ein wolgegründetes festes von starcken Steinen aufgeführtes Gebäude; Den Leib den hier unser Geist bewohnet / nennet er irrdisch, den wir dort bewohnen sollen / vom Himmel oder himmlisch; anzudeuten die recht himmlischen Eigenschafften / welche an die Stelle der Vergänglichkeit des irrdischen und als Erde in der Erden vermoderten Leibes treten sollen. Jenen Leib nennet er eine Hütten, dergleichen Menschen Hände pflegen aufzurichten und vielen Zufällen unterworffen ist / diesen aber einen Bau, der _ , von GOtt erbauet und nicht mit Händen gemacht. Zwar ist unser irrdischer Leib / auch GOttes Hände Werck / was er aber an dem ersten Leibe that / da er einen Erdenkloß nahm und ihn daraus bereitete / das wird er nicht wieder thun / sondern ihm auf einmahl anthun mit himmlischer Klarheit und Herrlichkeit. Endlich da jene Hütte zerbrochen wird / wird diese ewig seyn / ewig stehen / in Ewigkeit nicht zerbrochen werden. In dieser Welt ist zwar viel festes und starckes; Fest und starck ist der Himmel, alle und jede dessen Cörper bleiben in ihren gewissen Creissen und Stellen / Sonn / Mond und Sternen sind noch die / welche / sie an dem ersten Tage der Schöpffung gewesen; Unter den Himmel findet sich auch vieles was Menschen Hände gemacht / und doch lange gestanden / Aber nichts ist ewig, die Zeit wird kommen / da Himmel und Erden vergehen werden; aber das was GOtt
1. Cor. XV. 42.
Matth. XXIV. 1.
Marc. XIII. 1. 2.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/19>, abgerufen am 16.07.2024. |