Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.mit einen dauerhafften wol gegründeten und nicht anders als durch Gewalt abzureissenden Hause verglichen wird / sondern er heist eine Hütte, ein Gezelt, eine Laube, dergleichen die Väter Altes Testaments gebraucht / und bald aufgeschlagen / bald wieder abgenommen werden können. Darum denn auch Hiskias sein Leben vergleicht mit einer Hirten-Hütte die bald aufgeräumet wird.Es. XXXVIII. 12. Solche Hütten können zwar / nach dem die Leute sind / welche ihren Auffenthalt darinnen nehmen / zuweilen eine äusserliche Zierde haben / und sich anlassen / als wäre es was rechtes / wenn man aber recht zusiehet / so stehen sie auf wenigen nicht gar tieff befestigten Pfählen; sie werden durch den Gebrauch leicht abgenützet / und kostet nicht viel Mühe sie über einen Hauffen zu werffen; So ist es mit unsern Cörper / der kan eine anscheinende gesunde constitution haben; kan zur Nohtdurfft / auch wol zur Eitelkeit verpfleget / ausgeputzet und gezieret werden / hat aber doch keine Dauer; Mit den Jahren verliehret er seine Stärcke / und kan an dieser aus so vielen Gliedern / Beinen / Adern und Sehnen zugerichteten Machine gar leicht etwas verletzet werden; Ja von der Wiegen an ist sie der Bewegung unterworffen. Die Boten des Todes / Kranckheiten und andere Zufälle können sie wanckend und hinfällig machen / und endlich wirfft sie der Tod gar darnieder. Und das ist denn die erste gewisse Veränderung welche uns allen bevorstehet; davon heist es: So unser irrdisches Hauß dieser Hütten zerbrochen wird. Dieß ist die Veränderung, welche aus Lebendigen, Todte, aus dem was vorhin sich beweget, was unbewegliches und erstarrtes, aus Hörenden, Taube, aus Redenden, Stumme, aus dem was vorhin starck, und manchesmahl so schön und mit einen dauerhafften wol gegründeten und nicht anders als durch Gewalt abzureissenden Hause verglichen wird / sondern er heist eine Hütte, ein Gezelt, eine Laube, dergleichen die Väter Altes Testaments gebraucht / und bald aufgeschlagen / bald wieder abgenommen werden können. Darum denn auch Hiskias sein Leben vergleicht mit einer Hirten-Hütte die bald aufgeräumet wird.Es. XXXVIII. 12. Solche Hütten können zwar / nach dem die Leute sind / welche ihren Auffenthalt darinnen nehmen / zuweilen eine äusserliche Zierde haben / und sich anlassen / als wäre es was rechtes / wenn man aber recht zusiehet / so stehen sie auf wenigen nicht gar tieff befestigten Pfählen; sie werden durch den Gebrauch leicht abgenützet / und kostet nicht viel Mühe sie über einen Hauffen zu werffen; So ist es mit unsern Cörper / der kan eine anscheinende gesunde constitution haben; kan zur Nohtdurfft / auch wol zur Eitelkeit verpfleget / ausgeputzet und gezieret werden / hat aber doch keine Dauer; Mit den Jahren verliehret er seine Stärcke / und kan an dieser aus so vielen Gliedern / Beinen / Adern und Sehnen zugerichteten Machine gar leicht etwas verletzet werden; Ja von der Wiegen an ist sie der Bewegung unterworffen. Die Boten des Todes / Kranckheiten und andere Zufälle können sie wanckend und hinfällig machen / und endlich wirfft sie der Tod gar darnieder. Und das ist denn die erste gewisse Veränderung welche uns allen bevorstehet; davon heist es: So unser irrdisches Hauß dieser Hütten zerbrochen wird. Dieß ist die Veränderung, welche aus Lebendigen, Todte, aus dem was vorhin sich beweget, was unbewegliches und erstarrtes, aus Hörenden, Taube, aus Redenden, Stumme, aus dem was vorhin starck, und manchesmahl so schön und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0017" n="13"/> mit einen dauerhafften wol gegründeten und nicht anders als durch Gewalt abzureissenden Hause verglichen wird / sondern er heist eine Hütte, ein Gezelt, eine Laube, dergleichen die Väter Altes Testaments gebraucht / und bald aufgeschlagen / bald wieder abgenommen werden können. Darum denn auch Hiskias sein Leben vergleicht mit einer Hirten-Hütte die bald aufgeräumet wird.<note place="right"><hi rendition="#i">Es. XXXVIII. 12.</hi></note> Solche Hütten können zwar / nach dem die Leute sind / welche ihren Auffenthalt darinnen nehmen / zuweilen eine äusserliche Zierde haben / und sich anlassen / als wäre es was rechtes / wenn man aber recht zusiehet / so stehen sie auf wenigen nicht gar tieff befestigten Pfählen; sie werden durch den Gebrauch leicht abgenützet / und kostet nicht viel Mühe sie über einen Hauffen zu werffen; So ist es mit unsern Cörper / der kan eine anscheinende gesunde constitution haben; kan zur Nohtdurfft / auch wol zur Eitelkeit verpfleget / ausgeputzet und gezieret werden / hat aber doch keine Dauer; Mit den Jahren verliehret er seine Stärcke / und kan an dieser aus so vielen Gliedern / Beinen / Adern und Sehnen zugerichteten Machine gar leicht etwas verletzet werden; Ja von der Wiegen an ist sie der Bewegung unterworffen. Die Boten des Todes / Kranckheiten und andere Zufälle können sie wanckend und hinfällig machen / und endlich wirfft sie der Tod gar darnieder.</p> <p>Und das ist denn die erste gewisse Veränderung welche uns allen bevorstehet; davon heist es: So unser irrdisches Hauß dieser Hütten zerbrochen wird. Dieß ist die Veränderung, welche aus Lebendigen, Todte, aus dem was vorhin sich beweget, was unbewegliches und erstarrtes, aus Hörenden, Taube, aus Redenden, Stumme, aus dem was vorhin starck, und manchesmahl so schön und </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0017]
mit einen dauerhafften wol gegründeten und nicht anders als durch Gewalt abzureissenden Hause verglichen wird / sondern er heist eine Hütte, ein Gezelt, eine Laube, dergleichen die Väter Altes Testaments gebraucht / und bald aufgeschlagen / bald wieder abgenommen werden können. Darum denn auch Hiskias sein Leben vergleicht mit einer Hirten-Hütte die bald aufgeräumet wird. Solche Hütten können zwar / nach dem die Leute sind / welche ihren Auffenthalt darinnen nehmen / zuweilen eine äusserliche Zierde haben / und sich anlassen / als wäre es was rechtes / wenn man aber recht zusiehet / so stehen sie auf wenigen nicht gar tieff befestigten Pfählen; sie werden durch den Gebrauch leicht abgenützet / und kostet nicht viel Mühe sie über einen Hauffen zu werffen; So ist es mit unsern Cörper / der kan eine anscheinende gesunde constitution haben; kan zur Nohtdurfft / auch wol zur Eitelkeit verpfleget / ausgeputzet und gezieret werden / hat aber doch keine Dauer; Mit den Jahren verliehret er seine Stärcke / und kan an dieser aus so vielen Gliedern / Beinen / Adern und Sehnen zugerichteten Machine gar leicht etwas verletzet werden; Ja von der Wiegen an ist sie der Bewegung unterworffen. Die Boten des Todes / Kranckheiten und andere Zufälle können sie wanckend und hinfällig machen / und endlich wirfft sie der Tod gar darnieder.
Es. XXXVIII. 12. Und das ist denn die erste gewisse Veränderung welche uns allen bevorstehet; davon heist es: So unser irrdisches Hauß dieser Hütten zerbrochen wird. Dieß ist die Veränderung, welche aus Lebendigen, Todte, aus dem was vorhin sich beweget, was unbewegliches und erstarrtes, aus Hörenden, Taube, aus Redenden, Stumme, aus dem was vorhin starck, und manchesmahl so schön und
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