Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706.Die nicht liebliche Bruder-Einigkeit / In dem gedoppelten Trauer-Fall Der weyland Durchlauchtigsten Fürsten und Herren / Hn. Ferdinand Christian / und Hn. Heinrich Ferdinands / Gebrüderen / Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg / etc. Wolte an dem zu Dero Durchl. Durchl. Leich- und Gedächtniß-Predigten angesetzten Tage mit unterthänigsten Mitleiden vorstellen J. S. Bach / Cantor des Hoch-Fürstl. Stiffts St. Blasii. DEr Theure David will es fein und lieblich nennen / Wenn Brüder einig sind: Recht! was von einem Blut / Was unter einer Brust gezeuget und geruht / Kan ohne Traurigkeit sein Einigseyn nicht trennen. Dennoch wird David auch zu sagen mir vergönnen / Daß gar nicht lieblich sey / wenn itzt ein Bruder-Paar Aus unserm Fürsten-Haus biß auf die Todten-Bahr Will einig seyn; O nein! Ich muß mein Leid bekennen. Gewiß / wenn Redligkeit von alten Korn und Schrot / Wenn Fromm und Tapffer seyn verhinderte den Todt / So lebten Beyde noch; Die nun die Bruder-Liebe So gar zum Sterben hat vereinet. Doch wie gut Thut Ihnen das / was uns so schmertzlich wehe thut. O! daß das andre Paar noch lang' im Leben bliebe. Die nicht liebliche Bruder-Einigkeit / In dem gedoppelten Trauer-Fall Der weyland Durchlauchtigsten Fürsten und Herren / Hn. Ferdinand Christian / und Hn. Heinrich Ferdinands / Gebrüderen / Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg / etc. Wolte an dem zu Dero Durchl. Durchl. Leich- und Gedächtniß-Predigten angesetzten Tage mit unterthänigsten Mitleiden vorstellen J. S. Bach / Cantor des Hoch-Fürstl. Stiffts St. Blasii. DEr Theure David will es fein und lieblich nennen / Wenn Brüder einig sind: Recht! was von einem Blut / Was unter einer Brust gezeuget und geruht / Kan ohne Traurigkeit sein Einigseyn nicht trennen. Dennoch wird David auch zu sagen mir vergönnen / Daß gar nicht lieblich sey / wenn itzt ein Bruder-Paar Aus unserm Fürsten-Haus biß auf die Todten-Bahr Will einig seyn; O nein! Ich muß mein Leid bekennen. Gewiß / wenn Redligkeit von alten Korn und Schrot / Wenn Fromm und Tapffer seyn verhinderte den Todt / So lebten Beyde noch; Die nun die Bruder-Liebe So gar zum Sterben hat vereinet. Doch wie gut Thut Ihnen das / was uns so schmertzlich wehe thut. O! daß das andre Paar noch lang’ im Leben bliebe. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0077"/> </div> <div> <head>Die nicht liebliche Bruder-Einigkeit / In dem gedoppelten Trauer-Fall Der weyland Durchlauchtigsten Fürsten und Herren /<lb/></head> </div> <div> <head>Hn. Ferdinand Christian / und Hn. Heinrich Ferdinands / Gebrüderen /<lb/></head> </div> <div> <head>Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg / etc.<lb/></head> </div> <div> <head>Wolte an dem zu Dero Durchl. Durchl.<lb/></head> </div> <div> <head>Leich- und Gedächtniß-Predigten angesetzten Tage mit unterthänigsten Mitleiden vorstellen<lb/></head> </div> <div> <head>J. S. Bach / Cantor des Hoch-Fürstl. Stiffts <hi rendition="#i">St. Blasii.</hi><lb/></head> <l>DEr Theure David will es fein und lieblich nennen / Wenn Brüder einig sind: Recht! was von einem Blut / Was unter einer Brust gezeuget und geruht / Kan ohne Traurigkeit sein Einigseyn nicht trennen. Dennoch wird David auch zu sagen mir vergönnen / Daß gar nicht lieblich sey / wenn itzt ein Bruder-Paar Aus unserm Fürsten-Haus biß auf die Todten-Bahr Will einig seyn; O nein! Ich muß mein Leid bekennen. Gewiß / wenn Redligkeit von alten Korn und Schrot / Wenn Fromm und Tapffer seyn verhinderte den Todt / So lebten Beyde noch; Die nun die Bruder-Liebe So gar zum Sterben hat vereinet. Doch wie gut Thut Ihnen das / was uns so schmertzlich wehe thut. O! daß das andre Paar noch lang’ im Leben bliebe.</l> </div> </body> </text> </TEI> [0077]
Die nicht liebliche Bruder-Einigkeit / In dem gedoppelten Trauer-Fall Der weyland Durchlauchtigsten Fürsten und Herren /
Hn. Ferdinand Christian / und Hn. Heinrich Ferdinands / Gebrüderen /
Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg / etc.
Wolte an dem zu Dero Durchl. Durchl.
Leich- und Gedächtniß-Predigten angesetzten Tage mit unterthänigsten Mitleiden vorstellen
J. S. Bach / Cantor des Hoch-Fürstl. Stiffts St. Blasii.
DEr Theure David will es fein und lieblich nennen / Wenn Brüder einig sind: Recht! was von einem Blut / Was unter einer Brust gezeuget und geruht / Kan ohne Traurigkeit sein Einigseyn nicht trennen. Dennoch wird David auch zu sagen mir vergönnen / Daß gar nicht lieblich sey / wenn itzt ein Bruder-Paar Aus unserm Fürsten-Haus biß auf die Todten-Bahr Will einig seyn; O nein! Ich muß mein Leid bekennen. Gewiß / wenn Redligkeit von alten Korn und Schrot / Wenn Fromm und Tapffer seyn verhinderte den Todt / So lebten Beyde noch; Die nun die Bruder-Liebe So gar zum Sterben hat vereinet. Doch wie gut Thut Ihnen das / was uns so schmertzlich wehe thut. O! daß das andre Paar noch lang’ im Leben bliebe.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707/77>, abgerufen am 23.02.2025. |