Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706.stete unterthänigste treue und sorgfältige Dienste dargeboten. Da auch bald darauf der Herr Hof-Prediger und Superintendens Finen / der schon vorhin in der Kranckheit mit seiner Zusprache und erbaulichen Discursen Ihn erfreuet hatte / sich angefunden / ist Ihm solches / wie Er mit sonderlich holdseligen minen zu erkennen gegeben / sehr angenehm gewesen. Was derselbe zu Erquickung seiner Seelen Ihm vorgetragen und vorgebetet / hat Er wol gefasset / und auf dessen Frage: Ob Er auch seinen JEsum fest in sein Hertz geschlossen / und gewiß wäre daß Ihn nichts von demselben scheiden werde? mit gantz vernehmlicher Stimme: Ja gewiß / geantwortet. Hierauf hat sichs mit Ihro Durchl. je mehr und mehr zum Ende genahet / gestalt die Sprache / ob gleich der Verstand noch eine gute Zeit unverrückt geblieben / noch ehe der Tag Ihres Abschiedes / nemlich der 12. Decembris angebrochen / sich verlohren; da indessen die Umstehende mit andächtigen Beten und Singen fortgefahren / und obgemeldeter Herr Hof-Prediger Ihro Durchl. eingeseegnet. Worauf denn dieselbe bemeldten Tages / war der dritte Sonntag vor der Ankunfft unsers Heylandes ins Fleisch / kurtz nach 1. Uhr sanfft und seelig / in Ihrem Erlöser verschieden / nachdem Sie in dieser mühseeligen Welt zugebracht / 24. Jahr und 9. Monaht weniger 3. Tage. stete unterthänigste treue und sorgfältige Dienste dargeboten. Da auch bald darauf der Herr Hof-Prediger und Superintendens Finen / der schon vorhin in der Kranckheit mit seiner Zusprache und erbaulichen Discursen Ihn erfreuet hatte / sich angefunden / ist Ihm solches / wie Er mit sonderlich holdseligen minen zu erkennen gegeben / sehr angenehm gewesen. Was derselbe zu Erquickung seiner Seelen Ihm vorgetragen und vorgebetet / hat Er wol gefasset / und auf dessen Frage: Ob Er auch seinen JEsum fest in sein Hertz geschlossen / und gewiß wäre daß Ihn nichts von demselben scheiden werde? mit gantz vernehmlicher Stimme: Ja gewiß / geantwortet. Hierauf hat sichs mit Ihro Durchl. je mehr und mehr zum Ende genahet / gestalt die Sprache / ob gleich der Verstand noch eine gute Zeit unverrückt geblieben / noch ehe der Tag Ihres Abschiedes / nemlich der 12. Decembris angebrochen / sich verlohren; da indessen die Umstehende mit andächtigen Beten und Singen fortgefahren / und obgemeldeter Herr Hof-Prediger Ihro Durchl. eingeseegnet. Worauf denn dieselbe bemeldten Tages / war der dritte Sonntag vor der Ankunfft unsers Heylandes ins Fleisch / kurtz nach 1. Uhr sanfft und seelig / in Ihrem Erlöser verschieden / nachdem Sie in dieser mühseeligen Welt zugebracht / 24. Jahr und 9. Monaht weniger 3. Tage. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0046" n="42"/> stete unterthänigste treue und sorgfältige Dienste dargeboten. Da auch bald darauf der Herr Hof-Prediger und Superintendens Finen / der schon vorhin in der Kranckheit mit seiner Zusprache und erbaulichen Discursen Ihn erfreuet hatte / sich angefunden / ist Ihm solches / wie Er mit sonderlich holdseligen minen zu erkennen gegeben / sehr angenehm gewesen. Was derselbe zu Erquickung seiner Seelen Ihm vorgetragen und vorgebetet / hat Er wol gefasset / und auf dessen Frage: Ob Er auch seinen JEsum fest in sein Hertz geschlossen / und gewiß wäre daß Ihn nichts von demselben scheiden werde? mit gantz vernehmlicher Stimme: Ja gewiß / geantwortet.</p> <p>Hierauf hat sichs mit Ihro Durchl. je mehr und mehr zum Ende genahet / gestalt die Sprache / ob gleich der Verstand noch eine gute Zeit unverrückt geblieben / noch ehe der Tag Ihres Abschiedes / nemlich der 12. Decembris angebrochen / sich verlohren; da indessen die Umstehende mit andächtigen Beten und Singen fortgefahren / und obgemeldeter Herr Hof-Prediger Ihro Durchl. eingeseegnet. Worauf denn dieselbe bemeldten Tages / war der dritte Sonntag vor der Ankunfft unsers Heylandes ins Fleisch / kurtz nach 1. Uhr sanfft und seelig / in Ihrem Erlöser verschieden / nachdem Sie in dieser mühseeligen Welt zugebracht / 24. Jahr und 9. Monaht weniger 3. Tage.</p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0046]
stete unterthänigste treue und sorgfältige Dienste dargeboten. Da auch bald darauf der Herr Hof-Prediger und Superintendens Finen / der schon vorhin in der Kranckheit mit seiner Zusprache und erbaulichen Discursen Ihn erfreuet hatte / sich angefunden / ist Ihm solches / wie Er mit sonderlich holdseligen minen zu erkennen gegeben / sehr angenehm gewesen. Was derselbe zu Erquickung seiner Seelen Ihm vorgetragen und vorgebetet / hat Er wol gefasset / und auf dessen Frage: Ob Er auch seinen JEsum fest in sein Hertz geschlossen / und gewiß wäre daß Ihn nichts von demselben scheiden werde? mit gantz vernehmlicher Stimme: Ja gewiß / geantwortet.
Hierauf hat sichs mit Ihro Durchl. je mehr und mehr zum Ende genahet / gestalt die Sprache / ob gleich der Verstand noch eine gute Zeit unverrückt geblieben / noch ehe der Tag Ihres Abschiedes / nemlich der 12. Decembris angebrochen / sich verlohren; da indessen die Umstehende mit andächtigen Beten und Singen fortgefahren / und obgemeldeter Herr Hof-Prediger Ihro Durchl. eingeseegnet. Worauf denn dieselbe bemeldten Tages / war der dritte Sonntag vor der Ankunfft unsers Heylandes ins Fleisch / kurtz nach 1. Uhr sanfft und seelig / in Ihrem Erlöser verschieden / nachdem Sie in dieser mühseeligen Welt zugebracht / 24. Jahr und 9. Monaht weniger 3. Tage.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707/46>, abgerufen am 02.03.2025. |