Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706.macht / und bey der Gelegenheit die Ordnung und das Commando so bey einer Armee im Felde gehalten wird / observiret, worauf Sie gantz satisfait Sich auf den Rückweg begeben / und nachdem Sie bey dem Chur-Pfältzischen Hofe zu Düsseldorff eingesprochen / und von dasiger hohen Herrschafft gantz freundlich empfangen worden / auch des damahligen Bischoffs von Münster Fürstl. Gnaden zu Sassenberg en passant besuchet / mit Ausgang des Julii allhier glücklich wieder angelangt; Den rest des Sommers und die folgende Zeit haben Ihr. Durchl. mit allerhand nützlichen Zeitvertreib zugebracht / sonderlich mit Lesung vortefflicher Bücher und Wiederholung dessen was Sie auf Ihren Reisen merckwürdiges gehöret und gesehen / worzu Ihr das Diarium, so Sie selbst gehalten / dienen müssen. Gleich wie nun Ihro Durchl. durch solche Ihre Bemühung unter andern in Politicis, Historia moderna & antiqua, Jure publico & privato grosse Wissenschafft erlanget / also ist Ihr solches in Conversation und Discursen, da Sie auch von den wichtigsten affairen gründlich zu raisoniren gewust / wol zu statten kommen / und hat dieses alles / voraus weil es mit einer un-affectirten und gleichsam angebohrnen modestie begleitet gewesen / Ihr jedermans Hochachtung / auch reputation eines so gelahrten leutseeligen Printzens zuwege gebracht; Wie groß aber unsers Preiß-würdigsten Printzens Erudition und andere bey der Welt hoch angesehene qualitäten gewesen / so ist doch solches alles gering zu achten gegen das gehabte Erkänntniß macht / und bey der Gelegenheit die Ordnung und das Commando so bey einer Armee im Felde gehalten wird / observiret, worauf Sie gantz satisfait Sich auf den Rückweg begeben / und nachdem Sie bey dem Chur-Pfältzischen Hofe zu Düsseldorff eingesprochen / und von dasiger hohen Herrschafft gantz freundlich empfangen worden / auch des damahligen Bischoffs von Münster Fürstl. Gnaden zu Sassenberg en passant besuchet / mit Ausgang des Julii allhier glücklich wieder angelangt; Den rest des Sommers und die folgende Zeit haben Ihr. Durchl. mit allerhand nützlichen Zeitvertreib zugebracht / sonderlich mit Lesung vortefflicher Bücher und Wiederholung dessen was Sie auf Ihren Reisen merckwürdiges gehöret und gesehen / worzu Ihr das Diarium, so Sie selbst gehalten / dienen müssen. Gleich wie nun Ihro Durchl. durch solche Ihre Bemühung unter andern in Politicis, Historia moderna & antiqua, Jure publico & privato grosse Wissenschafft erlanget / also ist Ihr solches in Conversation und Discursen, da Sie auch von den wichtigsten affairen gründlich zu raisoniren gewust / wol zu statten kommen / und hat dieses alles / voraus weil es mit einer un-affectirten und gleichsam angebohrnen modestie begleitet gewesen / Ihr jedermans Hochachtung / auch reputation eines so gelahrten leutseeligen Printzens zuwege gebracht; Wie groß aber unsers Preiß-würdigsten Printzens Erudition und andere bey der Welt hoch angesehene qualitäten gewesen / so ist doch solches alles gering zu achten gegen das gehabte Erkänntniß <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038" n="34"/> macht / und bey der Gelegenheit die Ordnung und das Commando so bey einer Armee im Felde gehalten wird / observiret, worauf Sie gantz satisfait Sich auf den Rückweg begeben / und nachdem Sie bey dem Chur-Pfältzischen Hofe zu Düsseldorff eingesprochen / und von dasiger hohen Herrschafft gantz freundlich empfangen worden / auch des damahligen Bischoffs von Münster Fürstl. Gnaden zu Sassenberg en passant besuchet / mit Ausgang des Julii allhier glücklich wieder angelangt; Den rest des Sommers und die folgende Zeit haben Ihr. Durchl. mit allerhand nützlichen Zeitvertreib zugebracht / sonderlich mit Lesung vortefflicher Bücher und Wiederholung dessen was Sie auf Ihren Reisen merckwürdiges gehöret und gesehen / worzu Ihr das Diarium, so Sie selbst gehalten / dienen müssen.</p> <p>Gleich wie nun Ihro Durchl. durch solche Ihre Bemühung unter andern in Politicis, Historia moderna & antiqua, Jure publico & privato grosse Wissenschafft erlanget / also ist Ihr solches in Conversation und Discursen, da Sie auch von den wichtigsten affairen gründlich zu raisoniren gewust / wol zu statten kommen / und hat dieses alles / voraus weil es mit einer un-affectirten und gleichsam angebohrnen modestie begleitet gewesen / Ihr jedermans Hochachtung / auch reputation eines so gelahrten leutseeligen Printzens zuwege gebracht; Wie groß aber unsers Preiß-würdigsten Printzens Erudition und andere bey der Welt hoch angesehene qualitäten gewesen / so ist doch solches alles gering zu achten gegen das gehabte Erkänntniß </p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0038]
macht / und bey der Gelegenheit die Ordnung und das Commando so bey einer Armee im Felde gehalten wird / observiret, worauf Sie gantz satisfait Sich auf den Rückweg begeben / und nachdem Sie bey dem Chur-Pfältzischen Hofe zu Düsseldorff eingesprochen / und von dasiger hohen Herrschafft gantz freundlich empfangen worden / auch des damahligen Bischoffs von Münster Fürstl. Gnaden zu Sassenberg en passant besuchet / mit Ausgang des Julii allhier glücklich wieder angelangt; Den rest des Sommers und die folgende Zeit haben Ihr. Durchl. mit allerhand nützlichen Zeitvertreib zugebracht / sonderlich mit Lesung vortefflicher Bücher und Wiederholung dessen was Sie auf Ihren Reisen merckwürdiges gehöret und gesehen / worzu Ihr das Diarium, so Sie selbst gehalten / dienen müssen.
Gleich wie nun Ihro Durchl. durch solche Ihre Bemühung unter andern in Politicis, Historia moderna & antiqua, Jure publico & privato grosse Wissenschafft erlanget / also ist Ihr solches in Conversation und Discursen, da Sie auch von den wichtigsten affairen gründlich zu raisoniren gewust / wol zu statten kommen / und hat dieses alles / voraus weil es mit einer un-affectirten und gleichsam angebohrnen modestie begleitet gewesen / Ihr jedermans Hochachtung / auch reputation eines so gelahrten leutseeligen Printzens zuwege gebracht; Wie groß aber unsers Preiß-würdigsten Printzens Erudition und andere bey der Welt hoch angesehene qualitäten gewesen / so ist doch solches alles gering zu achten gegen das gehabte Erkänntniß
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707/38>, abgerufen am 28.07.2024. |