Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706.
Und laß mich sehn dein Bilde In deiner Creutzes-Noht / Da wil ich nach dir blicken / Da wil ich Glaubens-voll / Dich fest an mein Hertz drücken. Wer so stirbt der stirbt wol. Sein Glaube an JEsum Christum zeigte sich je mehr und mehr; Mit was vor Freudigkeit / mit was vor holdseligen Minen nahme Er an die Trost-Sprüche / welche Ihm von andern und von mir vorgehalten und zugeeignet wurden. Insonderheit war diß sein Kräfftiger Trost / das Er der Liebe JEsu versichert wäre / Er hatte solchen Ihme selbst genommen Joh. X, 28.aus den Worten JEsu: Niemand soll mir meine Schäfflein aus meiner Hand reissen Auf diesen Glauben war die Hoffnung nun bald mit Christo JEsu vereiniget zu werden gegründet. Dieß zeigte sich / als wir den Gesang sungen: Wenn mein Stündlein verhanden ist etc. und an die Worte kamen: So fahr ich hin zu JEsu Christ / mein Arm thue ich ausstrecken; Denn da streckte Er die müden Arme mit sonderbahren Bewegungen aus / zu bezeugen / Er wüste / JEsus böhte Ihm schon die Hand / Er JEsu wieder; Als ich auch Rom. IIX, 38. 39.endlich Ihme den Spruch Pauli zurieff: Ich bin gewiß / daß weder Todt noch Leben / weder Engel noch Fürstenthum / noch Gewalt / weder Gegenwärtiges noch Zukünfftiges / weder Hohes noch Tieffes / noch keine andere Creatur / mich scheiden mag von der Liebe GOttes / die in Christo JEsu ist unsern HErren; Und darauf fragte: Ob Er denn dieß auch noch glaubte und JEsum noch fest in sein Hertz geschlossen hielte? war dieß das letzte Wort / so der Fürstliche Mund auf der Welt gesprochen: Ja gewiß! Auf dieß Gewiß sind wir denn gewiß und versichert / daß der hochseeligste Printz gewiß gewiß in den Armen JEsu eingeschlaffen / Seine Seele gewiß in den Schooß Abrahams von den Engeln getragen / gewiß ruhe von aller ihrer Arbeit / gewiß ihren Erlöser itzund sehe / und seiner in vollkommener Herrligkeit geniesse / gewiß einmahl von JEsu werde mit dem auferweckten Leibe vereiniget mit JEsu geführet werden in die seelige Ewigkeit.
Und laß mich sehn dein Bilde In deiner Creutzes-Noht / Da wil ich nach dir blicken / Da wil ich Glaubens-voll / Dich fest an mein Hertz drücken. Wer so stirbt der stirbt wol. Sein Glaube an JEsum Christum zeigte sich je mehr und mehr; Mit was vor Freudigkeit / mit was vor holdseligen Minen nahme Er an die Trost-Sprüche / welche Ihm von andern und von mir vorgehalten und zugeeignet wurden. Insonderheit war diß sein Kräfftiger Trost / das Er der Liebe JEsu versichert wäre / Er hatte solchen Ihme selbst genommen Joh. X, 28.aus den Worten JEsu: Niemand soll mir meine Schäfflein aus meiner Hand reissen Auf diesen Glauben war die Hoffnung nun bald mit Christo JEsu vereiniget zu werden gegründet. Dieß zeigte sich / als wir den Gesang sungen: Wenn mein Stündlein verhanden ist etc. und an die Worte kamen: So fahr ich hin zu JEsu Christ / mein Arm thue ich ausstrecken; Denn da streckte Er die müden Arme mit sonderbahren Bewegungen aus / zu bezeugen / Er wüste / JEsus böhte Ihm schon die Hand / Er JEsu wieder; Als ich auch Rom. IIX, 38. 39.endlich Ihme den Spruch Pauli zurieff: Ich bin gewiß / daß weder Todt noch Leben / weder Engel noch Fürstenthum / noch Gewalt / weder Gegenwärtiges noch Zukünfftiges / weder Hohes noch Tieffes / noch keine andere Creatur / mich scheiden mag von der Liebe GOttes / die in Christo JEsu ist unsern HErren; Und darauf fragte: Ob Er denn dieß auch noch glaubte und JEsum noch fest in sein Hertz geschlossen hielte? war dieß das letzte Wort / so der Fürstliche Mund auf der Welt gesprochen: Ja gewiß! Auf dieß Gewiß sind wir denn gewiß und versichert / daß der hochseeligste Printz gewiß gewiß in den Armen JEsu eingeschlaffen / Seine Seele gewiß in den Schooß Abrahams von den Engeln getragen / gewiß ruhe von aller ihrer Arbeit / gewiß ihren Erlöser itzund sehe / und seiner in vollkommener Herrligkeit geniesse / gewiß einmahl von JEsu werde mit dem auferweckten Leibe vereiniget mit JEsu geführet werden in die seelige Ewigkeit. <TEI> <text> <body> <div> <l><pb facs="#f0028" n="24"/> Und laß mich sehn dein Bilde In deiner Creutzes-Noht / Da wil ich nach dir blicken / Da wil ich Glaubens-voll / Dich fest an mein Hertz drücken. Wer so stirbt der stirbt wol.</l> <p>Sein Glaube an JEsum Christum zeigte sich je mehr und mehr; Mit was vor Freudigkeit / mit was vor holdseligen Minen nahme Er an die Trost-Sprüche / welche Ihm von andern und von mir vorgehalten und zugeeignet wurden. Insonderheit war diß sein Kräfftiger Trost / das Er der Liebe JEsu versichert wäre / Er hatte solchen Ihme selbst genommen <note place="left">Joh. X, 28.</note>aus den Worten JEsu: Niemand soll mir meine Schäfflein aus meiner Hand reissen Auf diesen Glauben war die Hoffnung nun bald mit Christo JEsu vereiniget zu werden gegründet. Dieß zeigte sich / als wir den Gesang sungen: Wenn mein Stündlein verhanden ist etc. und an die Worte kamen: So fahr ich hin zu JEsu Christ / mein Arm thue ich ausstrecken; Denn da streckte Er die müden Arme mit sonderbahren Bewegungen aus / zu bezeugen / Er wüste / JEsus böhte Ihm schon die Hand / Er JEsu wieder; Als ich auch <note place="left">Rom. IIX, 38. 39.</note>endlich Ihme den Spruch Pauli zurieff: Ich bin gewiß / daß weder Todt noch Leben / weder Engel noch Fürstenthum / noch Gewalt / weder Gegenwärtiges noch Zukünfftiges / weder Hohes noch Tieffes / noch keine andere Creatur / mich scheiden mag von der Liebe GOttes / die in Christo JEsu ist unsern HErren; Und darauf fragte: Ob Er denn dieß auch noch glaubte und JEsum noch fest in sein Hertz geschlossen hielte? war dieß das letzte Wort / so der Fürstliche Mund auf der Welt gesprochen: Ja gewiß!</p> <p>Auf dieß Gewiß sind wir denn gewiß und versichert / daß der hochseeligste Printz gewiß gewiß in den Armen JEsu eingeschlaffen / Seine Seele gewiß in den Schooß Abrahams von den Engeln getragen / gewiß ruhe von aller ihrer Arbeit / gewiß ihren Erlöser itzund sehe / und seiner in vollkommener Herrligkeit geniesse / gewiß einmahl von JEsu werde mit dem auferweckten Leibe vereiniget mit JEsu geführet werden in die seelige Ewigkeit.</p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0028]
Und laß mich sehn dein Bilde In deiner Creutzes-Noht / Da wil ich nach dir blicken / Da wil ich Glaubens-voll / Dich fest an mein Hertz drücken. Wer so stirbt der stirbt wol. Sein Glaube an JEsum Christum zeigte sich je mehr und mehr; Mit was vor Freudigkeit / mit was vor holdseligen Minen nahme Er an die Trost-Sprüche / welche Ihm von andern und von mir vorgehalten und zugeeignet wurden. Insonderheit war diß sein Kräfftiger Trost / das Er der Liebe JEsu versichert wäre / Er hatte solchen Ihme selbst genommen aus den Worten JEsu: Niemand soll mir meine Schäfflein aus meiner Hand reissen Auf diesen Glauben war die Hoffnung nun bald mit Christo JEsu vereiniget zu werden gegründet. Dieß zeigte sich / als wir den Gesang sungen: Wenn mein Stündlein verhanden ist etc. und an die Worte kamen: So fahr ich hin zu JEsu Christ / mein Arm thue ich ausstrecken; Denn da streckte Er die müden Arme mit sonderbahren Bewegungen aus / zu bezeugen / Er wüste / JEsus böhte Ihm schon die Hand / Er JEsu wieder; Als ich auch endlich Ihme den Spruch Pauli zurieff: Ich bin gewiß / daß weder Todt noch Leben / weder Engel noch Fürstenthum / noch Gewalt / weder Gegenwärtiges noch Zukünfftiges / weder Hohes noch Tieffes / noch keine andere Creatur / mich scheiden mag von der Liebe GOttes / die in Christo JEsu ist unsern HErren; Und darauf fragte: Ob Er denn dieß auch noch glaubte und JEsum noch fest in sein Hertz geschlossen hielte? war dieß das letzte Wort / so der Fürstliche Mund auf der Welt gesprochen: Ja gewiß!
Joh. X, 28.
Rom. IIX, 38. 39. Auf dieß Gewiß sind wir denn gewiß und versichert / daß der hochseeligste Printz gewiß gewiß in den Armen JEsu eingeschlaffen / Seine Seele gewiß in den Schooß Abrahams von den Engeln getragen / gewiß ruhe von aller ihrer Arbeit / gewiß ihren Erlöser itzund sehe / und seiner in vollkommener Herrligkeit geniesse / gewiß einmahl von JEsu werde mit dem auferweckten Leibe vereiniget mit JEsu geführet werden in die seelige Ewigkeit.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Kläglicher Sterbe-Wunsch Pauli als Ein Wunsch eines Hohen in der Welt. Braunschweig, 1706, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_sterbewunsch_1707/28>, abgerufen am 28.07.2024. |