Finen, Eberhard: Die Rechte des Herrn, ein Lied im Hause der Weyland durchlauchtigsten ... Frauen Sophia Eleonora, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Käyserl. Freyen Stiffts Gandersheim Canonissin, nach dero höchst-seeligsten Absterben zu erbaulicher Andacht anderer frommen Christen, auf hohen gnädigsten Befehl zum Druck befördert. Braunschweig, 1713.Laß mich in Safftmuht mich bemühen / Den Nechsten mit herzu zu ziehen / Auf diesen Weg / durch deine Krafft; Und stets in Demuht für dir wandeln / So kan ich dir gefällig handeln / Und schliessen wol die Wanderschafft. Crönst du nicht auch / HErr / die dich lieben / Und Liebe an den Nechsten üben? Ach ja hier und in Ewigkeit; So laß mich unermüdet trachten / Die wahre Liebe hoch zu achten / Bis ich seh / was mir dort bereit. Zum öfftern / HERR / hab ich vernommen / Wie du aus Liebe zu uns kommen / Und wahre Lieb das Zeichen sey / Dabey man deine Jünger kenne; Darum mir Hülff zum Lieben gönne / Nach deiner grossen Lieb und Treu. Gibstu mir also deine Stärcke / O. HErr / zu thun des Glaubens-Wercke / Wie einem / der dir folgt / gebührt / So werd ich dort / ohn alles Wancken / Dir meinen treuen Führer dancken / Daß du mich hast so wol geführt. Mel. O Traurigkeit O Hertzeleid. Sehr kranck bin ich! Ach! heile mich / Wie du mir hast versprochen / Und vergib / HErr / daß ich hab Die Diät gebrochen. Es ist mir leid. Ach sey bereit / Mich wieder zu verbinden / Der Schad ist verzweiffelt böß: Laß mich Hülffe finden. Laß mich in Safftmuht mich bemühen / Den Nechsten mit herzu zu ziehen / Auf diesen Weg / durch deine Krafft; Und stets in Demuht für dir wandeln / So kan ich dir gefällig handeln / Und schliessen wol die Wanderschafft. Crönst du nicht auch / HErr / die dich lieben / Und Liebe an den Nechsten üben? Ach ja hier und in Ewigkeit; So laß mich unermüdet trachten / Die wahre Liebe hoch zu achten / Bis ich seh / was mir dort bereit. Zum öfftern / HERR / hab ich vernommen / Wie du aus Liebe zu uns kommen / Und wahre Lieb das Zeichen sey / Dabey man deine Jünger kenne; Darum mir Hülff zum Lieben gönne / Nach deiner grossen Lieb und Treu. Gibstu mir also deine Stärcke / O. HErr / zu thun des Glaubens-Wercke / Wie einem / der dir folgt / gebührt / So werd ich dort / ohn alles Wancken / Dir meinen treuen Führer dancken / Daß du mich hast so wol geführt. Mel. O Traurigkeit O Hertzeleid. Sehr kranck bin ich! Ach! heile mich / Wie du mir hast versprochen / Und vergib / HErr / daß ich hab Die Diät gebrochen. Es ist mir leid. Ach sey bereit / Mich wieder zu verbinden / Der Schad ist verzweiffelt böß: Laß mich Hülffe finden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0143" n="85"/> <p>Laß mich in Safftmuht mich bemühen / Den Nechsten mit herzu zu ziehen / Auf diesen Weg / durch deine Krafft; Und stets in Demuht für dir wandeln / So kan ich dir gefällig handeln / Und schliessen wol die Wanderschafft.</p> <p>Crönst du nicht auch / HErr / die dich lieben / Und Liebe an den Nechsten üben? Ach ja hier und in Ewigkeit; So laß mich unermüdet trachten / Die wahre Liebe hoch zu achten / Bis ich seh / was mir dort bereit.</p> <p>Zum öfftern / HERR / hab ich vernommen / Wie du aus Liebe zu uns kommen / Und wahre Lieb das Zeichen sey / Dabey man deine Jünger kenne; Darum mir Hülff zum Lieben gönne / Nach deiner grossen Lieb und Treu.</p> <p>Gibstu mir also deine Stärcke / O. HErr / zu thun des Glaubens-Wercke / Wie einem / der dir folgt / gebührt / So werd ich dort / ohn alles Wancken / Dir meinen treuen Führer dancken / Daß du mich hast so wol geführt.</p> </div> <div n="2"> <head>Mel. O Traurigkeit O Hertzeleid.</head><lb/> <p>Sehr kranck bin ich! Ach! heile mich / Wie du mir hast versprochen / Und vergib / HErr / daß ich hab Die Diät gebrochen.</p> <p>Es ist mir leid. Ach sey bereit / Mich wieder zu verbinden / Der Schad ist verzweiffelt böß: Laß mich Hülffe finden.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0143]
Laß mich in Safftmuht mich bemühen / Den Nechsten mit herzu zu ziehen / Auf diesen Weg / durch deine Krafft; Und stets in Demuht für dir wandeln / So kan ich dir gefällig handeln / Und schliessen wol die Wanderschafft.
Crönst du nicht auch / HErr / die dich lieben / Und Liebe an den Nechsten üben? Ach ja hier und in Ewigkeit; So laß mich unermüdet trachten / Die wahre Liebe hoch zu achten / Bis ich seh / was mir dort bereit.
Zum öfftern / HERR / hab ich vernommen / Wie du aus Liebe zu uns kommen / Und wahre Lieb das Zeichen sey / Dabey man deine Jünger kenne; Darum mir Hülff zum Lieben gönne / Nach deiner grossen Lieb und Treu.
Gibstu mir also deine Stärcke / O. HErr / zu thun des Glaubens-Wercke / Wie einem / der dir folgt / gebührt / So werd ich dort / ohn alles Wancken / Dir meinen treuen Führer dancken / Daß du mich hast so wol geführt.
Mel. O Traurigkeit O Hertzeleid.
Sehr kranck bin ich! Ach! heile mich / Wie du mir hast versprochen / Und vergib / HErr / daß ich hab Die Diät gebrochen.
Es ist mir leid. Ach sey bereit / Mich wieder zu verbinden / Der Schad ist verzweiffelt böß: Laß mich Hülffe finden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/finen_rechte_1713 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/finen_rechte_1713/143 |
Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Die Rechte des Herrn, ein Lied im Hause der Weyland durchlauchtigsten ... Frauen Sophia Eleonora, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Käyserl. Freyen Stiffts Gandersheim Canonissin, nach dero höchst-seeligsten Absterben zu erbaulicher Andacht anderer frommen Christen, auf hohen gnädigsten Befehl zum Druck befördert. Braunschweig, 1713, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_rechte_1713/143>, abgerufen am 22.02.2025. |