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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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zu gehen / so ist er kein lebendiger sondern ein todter Glaube. Dieß ist wol zu verstehen M. A. Die Wercke / der Gehorsam gegen GOtt macht den Glauben eben nicht lebendig / denn das Leben hat der Glaube von dem Geiste des Lebens / der durchs Wort den Glauben in uns wircket / Gehorsam aber und gute Wercke sind die Proben und Zeugen davon / daß unser Glaube lebendig sey. Wer sich denn nun eines lebendigen Glaubens an Christum JEsum erfreuen wil / der muß ja nicht im Tode bleiben wollen; Die Sünde ist es aber die uns zu lebendig Todten macht / wer darinnen beharren und der Sünden dienen wil / kan so unmöglich zu dem lebendigen Glauben kommen / als einer durch eine sonst köstliche Artzeney sein Leben erhalten könte / wenn er immer Gifft dabey trincken wolte. Daher kommts daß auch wol bey vielen / welche viel mit dem Worte GOttes umgehen / dasselbe hören / lesen / betrachten / andern davon vorsagen / sich dennoch wenig Glaube findet / weil sie nicht durch wahre Busse die Sünde ablegen / ihr die Herrschafft nehmen / und also dadurch den Glauben Platz und Raum geben wollen; Denn es muß doch bey der Ordnung bleiben Marc, I, 15. Thut Busse und glaubet dem Evangelio. Solche Leute sind gleich denen Brenn-Spiegeln / welche die Sonnen-Strahlen aufffangen / auch wol andere Dinge anzünden / vor sich selbst aber gantz kalt dabey bleiben. Thut ihr nicht also M. A. sondern wenn ihr bey euch findet daß euer Hertz noch in dem Dienst dieser oder jener Sünde stehe / so haltet nur davor daß ihr noch nicht an JEsum glaubet / sondern der Glaube / den ihr euch einbildet ist ein Betrug des Fleisches. Ach dabey würdet ihr wenig Hoffnung haben zur Unsterblichkeit zu gelangen. Vielmehr macht solcher Glaube im Leben lebendig todt / im Tode bringt er zum ewigen Tode. Drum wolt ihr euch des Glaubens rühmen so reiniget euch von der Sünde / die zum Glauben untüchtig macht.

SOLI.
Auf JEsu Licht allein Müst ihr gerichtet seyn.

Neben-Sonnen anzusehen / anzubeten / wil nicht angehen / wol aber höchst-gefährlich seyn; Gold und Silber / Hoheit

zu gehen / so ist er kein lebendiger sondern ein todter Glaube. Dieß ist wol zu verstehen M. A. Die Wercke / der Gehorsam gegen GOtt macht den Glauben eben nicht lebendig / denn das Leben hat der Glaube von dem Geiste des Lebens / der durchs Wort den Glauben in uns wircket / Gehorsam aber und gute Wercke sind die Proben und Zeugen davon / daß unser Glaube lebendig sey. Wer sich denn nun eines lebendigen Glaubens an Christum JEsum erfreuen wil / der muß ja nicht im Tode bleiben wollen; Die Sünde ist es aber die uns zu lebendig Todten macht / wer darinnen beharren und der Sünden dienen wil / kan so unmöglich zu dem lebendigen Glauben kommen / als einer durch eine sonst köstliche Artzeney sein Leben erhalten könte / wenn er immer Gifft dabey trincken wolte. Daher kommts daß auch wol bey vielen / welche viel mit dem Worte GOttes umgehen / dasselbe hören / lesen / betrachten / andern davon vorsagen / sich dennoch wenig Glaube findet / weil sie nicht durch wahre Busse die Sünde ablegen / ihr die Herrschafft nehmen / und also dadurch den Glauben Platz und Raum geben wollen; Denn es muß doch bey der Ordnung bleiben Marc, I, 15. Thut Busse und glaubet dem Evangelio. Solche Leute sind gleich denen Brenn-Spiegeln / welche die Sonnen-Strahlen aufffangen / auch wol andere Dinge anzünden / vor sich selbst aber gantz kalt dabey bleiben. Thut ihr nicht also M. A. sondern wenn ihr bey euch findet daß euer Hertz noch in dem Dienst dieser oder jener Sünde stehe / so haltet nur davor daß ihr noch nicht an JEsum glaubet / sondern der Glaube / den ihr euch einbildet ist ein Betrug des Fleisches. Ach dabey würdet ihr wenig Hoffnung haben zur Unsterblichkeit zu gelangen. Vielmehr macht solcher Glaube im Leben lebendig todt / im Tode bringt er zum ewigen Tode. Drum wolt ihr euch des Glaubens rühmen so reiniget euch von der Sünde / die zum Glauben untüchtig macht.

SOLI.
Auf JEsu Licht allein Müst ihr gerichtet seyn.

Neben-Sonnen anzusehen / anzubeten / wil nicht angehen / wol aber höchst-gefährlich seyn; Gold und Silber / Hoheit

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                     ja nicht im Tode bleiben wollen; Die Sünde ist es aber die uns zu lebendig
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                     unmöglich zu dem lebendigen Glauben kommen / als einer durch eine sonst
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                     ablegen / ihr die Herrschafft nehmen / und also dadurch den Glauben Platz und
                     Raum geben wollen; Denn es muß doch bey der Ordnung bleiben Marc, I, 15. Thut
                     Busse und glaubet dem Evangelio. Solche Leute sind gleich denen Brenn-Spiegeln /
                     welche die Sonnen-Strahlen aufffangen / auch wol andere Dinge anzünden / vor
                     sich selbst aber gantz kalt dabey bleiben. Thut ihr nicht also M. A. sondern
                     wenn ihr bey euch findet daß euer Hertz noch in dem Dienst dieser oder jener
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                     der Glaube / den ihr euch einbildet ist ein Betrug des Fleisches. Ach dabey
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[15/0019] zu gehen / so ist er kein lebendiger sondern ein todter Glaube. Dieß ist wol zu verstehen M. A. Die Wercke / der Gehorsam gegen GOtt macht den Glauben eben nicht lebendig / denn das Leben hat der Glaube von dem Geiste des Lebens / der durchs Wort den Glauben in uns wircket / Gehorsam aber und gute Wercke sind die Proben und Zeugen davon / daß unser Glaube lebendig sey. Wer sich denn nun eines lebendigen Glaubens an Christum JEsum erfreuen wil / der muß ja nicht im Tode bleiben wollen; Die Sünde ist es aber die uns zu lebendig Todten macht / wer darinnen beharren und der Sünden dienen wil / kan so unmöglich zu dem lebendigen Glauben kommen / als einer durch eine sonst köstliche Artzeney sein Leben erhalten könte / wenn er immer Gifft dabey trincken wolte. Daher kommts daß auch wol bey vielen / welche viel mit dem Worte GOttes umgehen / dasselbe hören / lesen / betrachten / andern davon vorsagen / sich dennoch wenig Glaube findet / weil sie nicht durch wahre Busse die Sünde ablegen / ihr die Herrschafft nehmen / und also dadurch den Glauben Platz und Raum geben wollen; Denn es muß doch bey der Ordnung bleiben Marc, I, 15. Thut Busse und glaubet dem Evangelio. Solche Leute sind gleich denen Brenn-Spiegeln / welche die Sonnen-Strahlen aufffangen / auch wol andere Dinge anzünden / vor sich selbst aber gantz kalt dabey bleiben. Thut ihr nicht also M. A. sondern wenn ihr bey euch findet daß euer Hertz noch in dem Dienst dieser oder jener Sünde stehe / so haltet nur davor daß ihr noch nicht an JEsum glaubet / sondern der Glaube / den ihr euch einbildet ist ein Betrug des Fleisches. Ach dabey würdet ihr wenig Hoffnung haben zur Unsterblichkeit zu gelangen. Vielmehr macht solcher Glaube im Leben lebendig todt / im Tode bringt er zum ewigen Tode. Drum wolt ihr euch des Glaubens rühmen so reiniget euch von der Sünde / die zum Glauben untüchtig macht. SOLI. Auf JEsu Licht allein Müst ihr gerichtet seyn. Neben-Sonnen anzusehen / anzubeten / wil nicht angehen / wol aber höchst-gefährlich seyn; Gold und Silber / Hoheit

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/19>, abgerufen am 11.12.2024.