Finen, Eberhard: Der Seine Seele stillende David/ Und die Rechte Stelle einer stillen Zufriedenheit. Braunschweig, 1720.Was betrübst du dich / meine Seele? etc. Ihr könnet in stiller Gelassenheit sagen: Sey stille dem HErrn! Psalm. XXXVII. v. 7.Ich wil schweigen / und meinen Mund nicht aufthun / du wirsts wohl machen! Ihr könnet in eurem Sterb-Stündlein sagen: Sey zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Ja / recht was Gutes. Ihr könnet sagen: Mein GOtt / so wil ich nun dir als dein Kind vertrauen / und stets auf deine Treu / Allmacht und Wahrheit schauen. Ich wil in deiner Lieb und JEsu Wunden ruhn / Vor / in und nach dem Tod wirst du mir schon wohl thun. Wir haben dißfalls eine gute Vorgängerin an der wohlseeligen Frau General-Majorinn Fragen; von der kan ich vor GOtt bezeugen / daß ihr Todt-Bette eine rechte Stelle einer stillen Zufriedenheit gewesen; Wie sie in ihrem Leben ihre Ruhe in GOtt gesucht / und von keiner Zufriedenheit gewust / als welche sie in täglicher Bereuung ihrer Sünden / in der Liebe und Schoß ihres himmlischen Vaters / in den Wunden ihres JEsu gefunden; so konte sie allezeit / auch in ihren grössesten vielfältigen Leyden und Trübsalen zu ihrer Seele sagen: Sey nun wieder zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Und in was für Zufriedenheit habe ich sie in ihren Schwachheiten / und fürnemlich in der letzten Kranckheit angetroffen? Da hieß es immer: Ich verlasse mich auf GOtt / der wird mich nicht verlassen. Viel vielmal habe ich diese Worte aus ihrem Munde gehöret; Sie besiegelte damit ihre tägliche Andacht / welche ich mit ihr hatte; Sie besiegelte damit ihre letztere absolu- Was betrübst du dich / meine Seele? etc. Ihr könnet in stiller Gelassenheit sagen: Sey stille dem HErrn! Psalm. XXXVII. v. 7.Ich wil schweigen / und meinen Mund nicht aufthun / du wirsts wohl machen! Ihr könnet in eurem Sterb-Stündlein sagen: Sey zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Ja / recht was Gutes. Ihr könnet sagen: Mein GOtt / so wil ich nun dir als dein Kind vertrauen / und stets auf deine Treu / Allmacht und Wahrheit schauen. Ich wil in deiner Lieb und JEsu Wunden ruhn / Vor / in und nach dem Tod wirst du mir schon wohl thun. Wir haben dißfalls eine gute Vorgängerin an der wohlseeligen Frau General-Majorinn Fragen; von der kan ich vor GOtt bezeugen / daß ihr Todt-Bette eine rechte Stelle einer stillen Zufriedenheit gewesen; Wie sie in ihrem Leben ihre Ruhe in GOtt gesucht / und von keiner Zufriedenheit gewust / als welche sie in täglicher Bereuung ihrer Sünden / in der Liebe und Schoß ihres himmlischen Vaters / in den Wunden ihres JEsu gefunden; so konte sie allezeit / auch in ihren grössesten vielfältigen Leyden und Trübsalen zu ihrer Seele sagen: Sey nun wieder zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Und in was für Zufriedenheit habe ich sie in ihren Schwachheiten / und fürnemlich in der letzten Kranckheit angetroffen? Da hieß es immer: Ich verlasse mich auf GOtt / der wird mich nicht verlassen. Viel vielmal habe ich diese Worte aus ihrem Munde gehöret; Sie besiegelte damit ihre tägliche Andacht / welche ich mit ihr hatte; Sie besiegelte damit ihre letztere absolu- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030" n="24"/> Was betrübst du dich / meine Seele? etc. Ihr könnet in stiller Gelassenheit sagen: Sey stille dem HErrn! <note place="left">Psalm. XXXVII. v. 7.</note>Ich wil schweigen / und meinen Mund nicht aufthun / du wirsts wohl machen! Ihr könnet in eurem Sterb-Stündlein sagen: Sey zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Ja / recht was Gutes. Ihr könnet sagen: Mein GOtt / so wil ich nun dir als dein Kind vertrauen / und stets auf deine Treu / Allmacht und Wahrheit schauen. Ich wil in deiner Lieb und JEsu Wunden ruhn / Vor / in und nach dem Tod wirst du mir schon wohl thun.</p> <p>Wir haben dißfalls eine gute Vorgängerin an der wohlseeligen Frau General-Majorinn Fragen; von der kan ich vor GOtt bezeugen / daß ihr Todt-Bette eine rechte Stelle einer stillen Zufriedenheit gewesen; Wie sie in ihrem Leben ihre Ruhe in GOtt gesucht / und von keiner Zufriedenheit gewust / als welche sie in täglicher Bereuung ihrer Sünden / in der Liebe und Schoß ihres himmlischen Vaters / in den Wunden ihres JEsu gefunden; so konte sie allezeit / auch in ihren grössesten vielfältigen Leyden und Trübsalen zu ihrer Seele sagen: Sey nun wieder zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Und in was für Zufriedenheit habe ich sie in ihren Schwachheiten / und fürnemlich in der letzten Kranckheit angetroffen? Da hieß es immer: Ich verlasse mich auf GOtt / der wird mich nicht verlassen. Viel vielmal habe ich diese Worte aus ihrem Munde gehöret; Sie besiegelte damit ihre tägliche Andacht / welche ich mit ihr hatte; Sie besiegelte damit ihre letztere absolu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0030]
Was betrübst du dich / meine Seele? etc. Ihr könnet in stiller Gelassenheit sagen: Sey stille dem HErrn! Ich wil schweigen / und meinen Mund nicht aufthun / du wirsts wohl machen! Ihr könnet in eurem Sterb-Stündlein sagen: Sey zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Ja / recht was Gutes. Ihr könnet sagen: Mein GOtt / so wil ich nun dir als dein Kind vertrauen / und stets auf deine Treu / Allmacht und Wahrheit schauen. Ich wil in deiner Lieb und JEsu Wunden ruhn / Vor / in und nach dem Tod wirst du mir schon wohl thun.
Psalm. XXXVII. v. 7. Wir haben dißfalls eine gute Vorgängerin an der wohlseeligen Frau General-Majorinn Fragen; von der kan ich vor GOtt bezeugen / daß ihr Todt-Bette eine rechte Stelle einer stillen Zufriedenheit gewesen; Wie sie in ihrem Leben ihre Ruhe in GOtt gesucht / und von keiner Zufriedenheit gewust / als welche sie in täglicher Bereuung ihrer Sünden / in der Liebe und Schoß ihres himmlischen Vaters / in den Wunden ihres JEsu gefunden; so konte sie allezeit / auch in ihren grössesten vielfältigen Leyden und Trübsalen zu ihrer Seele sagen: Sey nun wieder zufrieden / meine Seele / denn der HErr thut dir Gutes! Und in was für Zufriedenheit habe ich sie in ihren Schwachheiten / und fürnemlich in der letzten Kranckheit angetroffen? Da hieß es immer: Ich verlasse mich auf GOtt / der wird mich nicht verlassen. Viel vielmal habe ich diese Worte aus ihrem Munde gehöret; Sie besiegelte damit ihre tägliche Andacht / welche ich mit ihr hatte; Sie besiegelte damit ihre letztere absolu-
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Der Seine Seele stillende David/ Und die Rechte Stelle einer stillen Zufriedenheit. Braunschweig, 1720, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1720/30>, abgerufen am 16.02.2025. |